6 Eintrag

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Der Morgen brach an und die ersten Strahlen erhellten den in Sand gehüllten Supermarktparkplatz. Die ganze Nachte lang hatten sie die Kristalle gesammelt von denen sie nun eine ganze Menge hatten. "Na gut tragen wir noch einmal zusammen was wir herausgefunden haben." schlug Archi vor und Kayla nickte. Sie saßen im Büro beim Frühstück mit den Kristallen die vor ihnen auf dem Boden ausgebreitet lagen. "Es gibt Mumien die zerfallen und diese Kristalle hervorbringen und die Mumien die nicht zerfallen tragen in sich eine Art Kohle statt den Kristallen. Die Kristalle sitzen jedes Mal in der Mitte des Torsos. Ich vermutete daher, dass diese Kristalle das Kristallisierte Fleisch der Opfer sind. Da bei den zerfallenen Mumien nur noch die äußere Hülle vorhanden war und es im Inneren nur noch Sand oder Staub gab. Deswegen vermute ich das die Organe samt Fleisch, Knochen, Muskeln und dem Leben selbst des Opfers zu diesen Kristallen geführt haben oder es ist irgendein anderer unnatürlicher uns nicht bekannter Grund der zu diesen Kristallen wie auch zu dem Sturm selbst geführt hat." erklärte er sachlich und Kayla klatschte. "Wow du klingst wie ein Professor." spottete sie amüsiert. "Ja ja sehr witzig jetzt sag du auch mal was." meinte er genervt und Kayla schmunzelte kurz.

"Wir haben fünf verschiedene Farben gefunden die alle die gleiche form haben. Grün, Rot, Blau, Gelb und Silber. Die Schwarze Kohle klumpen nicht mit gezählt sind es also fünf verschiedene. Die Grünen riechen wie Heilkraut. Die Blauen wie Nebel. Die Roten wie Magnesium und Schießpulver. Den Silbernen haben wir nur ein mal gefunden wo wir bei den andere mehrere gefunden haben, noch dazu riecht er wie Blei oder Quecksilber und das ist höchst Giftig für Menschen. Was eine Ironie ist das wir es in einem Menschen gefunden haben. Hab ich noch was vergessen?" Archi schüttelte den Kopf. "Nein das trifft es ganz gut, aber bleibt nur noch die Frage warum der Sturm keine Auswirkungen auf die Tiere hatte." "Das stimmt nicht ganz. Ich habe ein paar Schwalben gefunden die wohl von einem der Blitze getroffen worden sind. Die waren schön durch." erzählte Kayla und Archi zog seine Stirn in Falten.

"Interessant. Also waren sie nur von dem Flüssigkeitsentzug nicht betroffen, aber warum?" grübelte er weiter während er in sein Brötchen biss das Kayla ihm gereicht hatte. Beim ganzen nachdenken hatte er völlig vergessen zu Essen. "Vielleicht ist die Frage eher was Tiere haben das sie davor schützt als warum sie nicht davon betroffen waren." meinte Kayla kauend. "Du hast recht, aber was wäre das denn?" fragte er kauend und Kayla stutzte kurz. "Ist doch einfach. Ihr Fell, Federn oder Schuppen. So wie du mit dem Anzug vor dem Sturm geschützt warst sind die Tiere es von Natur aus." erklärte Kayla und Archi nickte begeistert. "Du hast recht!" Ganz aus dem Häuschen sprang er auf. "Der Sand ist ja kein eigenständiges Lebewesen und dazu noch recht grobkörnig. Was bedeutet das es direkten Hautkontakt braucht damit dieser Effekt einsetzt. Noch dazu ist es warm, wo viele kurze Hemden und kurze Hosen tragen also einfach ideal für den Sturm, aber der Sand allein ist es nicht der diesen Effekt auflöst es ist das Zusammenspiel des Windes, des Sandes und der durch Verwirbelung der Sandkörner entstehenden Blitze. Einfach Faszinierend!" ohne Punkt und Komma sprach er viel zu schnell. Außer Atem sah er dann zu Kayla so als hätte sie ihn genau verstanden, was nicht der Fall war.

