39- Eichhörnchen

367 10 0
                                    

Mittwoch

,, Was soll das jetzt sein? ", fragt Nathan völlig überfordert. In Kunst haben wir endlich wieder etwas zeichnen können. Ich habe mir wirklich sehr viel Mühe gegeben. Beim letzten Bild habe ich mir nicht so wirklich viel Mühe gegeben. Nun bin ich wirklich sehr stolz darauf.
,, Ich habe unsere Clique gezeichnet", ich stopfe mir eine Pommes in den Mund.
,, Hör auf mir meine Pommes zu klauen", schimpft Lukas mit mir. Ich ignoriere ihn und nehme mir eine weitere. Noah schaut sich auch das Bild an und muss schmunzeln.
,, Du bist echt ein hoffnungsloser Fall", lacht Nathan und gibt mir meine Zeichnung zurück.
,, Ich glaube, ich hänge das Bild an unseren Kühlschrank", informiere ich alle. Nathan lacht und ich fangen einen bösen Blick von Lukas als ich noch eine Pommes klaue.
,, Kannst du dir nicht dein eigenenes Essen kaufen? ", ich schüttel amüsiert meinen Kopf. Das wäre nicht so lustig.
,, Schlimm", zischt er. Ich lächel und klaue ihn keine Pommes mehr. Ich glaube das reicht für heute.
,, Kommt ihr wieder mit zum Training? ", fragt Timon.
,, Ich glaube schon", sage ich.
,, Das freut mich", grinst mich Timon an und ich grinse zurück.
,, Habt ihr dann Samstag wieder ein Spiel? ", frage ich und klaue Lukas doch noch eine Pommes. Wenn ich einmal angefangen habe, kann ich nicht mehr aufhören Pommes zu essen.
,, Ja", antwortet Noah.
,, Supa", ich grinse wie ein Honigkuchenpferd.
,, Du machst mir Angst", lacht Nathan.
,, Guut", lache ich mit. Es ist schön, dass wir uns alle wieder verstehen. Diese angespannte Stimmung gefiel mir garnicht. Das mit Noah muss ich noch klären.

,, Ist bei Noah und dir alles wieder gut? ", fragt Simon.
,, Ich glaube nicht. Wir hatten noch keine Gelegenheit darüber zu reden.", sage ich und zucke mit meinen Schultern.
,, Das solltet ihr aber", sagt er.
,, Ja ich weiß. Ich warte erstmal ab", ich blicke zum Spielfeld. Die Jungs machen sich wie immer warm und trainieren dann. Ich habe wirklich keine Ahnung wozu das Dienen soll, aber okay. Mein Blick bleibt bei Noah. Mir wird warm und mein Herz verschnellert sich.
,, Wann sagst du es ihnen? ", frage ich Simon.
,, Ich weiß es noch nicht.", gesteht er. Ich nicke verständlich. Er kann sich dabei Zeit lassen, er muss dafür bereit sein. Es hat ihm bestimmt sehr viel Überwindung gekostet es seinen Eltern zu sagen. Seine Eltern versuchen damit klar zukommen, hat er mir erzählt. Das hoffe ich wirklich. Denn es ist wirklich egal ob er schwul ist oder nicht. Simon ist ein guter Mensch. Man soll ihn so akzeptieren wie er ist. Auch wenn es manchen nicht passt. Simon muss damit leben und sonst niemand.

