Louis Pov
Ein wenig überfordert mit der Situation, stellte ich die Flasche auf den Boden ab und setzte mich auf die Bettkante.
>>Harry.<<, sprach ich den Lockenkopf leise an. Als Antwort erhielt ich nur ein Schluchzer.Obwohl es eigentlich so gar nicht meine Art war, zog ich den Jüngeren in meine Arme und hielt ihn einfach fest. Er vergrub sein Gesicht an meiner Schulter. Seine Tränen durchnässten mein T-Shirt. Hoffentlich beruhigend strich ich ihm über der Rücken. Harry krallte sich an mir fest. Einige Minuten saßen wir so dort. Schlussendlich schlief Harry in meinen Armen ein. Vorsichtig legte ich mich hin, wobei ich ihn mit mir zog. Die Bettdecke breitete ich über unsere Körper aus. Im Schlaf schmiegte sich Harry noch enger an mich. Seinen Griff lockerte er kein bisschen. Langsam glitt auch ich in einen ruhigen Schlaf.
Harrys Pov
Das Erste, was ich wahrnahm als ich wach wurde, waren die starken Kopfschmerzen und dass mir extrem übel war. Nur zögerlich öffnete ich die Augen und schloss sie direkt wieder, da die Sonne mich blendete.
Was war am Abend passiert?
Auf dem Weg vom Park nach Hause, war ich auf Josh getroffen, der mich mit zu der Party von Luke geschleppt hatte, aus welchem Grund auch immer. Dort hatte er mich gezwungen einen Becher nachdem anderen zu trinken. Mir war bewusste, dass er mich abfüllen wollte, aber was hatte ich schon für eine andere Wahl, also tat ich einfach, was er von mir verlangt hatte. Die Wirkung des Alkohols setzte ein und ab einen bestimmten Punkt erinnerte ich mich an gar nichts mehr.
Warum hatte Josh mich abgefüllt? Was war sein Ziel gewesen?
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass zwei Arme um meinen Körper geschlungen waren. Ein zweites mal öffnete ich die Augen und erblickte einen Arm, der mit Tattoos überseht war. Mir kamen die Tattoos bekannt vor, aber konnte ich sie so spontan nicht zuordnen. Vorsichtig drehte ich mich um den Besitzer des Armes anzusehen. Als ich die Person erkannte, stockte mein Atem. Louis Tomlinson.
Eilig hob ich die Decke um an mir herunter zu sehen. Außer meinem Pullover hatte ich noch alle Klamotten an. Es war also nichts passiert, aber wieso lag ich dann Oberkörperfrei in seinen Armen. Wo waren wir überhaupt?
Statt mir weiter Fragen zu stellen auf die ich doch keine Antwort wusste, betrachtete ich lieber Louis genauer. Er wirkte völlig entspannt. Sein Mund stand ein kleines Stückchen auf und seine Haare fielen ihm ins Gesicht. Zögerlich hob ich eine Hand mit der ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Schlafend sah er so friedlich aus … so gar nicht wie ein Badboy. Auch wenn diese Situation tausende Fragen auf warf, genoss ich es irgendwie in seinen Armen zu liegen. Unbewusst kuschelte ich mich enger an seinen Körper. Ich schloss die Augen wieder und legte den Kopf auf seine Brust. Keine Ahnung, wo der plötzliche Mut her kam, aber ich wollte seine Nähe einfach genießen. Wahrscheinlich würde ich die Chance dazu nie wieder bekommen. Denn wenn wir mal ehrlich sind, wer wollte mich schon freiwillig in den Arm nehmen.
Plötzlich kam mir ein ganz anderer Gedanke. Schule. Sofort saß ich aufrecht, was sie als Fehler herausstellte. Durch die plötzliche Bewegung begann sich die Welt zu drehen und ich musste den Drang unterdrücken mich zu übergeben. Deutlich langsamer als zuvor drehte ich meinen Kopf zu dem Wecker, der auf dem Nachttisch stand. Es war bereits zehn Uhr, das hieß ich war zwei Stunden zu spät dran.
>>Was ist denn jetzt los?<<, murmelte Louis neben mir ins Kissen. Die Augen behielt er geschlossen, was wahrscheinlich auch ganz gut so war. Vielleicht erinnerte er sich auch nicht an den vergangenen Abend und würde den Schock seines Lebens bekommen, wenn er erfährt, dass er die Nacht mit mir in einem Bett verbracht hatte. Wortlos quälte ich mich aus dem Bett. Kaum stand ich auf den Beinen, drehte sich die Welt noch schneller, also setzte ich mich vorerst wieder auf die Bettkante, was die Folge hatte, dass Louis die Augen öffnete und mich musterte. Ängstlich sah ich auf den Boden. Neben mir nahm ich eine Bewegung wahr, sah jedoch nicht auf. Louis kniete sich vor mir auf den Fußboden, umfasste mein Kinn und hob mein Gesicht an. Ich blickte in seine ozeanblauen Augen und verlor mich augenblicklich in ihnen.
>>Dir ist klar, dass es keine Lösung ist, dass du dich selbst verletzt, oder?<<, fragte er mit überraschend sanfter Stimme. Statt zu antworten sah ich einfach weiter in seine Augen. Was hätte es auch gebracht zu antworten, wenn ich eh nur gestottert hätte. Seufzend richtete Louis sich auf. >>Lass uns verschwinden. Lukes Eltern kommen gegen Mittag wieder nach Hause.<< Er hielt mir seine Hand hin. Kurz zögerte ich, ergriff dann aber doch seine Hand. Vom Boden nahm Louis meinen Pullover und reichte mir diesen. Eilig zog ich ihn über um all die Narben zu verdecken. In der Zwischenzeit war Louis bereits zur Tür gegangen. Obwohl ich unzählige Fragen hatte, stellte ich keine einzige, sondern machte mich einfach auf direkten Weg nach Hause um meine Schultasche zu holen. Hoffentlich war mein Stiefvater nicht Zuhause.

YOU ARE READING
Different worlds [Larry / Niam] ✔
FanfictionTäglich macht man Niall und Harry das Leben schwer. Sie sind beide unbeliebt, werden gemobbt und zusammen geschlagen. Können zwei Jungs, die in ihr Leben treten, die Situation verbessern? Oder wird durch die beiden Badboys alles nur noch schlimmer?