The Tea of wonders

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Dr. Jones

Durch ein Ohren betäubendes Geräusch wurde ich aus dem Schlaf geweckt und saß plötzlich, schwer atmend, aufrecht im Bett.

Schweiß bedeckt sah ich zum Fenster, welches einen Spalt offen war. Der Regen kam durch die kleine Öffnung rein und machte somit das Fensterbrett sowie auch den Boden nass.

Ein lauter Donner ertönte wieder und das Gewitter schien noch schlimmer zu werden.

Verschlafen stand ich hastig auf und schloss das Fenster.

Zu meinem Bett tapsend sah ich auf die Uhr, welche auf meinen Nachttisch lag, und bemerkte dass es gerade mal drei Uhr Nachts war.

Erschöpft von den letzten Wochen schmiss ich mich wieder aufs Bett, jedoch konnte ich jetzt kein Auge zu kriegen. Allerdings passierte das zurzeit öfters, also tat ich was ich sonst auch immer machte.

Ich stand auf und zog mir meinen kuscheligen grauen Strick Cardigan an, den ich mir enger um den Körper zog, als ich die Treppe runter ging.

Unten angekommen ging ich geradewegs zur Küche und nahm mir den Teekessel um ihn mit Wasser zu füllen.

Den Teekessel auf den nebenbei eingeschalteten Herd stellend, ging ich zur Kücheninsel gleich gegenüber, und setzte mich auf einen der Stühle, während ich darauf wartete dass das Wasser aufkochte.

Es war mittlerweile schon Gewohnheit geworden, dass ich mitten in der Nacht aufstand und meine Schlaflosigkeit mit Tee trinken versuchte zu kurieren.

Fast so routinemäßig wie Ehthan das Fenster beobachtete.

Ich wusste nicht ob ich es mir einbildete, aber es schien mir fast als hätte sich Ethan, seit dem er mir das mit den Kassetten anvertraut hatte, verändert.

Doch ich nehme es ihm nicht übel, nach dem was er erlebt hatte mit seiner Familie, war es keine Überraschung dass es so enden würde nach dem Tod seiner Freunde.

Was mich aber überraschte, war dass ich nichts über Ethan herausgefunden hatte.

Ich hatte einiges über seine Vergangenheit erfahren, doch nicht im geringsten über ihn oder seine Gefühlslage. Im Grunde wusste ich fast gar nichts über ihn, geschweige den seinen angeblichen Freunden. Immer noch wunderte mich die Tatsache, dass er über ihren Tod Bescheid wusste, obwohl es für die restlichen Einwohner einer der seltsamsten ungelösten Fälle war.

Das pfeifende Geräusch des Wassers riss mich wieder einmal aus den Gedanken.

Schnell nahm ich den glühenden Teekessel vom Herd und goss das heiße Wasser in eine gläserne Teetasse, dabei stieg ein wenig vom Wasserdampf in die Luft und mit der Hand vorm Gesicht wedelnd hustete ich leicht.

Zügig nahm ich noch einen, nach Apfel und Zimt schmeckenden, Teebeutel aus der Dose im Schrank und ließ das Aroma vom Tee sich in kochend heißem Wasser entfalten.

Ich war gerade dabei den Teekessel wegzustellen, als ich zwei fliegen auf der Tischplatte entdeckte.

Seit wann gab es hier Fliegen?

Nicht darauf achtend, erledigte ich was ich zu erledigen hatte, doch das Summen der zwei fliegen ließ mich dabei nicht in Ruhe.

Leicht genervt ging ich zum Fenster, um es zu kippen, um somit die fliegen raus zu lassen. Doch als ich zufällig aufs Fensterbrett schaute, blieb ich verwundert stehen.

Da waren sie. In einem größeren Wassertropfen der vermutlich vom Regen stamm, lagen sie und zuckten ab und zu während sie dieses nervige Geräusch machten.

Einen Moment lang lag mein Blick auf den Insekten. Augenblicklich kamen mir zwei Personen in den Sinn. Noah und Elijah. Kurz überlegte ich was ich mit ihnen machen sollte. Als mir beim umhersehen die Küchenrolle ins Blickfeld fiel, ging ich ohne groß darüber nachzudenken zu ihr. Schnell nahm ich etwas Papier und griff mit ihm nach den zwei Insekten, um sie anschließend im Mülleimer zu entsorgen.

Während ich aber an der Kücheninsel sitzend an meinem Tee sippte, schrillte wieder das Summen der Fliegen, und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich eben zwei noch lebendige Lebewesen in den Mülleimer warf.

Und mit dieser Feststellung stellte sich mir eine andere Frage.

Ist Ethan ein Mörder?







thequiet_screamer 💕🤟🏼

R.E.M. ✓Donde viven las historias. Descúbrelo ahora