42 Lorena Sheppard

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 Harrys Lieblingslehrerin (nicht) zum fünften Mal am Start. Da sie nicht bei der Gruppe an Göttern, Halbgöttern und Zauberern dagewesen war, ist sie - logischerweise - woanders unterwegs, und zwar bei Remus im Hausmeisterbüro (ja, ich habe nicht vergessen, dass Remus und Sirius einen Posten als Ersatzhausmeister angenommen haben). Sie muss sich ja noch über ihre gecrashte Liebe ausheulen. 

Postskriptum: Schimpfwörter werden mit #!?*'# gekennzeichnet. (Ihr könnt euch selbst ein schlimmes Wort ausdenken, was Person XY dann sagen könnte.)

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"Was für ein  #!?*'#" 
Ich knallte meine Kaffeetasse auf den Schreibtisch, sodass ein wenig des Inhaltes auf das Holz schwappte, und ließ mich schniefend auf den Stuhl nieder, den Remus mir angeboten hatte. Ich hätte liebend gerne irgendetwas zusammengeschlagen, auch, wenn ich eigentlich kein aggressiver Schlägertyp war. Anscheinend überkam manchen Leuten dieses Gefühl, wenn sie sich in einem dunklen Loch der tiefen Verzweiflung und Nutzlosigkeit befanden. 
"Lorena", seufzte Remus auf und ließ mit einem Zauberspruch den übergeschwappten Kaffee verschwinden, "vielleicht solltest du dich abregen. Ich meine, Sirius war noch nie der Typ für lang anhaltende Beziehungen..."
"22 JAHRE", schrie ich und schlug mit meiner Faust so stark auf den Tisch, dass abermals Kaffee darauf tröpfelte, "DAS NENNST DU NICHT - "
"Schhh!", machte er und legte mir seine Hand vor den Mund, um mich zum Schweigen zu bringen. Ich fragte mich, was ihn dazu brachte, dies zu tun, da er wohl offensichtlich langsam den Gedanken haben musste, dass ich ausschlagen könnte. Offensichtlich war ihm das egal. 
"Komm mal", wisperte Remus mir zu und zog mich zum Fenster. Aus meiner Aggression wurde langsam eine tiefe Trauer. Es war nicht so, dass ich Sirius vermisste (nachdem er andere küssen konnte, wäre das wohl auch ein ziemlich dummer Gedanke), aber so wie ich auf die Türme und Ländereien von Hogwarts blickte, erinnerte ich mich an unsere Schulzeit. Wie schön es war, im Winter auf dem See zu laufen und im Sommer im warmen Gras zu liegen. 
Ich wischte mir hastig über die Augen, als ich die Tränen sich darin anstauen spürte, doch mich überkam das Schluchzen trotzdem und so vergrub ich mein tränenüberströmtes Gesicht in Remus' Schulter, welcher mich nur wortlos in den Arm nahm und meine Schulter streichelte. 
"Hey, vielleicht sollten wir - ", schlug er leise vor, allerdings konnte er seinen Satz nicht wirklich beenden, da ein lauter Knall die Luft zerfetzte und uns wohl beiden in eine kurze Schockstarre versetzte. 
Für einen Moment stoppten meine Tränen. Ich griff nach meinem Dolch, der immer in der eigentlich für Zauberstäbe vorgesehenen Tasche meines Gürtels ruhte, und Remus zückte seinen Zauberstab, bereit, zu kämpfen, falls die Ursache für den Knall aus den feindlichen Reihen kommen sollte. 
"Bleib zurück", raunte Remus mir zu und stellte sich vor mich. Ich kniff die Augen zusammen: "Ich unterrichte 'Verteidigung gegen die dunklen Künste'. Es liegt an mir, zu kämpfen, wenn es soweit - " Ich stoppte, da uns plötzlich die Tür entgegenflog. Sie war aus den Angeln gerissen wurde, was eigentlich völlig egal war, da sie uns nämlich erschlagen hätte, wäre Remus nicht mit mir an der Hand zur Seite gehechtet. Jetzt hatte sie nämlich den Schreibtisch erschlagen. 
"#!?*'#", fluchte ich auf (auf Schwedisch, weshalb Remus mich etwas verstört anblickte) und warf mein Messer in Richtung des Türrahmens. Irgendjemand ging zu Boden, das hörte ich an einem schmerzverzogenem Stöhnen und dem gefolgten dumpfen Schlag. Allerdings schienen es mehr Angreifer zu sein, denn eine vermummte, schwarze Gestalt kam in den Raum und richtete ihren Zauberstab auf uns. 
Ich fand es ein wenig absurd, dass die Angreifer sich vermummt hatten, da es sowieso egal war, da es sich wahrscheinlich um Todesser handelte (das nahm ich bei Anblick des Schwarzen Tattoos auf dem Unterarm, welches ein bisschen zu sehen war, zumindest an), jedoch wollte ich Nichts bemängeln, immerhin könnte ich zwei Worte später auch tot sein. 
"Crucio", zischte der Fremde uns entgegen. Der Zauberstab war auf Remus gerichtete, welcher nur notdürftig dem Folterfluch entkommen konnte. Bei näherem Betrachten musste ich feststellen, dass seine Nase ziemlich heftig blutete. 
"Protego!", schrie Remus und erzeugte ein bläuliches Schutzschild vor uns, ehe er sich dann zu mir drehte und rief: "Lauf weg!" Ich stand zittrig auf: "Kommt gar nicht in Frage!"
Nun, im Nachhinein wäre es vermutlich besser gewesen, ich wäre weggelaufen, denn kaum stand ich auf meinen Beinen, knickten mir diese schon wieder ein und ich sackte zu Boden. Mir war schneller Schwarz vor Augen als dass ich mich hätte irgendwie verteidigen können...

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Und das war das Kapitel heute. Weniger Bezug auf das letzte, aber egal. 


Ein Herz aus Rubin, eine Seele aus SmaragdWhere stories live. Discover now