Ralph

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Wenn er noch einmal unterbrochen werden würde, dann würde er der nächst besten Magd den Kopf abreißen. Das schwor er sich, auch wenn er nicht sicher war, ob es Nifea verletzen würde. Sie zu verletzen, war was er verhindern wollte. Lustig, da er sie geschlagen hatte und ihr nach und nach die Erinnerungen nahm.
Aber jedes noch so kleine Mal handelte sie anders, als er gedacht hatte. Und ihre Gefühle konnte er nicht täuschen, dazu fehlte ihm die Kraft. Sein Kopf dröhnte und ihm fehlte die Kraft, seine Maske vollständig erhalten zu lassen. Aber schließlich war sie schon in ihm und so schnell würde er sie nicht aufgeben, schließlich mochte Nifea sie.
Auch sein Name. Aber verstehen konnte er menschliche Gefühle nicht, nie hatte er es gekonnt. In seinem kalten Zimmer saß er und dachte nach. Über alles mögliche.
Aber sein Kopf wollte nicht aufhören, zu schmerzen.
Er schaute in den Spiegel und zupfte an einer weißen Strähne. Seine braunen Augen hatten viele rote Sprenkel und seine Haut war blasser geworden. Ihr gefiel es, also würde er es so lassen.
Dann nahm er sich einen Faden und eine Nadel. Um den Schmerz zu entfernen musste er ihn wie früher einfach nochmal zusammennähen.
Er fasste an seinen Nacken. Die Narben, die er mit den Dornen und Verzierungen verdeckte schmerzten noch immer.

Sein Vater war der mächtigste gewesen und mit Abstand der gefürchtetste. Er hatte seinen Sohn nicht als einen angesehen, wie er es mit Vel getan, er hatte ihn geschlagen und brennen lassen. Er hatte seinen 2. Schatz als Trumpf aufgehoben. Doch er war weg. Er war tot.
Er hatte getrauert, um einen Vater, der ihn geschlagen und verbrannt hatte. Einen Vater, der nur sein Werk in ihm und net seinen Sohn gesehen hatte. Vel durfte eine Schule besuchen.
Vel durfte kämpfen lernen. Der ältere Bruder, ein mächtiger Kämpfer.
Dabei waren sie Zwillinge.
Vel der hübsche und mächtige Herrscher.
Und er.
Nie konnte er seinem Vater beweisen, dass er auch stark war. Dass auch er ein Krieger war...
Und sein Vater hob ihn auf, um noch stärker zu werden.
Hörst du, Vater, ich bin es doch. Nicht Vel, mein Bruder! In mir schlummert diese Kraft, nicht in ihm!
Das war sein Ziel.
Sein Ziel war es, seinem Vater genau das zu beweisen. Er wollte ihm zeigen, dass auch er stark war!
Dafür hatte er sich seine Heere aufgebaut. Ein Königreich unter der Erde erschaffen.
Er hatte seine Macht vergrößert, seine Blutline fortgeführt und sich eine starke Königin gesucht. Aber sein Vater war tot, all das, was er tat war um ihn zu beeindrucken, es ihm zu zeigen.
Aber er war tot.
Das verstand der junge Herr nicht.
Er war verrückt, geworden durch die Schläge seines Vaters. Verletzt und zerstört.
Alles was er tat, war für ihn. Und irgendwann, das schwor er, würde er seinen Vater zurückholen, um es ihm zu zeigen, alles ihm zu zeigen. Insbesondere seine Königin...
Deshalb war Jaselaya hier. Sie war hier um ihn zurück zu holen. Denn das war ihre Kraft.
Sie konnte den dunklen Herrscher zurückholen. Denn der Ring war verbunden mit ihm. Ganz gleich, wie sehr er sich zu sträuben versuchte.

Er steckte die Nadel in seine Haut. Er biss sich auf die Lippe, bis das Blut sein Kinn hinunterlief.
Mit zittrigen Händen Nähte er seine Haut am Nacken zusammen. Dann zog er daran und hätte beinahe angefangen laut zu schreien.
Der blaue Faden war von blutigen Hautfetzen geschmückt. Der junge Herr musste sich festhalten, damit er nicht umfiel.
Es war der schlimmste Schmerz. Denn seine Narben heilten nie.
Doch eben dieser Schmerz ließ ihn sich erinnern. An die Schläge und Peitschenhiebe.
Doch er hatte nie aufgehört an seinen Vater zu denken. Er musste ihn doch irgendwie lieben...
Er musste doch...