"Wenn du meinst." sagte sie nur teilnahmslos und trank aus ihrer Wasserflasche. "Ja einfach der Wahnsinn!" lachte Archi und kriegte sich nicht mehr ein. "Da hat wohl einer einen zu viel gekriegt." murmelte Kayla und brummte verstimmt. Das hörte sich für sie nur wieder nach viel Arbeit an. "Ich geh mich waschen und du ruh dich mal aus. Dein Körper muss sich erst wieder erholen." sagte sie und Archi hörte auf zu Lachen. "Machst du dir etwa sorgen um mich?" fragte er schelmisch und Kayla schnaubte verächtlich. "Sicher nicht, aber ich hab keine Lust dich wieder tragen zu müssen, weil du vor Erschöpfung wieder mal weg pennst. Auch wenn du überraschend leicht bist, für einen Jungen." entgegnete sie. "Von wegen das liegt nur daran, weil du ein Gewalttätiges Gorillaweib bist!" empörte er sich aufgebracht und sah sie zornig an. Kayla schmunzelte. "Schade das du zu mager bist um dich an die Schakale zu verfüttern." sagte sie nur noch bevor sie mit Sam das Büro verlies. "Verdammtes Gorillaweib!" brüllte er ihr hinterher, da ihm nichts Besseres einfiel.

Kayla duschte ausgiebig und zog sich danach in der Mitarbeiter Umkleide um wo die meisten ihrer Sachen lagen. Halbhohe dunkelbraune Stiefel die Schmutzig von Schlamm und Erde waren. Ein weißes enganliegendes Langärmliges Oberteil das Hochgeschlossen war. Darüber zog sie einen dunkelblauen ärmellosen Kapuzenpulli. Er hatte keine Bauchtasche und keine Bänder, besaß einen V-Ausschnitt und er reichte ihr bis knapp zu den Knien runter. Kayla hatte ihn selbst genäht und ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Sie schnallte sich ihren Gürtel mit den kleinen Taschen und ihrem Jagdmesser um die Taille. Die Taschen waren mit Leckerlis gefüllt für Sam und ein paar ihrer anderen Tierfreunde. Zum Schluss hing sie sich noch eine kleine längliche Pfeife aus Metall um den Hals und ließ sie unter ihrem Pulli verschwinden. Zuletzt schnallte sie sich noch ihre Ledernen Armschoner um die Unterarme die mit kleineren Kerben und Kratzern übersät waren. Kayla stellte sich vor den Spiegel und lächelte zufrieden. "So fühl ich mich doch gleich viel wohler, nicht war Sam?" Sam wedelte freudig mit dem Schwanz und ließ sich von Kayla den Kopf streicheln.

Während sie zurück zum Büro gingen band sich Kayla ihre noch feuchten Haare zu einem Zopf hoch aus dem ihr ein paar Strähnen heraus hingen, was sie nicht weiter störte. "Kayla was... trägst du denn da?" fragte Archi halb lachend und verblüfft als er sie sah. "Bist du jetzt die Modepolizei oder was?" fragte sie zurück und befestigte das Katana an ihrem Gürtel. "Nein natürlich nicht mich wundert nur das du so rum läufst." gab er seine Verwirrung zu und deutete auf ihre Sachen. "Wenn ich nicht in der Schule oder bei meinem Job war bin ich meistens nur in den Wäldern unterwegs gewesen. Ich habe dem Foster bei der Jagd geholfen oder Wilderer vertrieben. In den Ferien war ich immer auf der Pferde Ranch meines Onkels und habe ihm mit seinen Tieren geholfen. Deshalb habe ich meine Kleidung darauf angepasst. Klärt das deine Fragen?" erzählte sie und Archi war erstaunt darüber das Kayla doch weitaus weniger faul war wie er gedacht hätte.

Er schmunzelte. "Dann machst du also doch nicht dauernd Blau und liegst auf der faulen Haut." stellte er fest. "Ich konnte mit Tieren schon immer besser umgehen als mit Menschen." Meinte sie und setzte sich an die Wand wo sie sich zurücklehnte. "Schlaf jetzt etwas ich habe so ein Gefühl das es bald ziemlich Hektisch werden könnte." sagte sie und Gähnte. Sam legte sich neben Kayla und Gähnte ebenso. Archi folgte ihrem Beispiel und legte sich in den Schlafsack den Kayla ihm überließ.

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Wolf, Sand und ein bisschen WeltuntergangWhere stories live. Discover now