Nachmittagssonne

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Jaselaya und Salem bahnten sich einen Weg durch die Menge.
Es war so stickig und heiß geworden, dass sie sich die nassen Haare aus dem Gesicht wischte.
Salem schnaufte und blickte nach vorn.
„Es wird immer schwieriger! Es werden immer mehr!" Rief er Jaselaya zu. Sie war gerade damit beschäftigt, einen Ork auf drei weitere zu schmeißen.
Es wurde dichter und es hörte gar nicht mehr auf. In dem Moment flog Jaselaya hoch und landete gekonnt auf ihren Füßen. Ein Troll hatte sie entdeckt.
„Ich weiß," rief sie Salem zu und preschte nach vorn. Der blaue Stoff klebte an ihrer Haut.
Der Troll holte mit seiner riesigen Pranke aus und bevor sie ausweichen konnte kam seine andere Hand hinter ihr zum Vorschein, als würde er eine Mücke fangen wollten. Sie sprang, aber er fasste ihr Bein und schleuderte sie auf den Boden. Keuchend richtete sie sich erneut hoch. Kraft sparen...
Dann schloss sie die Augen und das Wasser bahnte sich seinen Weg aus ihrer Haut. Die angenehme Kühle ließ sie wieder klar denken. Dann riss das Flussbett auf und eine riesige Welle schwappte heran. Sie versuchte, sofern es möglich war, so viele Stellen für ihre eigenen  Leute frei zu lassen und gab dem Wasser freien Lauf. Der Troll, abgelenkt von den Wassermassen, bemerkte nicht, wie sie auf ihr zu rannte und ihr Schwert in seine Beine schlug. Er war gigantisch, dieser Troll. Dann kletterte sie auf ihr Schwert und sprang. Im Sprung schlug sie ihm den rechten Arm ab.
Und landete auf einem Ork.
Sie blickte zu Salem, der unter einem Ork lag und ihn mit seinen Fäusten zu erschlagen versuchte. Aber die Orks waren so zahlreich, dass er bald unter einem ganzen Berg gebraten war. Diese Ablenkung nutze der Troll und schleuderte Jaselaya in den Orkhaufen. Deshalb kämpfte sie lieber alleine.
Wenigstens bretterte sie somit einige Orks mit.
Und neben Salem gelandet versuchten nun beide aus dem Haufen zu kriechen, aber die fletschenden Kreaturen ließen nicht nach. Erst als sie mit ihrem Wasser eine Art Kuhle bildete, in der sie sich verkrochen. Nah standen sie beieinander, umringt von den Orks.
Sein weißes Haar im Wind wehend.
Obwohl sie die Sonne nicht sehen konnten, so vermutete sie, dass es bereits Nachmittag sein musste. Viele Stunden waren seit dem Morgen der Schlacht vergangen. Gerade als sie wieder losrennen wollte hielt Salem sie auf.
Er schüttelte seinen Kopf und deutete nach vorn. Saurons Schatten war verschwunden. Der Stein war leer. Jaselayas Augen weiteten sich.
„Wo ist er?" Fragte sie.
Dann wurde ihr ganz mulmig zu Mute.
„Ich weiß nicht," sagte er und blickte sich um, während er noch relativ gelassen sein Schwert schwang.
Und dann sahen sie ihn. Nicht sehr weit vor ihnen.
Jaselaya war steif vor Anspannung.
„Jaselaya, wir müssen gehen!"
Sie blickte ihn mit großen Augen an.
„In einem Nahkampf hast du keine Chance gegen ihn. Der Plan war, ihn zu überrumpeln, das geht jetzt nicht mehr."
„Aber..."
sie blickte den Schatten an und ihr Innerstes rumorte.
„Wir müssen uns zurückziehen."
Jaselaya wollte ihn nicht noch näher bei sich haben. Er war ihr auf diese Entfernung schon zu nah.
Sie ließ seine Hand nicht los, als sie sich umdrehten und den kämpfenden Waldreben einige Meter weiter den Befehl zum Rückzug gab. Und so schnell war sie noch nie gerannt. Beim Rennen zog sie später auch Frodo hinter sich her, welchen sie weiter hinten aufgelesen hatte. Ihre Augen suchten nach Tommee, aber fanden ihn nicht. Dann, von Orks gejagt rannten sie in die Stadt.
„Sucht Schutz!" Rief Jaselaya.
Sie suchten Schutz zwischen den Nischen und Ecken der weißen Mauern.
Und ganz plötzlich ertönte ein lauter Knall. Alle hielten sich die Ohren und sanken auf die Knie. Die Erschütterung ließ viele Türme fallen. Und sie konnten Gondor brennen sehen. Riesige Felsbrocken flogen durch die Mauern Minas Tiriths.
„Nein..." murmelte Jaselaya.
Und dann auch auf Osgiliath. Pfeile mit giftigen Zähnen flogen auf sie herab.
Sie hielt die Hand Salems, welcher schützend seinen Arm über ihren und Frodos Kopf hielt, damit die Steinbrocken sie nicht erschlugen. Sein Hemd war zerrissen und die schwarzen Dornenmale an Rücken und Armen glühten rot flammend.
„Er ist ein Tyrann," knirschte er und die Dornen schossen aus dem Boden, um die Häuser und die Armee zu schützen. Da kam Eldarion zu ihnen gerannt und Salem zog ihn schneller, als das er hätte rennen können, zu ihnen. Er grinste, als er die Dornen um seinen Bauch löste. Jaselaya umarmte ihn und lächelte
Sie stand auf und ließ Salem, Eldarion und Frodo kauernd in der Ecke sitzen.
„Nein!" Sagte Frodo mit großen Augen.
„Doch."
„Noch nicht, du brauchst mehr Zeit," sagte er und versuchte sie zurück zu halten.
„Dann verschafft mir Zeit und lenkt sie ab."
Salem schlug mit ihr ein, dann rannte er mit Frodo und Eldarion in die Stadtmitte. Jaselaya geradewegs zum Fluss.
In der Stadt gab sie einigen ihrer Leute den Befehl auf ihr Zeichen zu warten. Der Ausweichplan würde nun ihre weiteren Züge bestimmen. Dann rannte sie in Aragorn.
Dieser hielt sie und fragte:„Jaselaya wo willst du hin?"
Seine Hände hielten starr ihre Schultern.
„Sauron. Er kommt. Er hat mich gesehen."
„Das war abzusehen, so wie ihr auf ihn zu gerannt seid!"
Sie blieb stumm. Dann löste sie sich aus seinem Griff.
„Feuer?"
„Ja."
„Verstanden. Ich versuche die so viel Zeit wie möglich zu verschaffen. Wo sind Salem und Frodo?"
„Sie trommeln alle zusammen."
„Viel Glück."
„Das brauche ich nicht, Kraft wäre mir lieber," lachte sie und umarmte ihn kurz, bevor sie weiter lief.

„Bitte geb mir die Kraft," murmelte sie, als sie sich ans Flussbett kniete und ihre Hand ins Wasser hielt. Die Massen kamen immer näher.

(Beginn des Krieges-Miaka, Legolas)
Miaka hörte das Signal und sah das Wasser brechen. Noch stand sie auf ihrem Posten, aber als Jaselaya aus dem Graben sprang wusste sie, dass es begann. Sie sprang vom Turm und rannte zu den Orks, die ziellos durch die Stadt rannten. Sie sprang. Sie spießte viele Orks mit ihren Hörnern auf und mordete, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Dann kletterte sie auf ein Rad und schnitt die Leinen los.
Hinter ihr sprang Legolas leichtfüßig auf das Holzrad.
„Los gehts," sagte sie, als sie das letze Seil durchtrennt hatte. Dann begann das Rad sich zu drehen, es war gerade so groß, wie die Gassen, durch die es fuhr und an den Seiten waren Dornen und spitze Pfeile, die die Orks niederschlachteten. Und das war nicht das einzige Rad, denn in den vielen Straßen wurden gleichzeitig vier Räder losgebunden. Und immer zwei Personen führten und lenken sie. Miaka und Legolas im einen.
Gimli und Aragorn.(Arwen führte sein Heer und Rohan's Krieger)
Faramir und Eówen.
Thranduil und Elrond.
Und es sah elegant aus, wie die Räder mit jedem weiteren Schlag auf der Straße weiter kaputt gingen und sie alle am Ende galant hinunter sprangen und Orks und Nekromanten im Nahkampf töteten.
Legolas grinste, als er sah, wie sie schreiend die Straße herunter rannte, der Kopf nach vorn gebeugt, mit ihren Hörnern die Orks aufspießend.
Dann grinste sie ihn an und er folgte ihr weiter nach unten. Bis sie auf dem großen Schlachtfeld vor der Stadt waren. Und weit vorgedrungen Jaselaya, welche mit dem weißhaarigen Salem einen Weg zu Sauron suchte, der ganz hinten auf einem Stein stand, als beobachte er alles.
Dann rannten sie los. Hinein ins Gemetzel. Hinein in die Massen.

Feuer

Die Elbe des Wassers___Meine größte LeidenschaftWhere stories live. Discover now