Blue Light

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Dr. Jones

In diesem Moment wurden mir zwei Dinge klar. Erstens, Ethan war zweifelsohne ein Mörder. Zweitens, ich bin sein nächstes Opfer.

Ich versuchte mich so ruhig wie möglich zu verhalten, was schwerer war als gedacht, wenn dich ein Psychopath mit einem Skalpell schelmisch angrinst.

Langsam drehte er sich um und sah mich mit dem Gesicht zum Fenster in der Reflexion des Glases an.

„Ich gebe Ihnen eine kleinen Vorsprung."

Ich wusste, dass ich jetzt schneller laufen musste als je zuvor in meinem Leben. Ich nahm meine Schuhe ab und umklammerte die Kiste ein letztes Mal so fest ich konnte.

„Ich zähle bis drei, Dr. Jones.", sagte er.

In diesem Moment wäre jeder normale Mensch ohne zurückzublicken davon gelaufen.

„Eins."

Doch ich wusste, dass er mit mir spielte. Viel zu lange war er an der Reihe. Dieses Mal, hielt ich die Spielwürfel in der Hand.

„Zwei."

Ohne lang darüber nachzudenken, stellte ich mich vor dem Schreibtisch. Das alte Ding war sowieso nicht zu gebrauchen. An den abstehenden Ecken des Tisches hielt ich mich so gut es mir mit der Kiste in der Hand möglich war an. Kurz atmete ich durch, ehe ich zu Ethan sah.

„Drei, du gottverdammtes Arschloch!", schrie ich und warf mit ganzer Kraft die in mir Aufstieg den Schreibtisch vor ihm hin.

Augenblicklich landete das riesige Holzteil vor seinen Füßen und so schnell ich nur konnte lief ich zur Tür. Hektisch sperrte ich die Tür mit der Karte zu und hörte dabei das wütende aufschreien von Ethan und der dumpfe Klang vom brechendem Holz.

Herz rasend sprintete ich zum Fahrstuhl und hämmerte panisch auf den Knopf.

Wäre ich doch sofort zur Polizei gegangen wäre das alles schon längst nur ein Teil seiner Fantasie in der Todeszelle gewesen.

Immer wieder hämmerte ich auf den Knopf ein, doch die Türen öffneten sich nicht.

Panisch sah ich zur Tür, als ich hörte wie Ethan an ihr rüttelte und versuchte sie gewaltsam einzubrechen.

Eine eigentlich nutzlose Aktion denn die Türen waren extra für solche Fälle angefertigt. Doch wie immer bewies Ethan das er anders war und war kurz davor sie mit voller Wucht aus dem ganzen Türstock zu reißen.

Meine Unterlippe fing an zu zittern beim Splittern der Tür und ich schlug noch stürmischer auf den Knopf ein als zuvor.

Endlich öffneten sich die verdammten Türen und schnell stieg ich ein. Ich drückte auf den Knopf der zum Erdgeschoss führte. Ich presste mich ans Ende des Liftes, als ich das brutale einbrechen von Holz hörte und drückte die Kiste enger an mich.

Ethan lief zum Fahrstuhl, doch im letzten Moment schlossen sich die Türen und er transportierte mich nach unten. Man hörte das wütende einhämmern der Fahrstuhltüren doch wurden die immer leiser je näher ich dem Erdgeschoss kam. 

Als sich dort angekommen die Türen wieder öffneten, hörte ich plötzlich das laute zuschlagen einer Tür.

„Sie können mir nicht entkommen Jones!", ertönte sein Echo.

Verdammt! Er hat die Nottreppe genommen!

Adrenalin pumpte schneller als je zuvor durch meinen Körper und ich lief gerade aus zum Ausgang, doch aus heiterem Himmel ging das Licht aus.

Abrupt blieb ich in der Dunkelheit stehen. Ich konnte nicht einmal die Hand vor Augen sehen.

„Wer hätte gedacht das sich die Hauptleitungen der ganzen Elektrizität des Hauses genau neben dem Fahrstuhl befinden?!", lachte er in der Dunkelheit.

Mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen. Mein Hals schnürte sich zu und ich versuchte so leise wie möglich zu atmen.

Was mache ich jetzt? Ich war wortwörtlich blinder als ein Maulwurf in dieser Dunkelheit.

„Es ist sehr praktisch jede Nacht in einem Dunkeln Raum eingesperrt zu werden. Schärft die Sinne, wissen Sie?!"

Ich hörte dass er sich bewegte, man hörte das leise aneinander Reiben des Stoffes seiner Jeans.

„Wenn du nichts siehst, fängt dein Körper an zu hören, wo du hinsehen möchtest. Plötzlich riechst du den Unterschied zwischen Eisen und Holz viel intensiver. Ziemlich praktisch in Situationen wie diesen."

Die Augen weitend hielt ich mir den Mund zu, als man das Geräusch von einem schweren Metallobjekt über den Boden schleifen hörte.

Verzweifelt sah ich mich in der schwarz getränkten Halle um. Beinahe die Hoffnung aufgebend senkte ich den Kopf, bis mir ein blaues kleines Licht auffiel.

Moment mal, der Sensor!
Der Tür Sensor war anscheinend nicht mit der Hauptleitung verbunden. Das war meine einzige Rettung!

So gut es ging versuchte ich mich still fortzubewegen, dabei wohlbedacht das Lämpchen im Visier zu behalten. Einen Fuß vor den anderen legend versuchte ich so leise wie möglich zu sein. Doch bei gerade mal meinem dritten Schritt hörte man ein lautes Knarren und das darauffolgende Zerbrechen eines gläsernen Gegenstandes.

„Hab ich Sie!"







thequiet_screamer 💕🤟🏼

R.E.M. ✓Where stories live. Discover now