Nachdem wir etwas essen gegangen sind, steige ich mit in Noah's Auto und sitze wie immer vorne, während Nathan und Timon hinten sitzen.
,, Wir werden Samstag sowas von gewinnen", prahlt Timon.
,, Denkst du? ", fragt Nathan skeptisch.
,, Ja ich bin mega überzeugt", antwortet wieder Timon.
,, Sei dir da mal nicht so sicher", gibt Noah seinen Breitag dazu. Timon ist jetzt ruhig. Man sollte sich nie zu sicher sein, sonst geht es erst recht in die Hose. Ich hoffe auch, dass sie es schaffen, bis jetzt haben sie alle Spiele gewonnen und das heißt ja, dass sie gut sind.
,, Wieso hat eigentlich Simon letztens bei uns Übernachtet? ", fragt Timon neugierig. Ich werde panisch. Was soll ich denen bitte sagen? Die Wahrheit aufgarkeinen fall.
,, Das weiß ich selber nicht so genau. Er hatte irgendwelche Probleme Zuhause", lüge ich. Naja ich Lüge nicht ganz. Es entspricht schon irgendwie der Wahrheit. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich etwas lüge, aber Simon sollte ihnen selber die Wahrheit sagen. Das werde ich ihm nicht wegnehmen.
,, Wo hat er denn gepennt? ", fragt jetzt Nathan. Mein puls erhört sich und ich knete unruhig meine Hände.
,, In meinem Zimmer", flüster ich, plötzlich macht Noah eine voll Bremsung, ich lasse erschrocken einen Schrei raus. Als wir zum Stehen kommen, starrt Noah wütend nach vorne. Er umfasst das Lenkrad so stark, sodass seine Knöchel weiß werden. Er ist sowas von sauer.
,, Noah, was ist passiert? ", fragt Nathan erschrocken. Ich kann mir vorstellen, wieso das gerade passiert ist. Ich versuche mein Herz unter Kontrolle zu bringen und starre dabei nach vorne.
,, Da war ein Eichhörnchen", zischt er und fährt weiter, weil hinter ihm ein Auto gehubt hat. An seinem Gesichtsausdruck sieht man ihm an, dass er verdammt sauer ist. Dazu fängt es an zu regnen. Er wird mich gleich bestimmt ausfragen.
Am Haus angekommen, steigen Nathan und Timon direkt aus und laufen auf unser Haus zu.
Ich steige aus und mache es ihnen nach, bis ich jedoch von Noah zurück gehalten werde.
,, Noah es regnet. Lass uns rein gehen und da können wir dann reden. ", sage ich und bin schon klitsche Nass. Ich weiß jetzt schon, dass ich Krank werde.
,, Hast du was mit Simon am laufen? ", fragt er mich direkt.
,, Wie bitte?", überrascht schaue ich ihn an. Mein Körper zittert allmählich. Kann man das nicht drinnen diskutieren?
,, Du hast mich schon richtig verstanden. Er hat in deinem Bett geschlafen und du machst viel in letzter Zeit mit ihm", redet er weiter. Komischerweise ist er ruhig und schreit mich nicht an. Wieso muss er sich immer irgendwas aus den Finger ziehen?
,, Und deswegen hast du mir nicht verziehen und dich wenn überhaupt garnicht entschuldigt"
,, Du hast dich ja nicht mal bemüht, damit ich dir verzeihe. Ich habe mich noch nicht entschuldigt, weil ich uns noch Zeit lassen wollte", ich werde langsam wütend.
,, Und wieso sollte ich mich als erstes Entschuldigen, wenn du doch hier das Arschloch warst!", meine Stimme erhebt sich.
,, Ich war also das Arschloch?", fragt er Jetzt. Ernsthaft?
,, Ja schon", ich verschränke meine Arme vor der Brust.
,, Du warst, aber nicht besser! Du hast mich in Frage gestellt", wütend hebt er seine Arme.
,, Ja, weil ich dich garnicht kenne. Ich weiß garnichts über dich! Du verschließt dich vor mir", rufe ich. Er schnaubt nur. Er weiß, dass ich recht habe. Er würde es, aber nicht zugeben.
,, Also hast du nichts mit Simon? ", seufzt er nach einigen Minuten.
,, Nein verdammt", zische ich und verdrehe meine Augen. Ich hoffe, dass er jetzt fertig ist. Ich will rein gehen. Meine Klamotten sind durchnässt und mir ist kalt. Deswegen ich meine Arme um meinem Körper Schling.
,, Es tut mir leid. Für alles", entschuldigt er sich.
,, Es tut mir auch leid", ich grinse leicht. Er nähert sich und legt seine Lippen auf meine. Er strahlt so eine Wärme aus, dass mir plötzlich so warm wird. Das Kribbeln im Bauch wird stärker und ich zitter auch nicht mehr. Ich genieße in allen Zügen den Kuss.
Ich fahre zurück als es donnert.
,, Können wir jetzt bitte rein gehen? ", als wir uns entfernen zittert mein Körper wieder. Er nickt lächelnd und zusammen gehen wir zu mir nach Hause.
,, Wir sieht ihr denn aus?", fragt Steffen als er uns sieht.
,, Es regnet draußen", sagt Noah nur. Er streicht seine Haare zurück und ich muss ihn dabei anstarren. Er sieht so gut dabei aus.
,, Aso okay", holt mich Steffen wieder zurück.
,, Ich gehe mal Duschen. Bettet bitte für mich, dass ich nicht krank werde", dabei schaue ich Noah warnend. Er grinst mich nur allwissend an. Ich gehe hoch in mein Zimmer, hole mir ein t-shirt, eine Hose aus dem Schrank und frische Unterwäsche. Mit den Sachen gehe ich dann ins Badezimmer.

Mit einem Handtuch um meine Haare gebunden gehe ich zurück in mein Zimmer. Ich bin wirklich froh, dass Noah und ich es wieder hinbekommen haben. Ich hoffe, dass es diesmal länger hält. Ich hoffe es sehr.

Only youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt