Kapitel 1: Armin, der Daddy. Heute das letzte Mal.

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Der Lärm von draußen weckte mich. Und dass dieser Lärm aus den Stimmen meiner beiden Kinder bestand erkannte ich erst ein wenig später.

Mein Blick wanderte kurz zur Uhr und ich musste feststellen, dass es erst acht war. Acht Uhr morgens. Meine Kinder waren an manchen Tagen auch schon zu viel früheren Zeiten munter.

Ich ließ meinen Kopf wieder zurück aufs Kissen sinken und lauschte weiter eine Weile meinen Kindern draußen. Sie mussten sich direkt vor der Tür zum Schlafzimmer befinden, denn ich konnte sie ganz deutlich hören. Gerade schienen sie wohl einen Ball auf den Boden aufprallen zu lassen, eher gesagt einen Tischtennisball. Ping. Der Ball kam auf dem Boden auf. Doch zum Pong kam es gar nicht mehr.

„Man Remy, du musst diesen Ball auch fangen! Selbst für sowas bist du zu blöd!" Eine von Fennas momentanen Lieblingsbeschäftigungen: Ihrem kleinen Bruder zu zeigen, dass sie in allem besser, schneller und genauer war als er. Sehr zum Leidwesen von Remy.

„Was kann ich dafür! Der Ball ist so verdammt schnell und klein. Wenn du den auch so schnell wirfst..." Ich hoffte sehr, Remy würde nicht wieder anfangen mit seiner Schwester zu streiten.

Eine Weile war Stille bei den beiden und man hörte nur wie der Tischtennisball auf den Boden geworfen und wieder aufgefangen wurde. „Weißt du Fenna...", meinte Remy da in das ständige Auf und Ab des Tischtennisballs hinein, „Wenn Papa mir Tischtennis beigebracht hat...dann spielen wir mal gegeneinander. Und dann gewinn aber ich. Das weißt du schon." Er klang siegessicher.

„Und das glaubst du wirklich?" Fenna klang spöttisch. Und ich konnte mir in dem Moment gut ihren leicht hochnäsigen Blick vorstellen, mit dem sie Remy ab und zu betrachtete. Besonders viel Eindruck machte dieser Blick auf Remy aber nie.

„Dann frag ich jetzt Papa. Was er denkt, wer von uns beiden der Bessere ist.", schien Remy offenbar zu beschließen und ich hörte Schritte näher kommen. Kurze Zeit später konnte ich hören wie die Tür geöffnet wurde. „Sei leiser, Papa schläft bestimmt noch.", zischte Fenna. Offenbar war sie der Meinung, Remy trampelte wieder mal zu laut über den Boden. Aber ich war ja eh schon wach, auch wenn ich zum Spaß für meine Kinder noch vorgab zu schlafen.

Ich hörte Remy und Fenna näher kommen und einer der Beiden hob die Bettdecke zu meinen Füßen hoch und krabbelte darunter. Gleich würde derjenige neben meinem Kopf wieder auftauchen.

Der Körper unter der Bettdecke krabbelte immer weiter vorwärts, wie eine Raupe. Als er fast auf meiner Höhe war packte ich zu. Ein empörter Protestschrei erreichte meine Ohren und kurz darauf zog Remy sich die Decke vom Kopf. „Hab ich dich.", lächelte ich zufrieden und ließ ihn wieder los.

„Wir dachten du schläfst noch.", protestierte Remy. Fast sah er ein wenig enttäuscht aus, dass sein Plan seinen Vater zu überraschen nicht geklappt hatte. Stattdessen hatte ich das mit dem Überraschen ja erledigt.

„Also ich hab ja schon die ganze Zeit gewusst, dass Papa wach ist.", verkündete Fenna, die sich inzwischen auch auf die andere Seite neben mich niedergelassen hatte, „Als Remy unter die Decke gekrabbelt ist, hast du so kurz gelächelt. Als wüsstest du das wir da sind. Also warst du schon wach. Hab ich genau gesehen."

„Mhm, okay. Ihr habt Recht. Ich war schon wach, als ihr draußen angefangen habt Ping Pong zu spielen.", gab ich zu und Fenna hielt mir automatisch den weißen kleinen Ball unter die Nase.

„Eigentlich meinte Mama ja, wir sollten dich schlafen lassen.", murmelte Remy und jetzt wirkte er schuldbewusst. Wahrscheinlich, weil ihm das wieder eingefallen war, dass sie mich doch eigentlich schlafen lassen wollten. „Sie hat nämlich Angst, du könntest ab morgen nicht mehr so viel Schlaf bekommen. Wenn du wieder tourst.", setzte er fort.

Intense (Armin van Buuren-Fanfiction)Where stories live. Discover now