Schon im Alter von 5 war sein Bruder in Seide gekleidet worden und hatte nie ein Essen verpasst. Er war der perfekte Sohn. Klug und folgend den Befehlen. Aber im Vergleich zu seinem Bruder war der ältere dumm.
Denn Vel folgte den Befehlen stets. Immer.
Hingegen war Ralph immer in den Wäldern gerannt. Hatte auf Bäume geschossen und hatte, statt beim Kriegsrat zu sitzen sein Zimmer wild bemalt.
Abends hatte er von seinem Vater Schläge bekommen, weil er seine Mutter hatte verteidigt. Diese war eine Elbe des schönen Waldlandreiches und eine Gefangene.
Eine Sklavin, wie die Söhne.
Doch statt er seiner Mutter geholfen hatte, wurde er selbst dafür geschlagen.
Weinend lag er im Bett und musste gepflegt werden von seiner Mutter, die ihn liebte und verabscheute. Seine Narben waren nie verheilt. Niemals.
Er hatte von da an auf seinen Vater gehört. Er war nicht weg gelaufen.
Er hatte nicht mehr geweint.
Seine Mutter war gestorben an den Qualen und das Herz ihres Sohnes gebrochen.
Aber er hatte nie aufgehört, daran zu glauben. Er war sich selbst treu geblieben, tief im Innern.
Aber er hatte gestrebt, so zu werden, wie sein Vater.
Das war falsch...
Der Hexenkönig schenkte seinem Bruder eine Krone und ihm einen Schlag in den Bauch.
Als dann der Ring verloren ging, waren beide auf sich alleine gestellt. Vel wollte nicht wie sein Vater werden und verschwand im Elbenreich.
All die Zeit hatte Ralph beobachtet. Er wurde versklavt, verspottet und weggesperrt.
Aber seine Loyalität und sein Versprechen, so stark wie sein Vater zu werden ward nicht gebrochen. Er hatte einen Weg gefunden zu fliehen und hatte leise im Stillen, nachdem der Ring im Feuer versank, seine Streitmacht neu zusammengebracht. So erschuf er seine eigenen Heere. Alles für seinen Vater.
Er hatte nach Jase gesucht und gefleht. Denn er hatte Geschichten gehört und er hatte sie gesehen. Ihre Mutter und ihren Vater...
Und er wollte sie, mehr als alles andere, denn alleine, wenn er an sie dachte, schien es, als heilte sein Herz.
Er brauchte sie!
Also reiste er selbst nach Bruchtal. In den Wäldern wartete er auf sie. Still versteckt und schüchtern.
Gesehen hatte er sie, versteckt hinter riesigen Blättern, wie sie lachend, jung und niedlich, ihren nackten Körper in den Quellen und Flüssen badete. In einem weißen Kleid durch Bruchtal rannte und Elrond kleine Zöpfe flocht.
Dann war es um ihn geschehen.
Schmetterlinge schwirrten um sie herum, als sie durch den fernen, dicht bewachsenen Wald, lief.
Und bevor er es verhindern konnte, stand sie neben ihm und sah ihn mit ihren riesigen Augen an. So blau wie das Meer.
Und in diesem Moment war ihm eines klar, ohne diese Elbe könnte er nicht leben. Sie streckte im ihre kleinen Arme entgegen. Wie jung und klein sie damals war.
«Wer bist du?» hatte sei frech gefragt.
«Dein Liebster,» hatte er geantwortet und ihre Hand genommen. Er hatte sich auf den Boden gekniet, seine Hand ausgestreckt und einen Schmetterling auf seinen Fingerspitzen langen lassen.
«Irgendwann, da wirst du fliegen, wie ein Schmetterling.»
Die Elbe hatte gelächelt um ihren Freund umarmt. Kinder haben ein großes Herz und vertrauen...
«Dann sagst du mir deinen Namen?» hatte sie gefragt.
«Mein Name ist Salem, kleines.» und da hatte er seinen echten Namen gesagt. Den, den sein
Vater ihm gegeben hatte.
«Mein Name ist... Nifea. Das sind Seerosen»
Salem hatte gelacht.
«Na dann Nifea. Ich verspreche dir, wir werden uns wieder sehen.»
«Geh nicht, ich bin immer so allein.»
«Ich werde immer da sein, bei den Schmetterlingen im Schatten.»
«Warum im Schatten?»
«Damit sie meine Augen nicht sehen.»
Die kleine streckte ihre Hand aus und berührte seine Wange.
«Ich finde deine Augen sehr schön. Aber wenn sie sie nicht sehen sollen, mach sie doch einfach braun.»
...
Das war ihre erste Begegnung.
Noch viele Male hatte er sie beobachtet. Ihr auf Festen beim Tanzen zugesehen und sie wachsen gesehen.
Ihren zarten Körper beim waschen beobachtet und ihre Augen im Morgenlicht schimmern sehen. Sie hatte gesehen, wie sie freundlich zu Tieren und nett zu Menschen. Wie klug sie geworden war und kühn. Wie sie bei Festen in den Schatten blickte und nach ihm suchte.
Nach etwas suchte, an das sie sich nicht erinnern konnte. Denn er hatte ihre Erinnerungen gelöscht. Nicht ihre Gefühle.
Er sah sie mit Thranduil und er sah sie weinend.
Im geheimen nahm er Kontakt zu seinem Bruder auf und fuhr in ihn um die Elbe zu sehen. Aber das reichte ihm nicht. Er wollte mehr...
So entschied er sich, Vel von seinen Gefühlen zu erzählen.
(Vel und er blieben auf ewig jung)
Vel näherte sich der Elbe an und er verliebte sich in sie. Auch wenn Salem das nicht wollte...
So konnte er noch näher bei ihr sein. Aber sein Bruder wollte nicht, dass die Elbe litt. Also tat er seinem Bruder diesen einen Gefallen und schickte Jase zu ihm gen Osten
Den Rest erledigte Salem.


Die Brüder liebten sich und würden es immer tun...

Die Elbe des Wassers___Meine größte LeidenschaftTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang