Kapitel 4

107 9 1
                                    

Sie nahmen am Gryffindor Tisch platz und begannen sich hungrig die Teller zu beladen.

„Zaubertränke kommt als nächstes.", jammerte John.

„Zusammen mit Slytherin und du weißt, was das bedeutet.", sagte Sara ohne jeglichen Enthusiasmus.

Mike stimmte seufzend zu. „Jim und Irene."

Jim Moriarty und Irene Adler waren die zwei schlimmsten Schüler auf ganz Hogwarts, die Definition von Mobbern und natürlich gingen sie zusätzlich noch nach Slytherin. Die Glückspilze aus Gryffindor hatten Zaubertrankkunde auch noch bei dem Hauslehrer von Slytherin, Professor Snape, der immer zu den Slytherins hielt, und zusammen ärgerten sie dann alle Gryffindors.

John kaute halbherzig an seinem Sandwich, während die Unterhaltung der anderen langsam von Werwölfen zu Quidditch überging, passte aber nicht wirklich auf. Er hatte Angst vor dem, was bald kommen würde und er fürchtete sich immer noch vor der letzten Unterrichtsstunde.

Von nun an würden seine Freunde für immer das Bild von einem bösen, hinterlistigen, herzlosen Wolf haben.

Das war zwar wahr sobald er sich verwandelte; John wurde jedes Mal ohnmächtig und konnte sich zum Glück an nichts mehr erinnern, aber er durchsuchte trotzdem jeden Morgen nach einer Verwandlung die Zeitung nach Nachrichten über Körper, die von einem mysteriösen Wolf hinterlassen worden waren, aber zu seiner großen Erleichterung ist dies noch nie geschehen.

Bevor er noch länger darüber nachdenken konnte, machten sie sich auch schon auf den Weg zu den zu den Verliesen über kalte Stufen zu ihrem Zaubertrankkunde Unterricht. Als sie ankamen war die Tür noch verschlossen und ein paar Slytherin Schüler warteten davor, wobei Jim und Irenes Gruppe sich zu ihrem Glück nicht unter ihnen befand.

Die meisten Gryffindors waren schon da, Sam und Rory kamen gerade noch dazu. Auf einmal konnte man laute Gespräche und Lachen hören, als Jim und Irenes Gang um die Ecke kam, alle in den für sie bekannten grün und silbernen Tönen gekleidet. Die beiden, die vorne gingen, hatten sich kein bisschen verändert; böse Blicke, dunkle Haare, blasse Haut und sie wiesen sofort auf jeden Makel bei jeder Person hin, die ihnen in den Weg kam. Glücklicherweise waren sie noch zu sehr in ihren eigenen Gespräch vertieft, um die restlichen Schüler um sie herum zu bemerken, die auf einen Schlag still wurden.

Nach einer kurzen Weile wurde die Tür aufgeschlagen und Snape starrte sie mit verzogener Miene an. Snape war definitiv der Professor, der am meisten Albträume verursachte. Mit seinen schulterlangen, schwarzen, fettigen Haaren, seiner Hakennase, der ungesund blass wirkenden Haut und dem verzogenen Gesichtsausdruck, mit dem er jeden Anschaute, als wären sie etwas ekelhaftes, in das er getreten wäre, war das allerdings auch kein Wunder. Die einzigen zwei Personen, die er anscheinend nicht hasste, waren Jim und Irene; logisch, die beiden genossen es genauso sehr andere fertig zu machen, wie er.

„Rein.", zischte er und huschte zurück in den Klassenraum. John führte seine kleine Gruppe hinein, zu beschäftigt damit Plätze nebeneinander zu reservieren, als seine Umgebung zu beobachten. Er und Greg arbeiteten natürlich zusammen, teilten sich die Zutaten und einen Kessel.

Als er sich hingesetzt hatte, schaute er sich um. Die Wände waren vollgestellt mit eingelegtem Zeugs, das in verschiedenfarbigen Flüssigkeiten schwamm. Die trüben Fenster ließen nur spärlich Licht in den Raum strahlen, aber die Feuer unter den Kesseln leuchteten hell genug. Snapes Pult stand wie immer vorne, jedoch gab es dort eine kleine Veränderung. Daneben stand ein kleiner, beinahe von der Größe eines Schülertisches, großer Tisch und dahinter saß, mit offensichtlicher Schwierigkeit einen Lichtstrahl für sein Buch einfangend, lesend der mysteriöse Professor. So nah dran konnte man sehen, das er offensichtlich noch sehr jung war, wahrscheinlich hatte er gerade erst sein siebtes Jahr abgeschlossen. Seine Haare waren dunkel und lockig, durcheinander, da er seinen Kopf in seine Hände gestützt hatte.

AmortentiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt