DIE beiden sollen meine Eltern sein?

Kapitel 21

"NÄCHSTER HALT: MÜNCHEN HAUPTBAHNHOF. Ausstieg rechts."

Wir schnappen uns unser Sachen und packen den letzten Kram ein. Dann begeben wir uns zur Tür, Paul trägt meinen und seinen Koffer und ich habe unsere Rucksäcke. Die Bahn hält und wir steigen aus, Frau Mayers ist ganz vorne und wir versammeln uns alle, damit wir sicher gehen können, dass keiner in der Bahn geblieben ist.

Anschließend gehen wir alle nach draußen und laufen 5 Minuten zu Fuß, da wir gar nicht so weit zum Hotel brauchen, vom Hauptbahnhof aus. Dann gehen wir ins Hotel. Dort geht Frau Mayers zur Rezeption, Herr Schulze sagt, dass wir schon gleich ins Restaurant gehen und wir unsere Sachen einfach auf ein Haufen legen sollen.

...

Nachdem wir alle mit essen fertig sind, gehen wir wieder zu unseren Koffer und die Zimmer werden Verteilt. Da Soso und ich in ein Zimmer zusammen wollen stehen wir bei einander. Da wir als letztes an die Reihe kommen, bleibt uns nur ein zweier Zimmer übrig. Ich jedoch finde es gar nicht schlimm, da ich dann ohne Probleme mit Soso über meine Probleme und über ihre Sache mit München reden kann. Außerdem müssen wir den Mädels keine lüge erzählen wo wir den hin gehen, wenn wir zu Sosos Probetraining gehen werden.

So schnappen wir unsere Sachen und fahren mit den Fahrstuhl nach oben in den vierten Stock. Dort suchen wir unser Zimmer und begegnen Paul und Nick, die ihr Zimmer genau neben unseres haben.

Wir öffnen unser Zimmer mit der Zimmerkarte und befinden uns im Flur, wo die eine Tür direkt zum Badezimmer führt, gegenüber ist ein Kleiderschrank und dann wenn man weiter geht befindet man sich gleich im Schlafzimmer, mit einen Doppeltbett, dass man zusammen lassen kann oder auseinandere ziehen kann. Auf beiden Seiten ist ein Nachttisch, mit zwei Steckdosen und einer Nachttischlampe. Wir stellen unsere Koffer neben den Schrank, ziehen unsere Schuhe aus und schmeißen uns aufs Bett.

Soso guckt mich fragend an. Ich atme hörbar aus und zuck mit den Schultern.

"Es ist kompleziert", sag ich und drehe mich auf meinen Rücken.

"Ich weiß nicht ganz wo ich anfangen soll.", meint ich.

"Lass dir Zeit, ich bin für dich da. Die anderen kommen auch nicht vorbei. Die packen ihre Sachen aus."

Ich dreh mich mit den Kopf zu ihr und nicke ihr zu. Mein Blick schweift wieder zur Decke.

Ich fang an zu reden:" Es hat damit angefangen das ich ein altes Kinderfoto gesehen habe und von da an wollte ich wissen wer mein Leiblicher Vater ist. Dann sind Freitag Paul und ich nach den Training zu mir nach Hause gegangen. Wir haben uns erstmal frisch gemacht gegessen und dann haben wir angefangen uns um zu gucken. Schublade für Schublade. Bis wir zu einer Schublade kamen, die Paul nicht alleine auf bekommen hat ...."

Und dann hab ich ihr alles erzählt, von den ganzen Foto bis zur Adoptionsurkunde, von meinen nerven Zusammenbruch und meinen Gefühl zu ersticken, einfach alles. Immer wieder brach ich bei der Erzählung in tränen aus und Soso nimmt mich in den Arm und ist einfach für mich da.

Als ich fertig war mit erzählen ist es erstmal still. Wir liegen wider beide für uns auf den Bett und ich merke den Blick von Soso auf mir. Ich starre die Decke an, damit nicht noch mehr tränen kommen. Soso atmet hörbar auf, dann fängt sie an zu reden: "WOW, das ist krass, das hätte ich nicht geglaubt wenn es nicht von dir selbst gekommen wäre. Egal was du dies bezüglich machen willst, ich werde hinter dir stehen und dir so weit es geht helfen. Auch wenn ich irgendwann nicht mehr in deiner Nähe wohnen werde, für dich da sein, werde ich immer!"

Lächelnt drehe ich mich zu ihr und flüster ein Danke und anschließend nehme ich sie in den Arm. Wir setzten uns aufrecht auf das Bett und sagen gleichzeitig: "Los Koffer auspacken!", so springen wir auf und packen unsere Sachen aus und neben bei hören wir Musik und gehen dazu ab. Nachdem ich mit dem Koffer auspacken fertig war, gehe ich kurz ins Bad, dort mache ich mich frisch. Anschließend gehe ich zum Schrank und hol mir ein Croptop, eine Adidas Sportleggins und meine Sportschuhe raus, ziehe das Outfit darauf hin an. "Kommst du mit Joggen? Haben noch ca 3 Stunden zeit bis wir zu Abendessen." Soso springt vom Bett auf, zieht sich schnell um und wir schnappen uns, unsere Handys und packen 10 Euro jeweils in die Handyhülle. Soso nimmt sich noch schnell die Zimmerkarte. Zusammen nehmen wir die Treppen, da der Fahrstuhle grade im Oberstenstockwerk ist. Durch die Lobby verlassen wir das Hotel und laufen nach links die Straße runter. Wir laufen und laufen, unser Ziel? Wir haben kein genaues. Wir laufen einfach durch die Stadt biegen mal hier ab und mal da, irgendwie hab ich das Gefühl mein Herz trägt mich irgendwo hin. Um so weiter wir laufen, um so wohler fühle ich mich.