27 Eintrag

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Einige Stunden später hatte der Sturm tatsächlich aufgehört und sie waren losgefahren. "Sind wir bald da?" fragte Kai grimmig der hinter Kayla saß mit Malcolm in der Mitte damit Jayden und Kai sich nicht während der Fahrt anfielen. Malcolm war schließlich mit den Beiden auf Augenhöhe und musste daher als Mauer herhalten. "Wir sind erst vor fünfzehn Minuten los gefahren also Ruhe da hinten." antworte Kayla ebenso grimmig wie Kai gefragt hatte. "Ich weiß, aber Sam sieht mich so an als würde er mich gleich Beißen." jammerte er rum. Kayla verdrehte die Augen und pfiff einmal kurz. Daraufhin kletterte Sam nach vorne und nahm bei Archi im Fußraum Platz. "Besser Danke." nuschelte er und Kayla schnaubte nur verächtlich.

"Wo fahren wir eigentlich als erstes hin?" fragte Jayden nach einer Weile. "Zuerst kommt... Kaylas Haus dann Malcolm, Kai, deins und meins." erklärte Archi. "Wieso erst zu Kayla?" fragte Kai. "Früher wohnten wir in einer kleinen Gemütlichen Wohnung nahe dem Wald da mein Vater Jäger war. Dann bekam meine Mutter die Stelle als Direktorin und wir sind näher an die Schule gezogen damit sie es nicht so weit hat. Nur eine Viertel stunde Weg." erzählte Kayla und bog rechts in eine Straße ein wo viele Familienhäuser hübsch nebeneinander aufgereiht standen.

Vor einem Blauen mit Schwarzem Dach und weißen Fensterrahmen hielt sie an. "Wie ich diese Farbe Hasse." knurrte Kayla und stieg aus. Sam und Taiga ließen sie im Wagen zum Aufpassen da. An der Haustür hing ein kleines Holzbrettchen auf dem "Herzlich Willkommen" stand. Kayla schnaubte verächtlich riss das Schild ab und zerbrach es in der Hand. "Am Arsch!" knurrte sie und warf die Bruchstücke achtlos zu Boden bevor sie die ebenso weiße Tür eintrat. "Umsehen. Nützliches mitnehmen und dann weiter." wies sie an und lief gleich die Treppe links von der Tür hoch ins obere Stockwerk wo ihr Zimmer war.

Fast alles in dem Haus war in einem sterilen Weiß und Blau gehalten. An den Wänden hingen Auszeichnungen oder Landschaftsbilder, aber keine Familienfotos. Da war ihre Urkunde vom Basketball als sie mit ihrer Mannschaft die Regionalmeisterschaft gewonnen hatte so wie das Sommerturnier in Dallas und den Amateurwettkampf. Zu all den Spielen war immer ihr Dad mitgekommen und hatte sie am lautesten angefeuert. Es war ihr Mega peinlich gewesen, wenn ihr Dad mit übertrieben bemalten Gesicht und kompletter Fan-Austastung die Halle zusammen gebrüllt hatte, aber sie hatte sich auch immer gefreut das er da war und das bei jedem Spiel. Er verpasste nicht ein einziges und das spornte sie immer an.

Aber nach seinem Tod hatte sie aufgehört zu Spielen. Sie zog sich zurück und ihre Mutter fing an sie einzusperren. Da hat Kayla dann mit Karate angefangen wo sie die Tochter von Mr. Cheng kennengelernt hatte. Auch Kendo hatte sie angefangen genauso wie Kickboxen. Nur um das gelernte dann später auf Streetfights anzuwenden. Aber nicht nur da. Sie war auch bei legalen Turnieren angetreten die sie als dritt oder manchmal auch als erst platzierte gewonnen hatte.

Kayla seufzte und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Die Wände waren voller Fotos mit ihrem Dad beim Spiel oder mit ihren Freunden vom Basketball, Streetfight, aus der Schule oder von ihren Klubs her. Das Bett war aufgewühlt und auf dem Boden lag Schulkram sowie Wäsche. Ihr Schreibtisch stand neben der Tür neben dem ihr Bücherregal stand gegenüber von ihrem Bett. Vor dem Kleiderschrank lang Kaylas Longboard bereit um los zu fahren. Sie hatte etwas größere Räder dran montiert um auf unebenen Boden besser fahren zu können samt verbesserter Federung.

Kayla kniete sich vor ihr Bett und holte einen kleinen Instrumentenkoffer hervor in dem sich ihre Violine befand. Violine zu Spielen war das einzige von den Sachen die ihre Mutter sie gelehrt hatte die sie auch wirklich mochte. Sie ließ die silbernen Schnallen nach Oben schnellen um dann den Koffer vorsichtig zu öffnen. Zum Vorschein kam ihre Schwarze Violine mit dem ebenso Schwarzen Bogen. "Hallo meine schöne." begrüßte sie ihre geschätzte Freundin und ließ ihre Fingerspitzen über das Schwarz glänzende Holz gleiten.

Sie schloss den Koffer wieder und nahm ihn wie auch ihr Longboard mit. Sie pflückte ein paar der Fotos von den Wänden und nahm das kleine Fotoalbum aus dem Regal. "Okay also ich bin so weit wie sieht es bei euch aus?" rief Kayla von der Treppe runter. "Ja haben alles." rief Malcolm zurück. Kayla stieg die Treppe runter und stellte kurz ihre Sachen ab um dann nach den Jungs zu sehen die ungewöhnlich ruhig waren.

Die Küche hatten sie erfolgreich leergeräumt wie Kayla feststellte. Im Wohnzimmer stand wie immer das weiße Ledersofa auf den wie geleckt aussehenden weißen Fliesen. Als sie wieder auf den Flur trat fiel ihr die einen Spalt breit geöffnete Kellertür auf. Kayla schluckte. Sie stupste die Tür mit dem Fuß an als sei es ein widerwärtiges Insekt oder der gleichen. Die Tür öffnete sich etwas weiter so das Kayla einen Blick auf die Kellertreppe erhaschen konnte.

"Malcolm was macht ihr da unten?" rief Kayla von beinahe einem Meter Abstand zur Tür herunter. "Ich zeige ihnen nur das... Ding." rief er zurück und meinte damit den kleinen dunklen Kellerraum der mal als Panikraum gedacht gewesen war. "Beeilt euch ich will weiter!" rief sie zurück da sie nicht länger hier bleiben wollte. Das wichtigste hatten sie schließlich. "Ja wir kommen sofort." rief Malcolm was Kayla zum Anlass nahm zurück zum Auto zu gehen. Sie verstaute die Sachen sicher in ihrem Rucksack und sah sich kurz die paar Lebensmittel und Küchenmesser an die die Jungs eingesammelt hatten. "So weit so gut." murmelte sie und stieg ins Auto. Einen Augenblick später kamen die Jungs zurück und sie fuhren weiter.

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Wolf, Sand und ein bisschen WeltuntergangWhere stories live. Discover now