Du bleibst, Sie leben Chapter 31-40

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Kapitel 31

Es war noch dunkel und ich wartete bereits an den Tonnen so wie vereinbart. Nachdem ich 10 Minuten wartete tauchte Negan auch schon mit einer größeren Tasche und seinem Baseballschläger auf. "Alles klar, hier hast du ne Waffe." sagte er, öffnete die Tasche und gab mir eine Pistole. "Deine Armbrust liegt im Truck. Fahren wir jetzt, bevor uns noch jemand sieht." sagte er bevor er einstieg, den Motor startete und losfuhr. "Am besten fahren wir nach Norden." sprach ich und stützte meine Füße gegen das Handschuhfach. "Wieso Norden?" - "Es war diesen Sommer verdammt heiß, die Leute verzogen sich also ins kühlere. Die Chance ist also höher, dass wir dort was finden." - "Na, wenn mein Darylein das so sagt wird es auch sicherlich so sein." gab er zurück und folgte meinem Vorschlag. "Hier in der Nähe wurde wahrscheinlich schon alles abgesucht, wir werden also ein paar Stündchen unterwegs sein." - "Solange du nicht wieder anfängst zu singen ist das okay." -

"Na hör mal! Ich singe nicht beim Autofahren, ich performe!" danach lachte er kurz.

Nach ein paar Stunden fuhren wir über eine längere Autobahnbrücke. Ich schaute aus dem Fenster und sah mir das Wasser an. Auch wenn die Welt untergeht, manche Teile sind trotzdem noch schön anzusehen. Ein größeres Auto, welches wohl einen Unfall hatte, lag verkehrt herum auf der Straße. Die Wahrscheinlichkeit war nicht groß aber vielleicht war dort ja etwas nützliches drin. Wir hatten schließlich genug Zeit. "Halt mal an." sagte ich und öffnete noch während des Fahrens die Tür um auszusteigen. Ich lief zu dem Auto und schaute zuerst hinein. In dem Auto befand sich ein Beißer. "Bring mir meine Armbrust." befahl ich Negan, der mir diese kurz darauf in meine Hand drückte. Ich schoss dem Beißer in den Kopf, um dann das Auto gründlich checken zu können. Negan stand hinter mir und wartete einfach bis ich fertig war, anstatt mir beim suchen zu helfen. Ich fand zwar nur einen kleineren Verbandskasten aber wenigstens war es etwas. "Gut, mehr ist leider nicht drin." - "Der ganze Aufwand für einen kleinen Verbandskasten?" fragte er mich und stützte sich auf seinem Schläger ab, der auf dem Boden stand. "Kannst du dir jetzt vorstellen wie lange es dauert, kleine Dinge wie diese zu finden? Und wie es ist, wenn sie einem direkt weggenommen werden?" fragte ich, während ich in den Kasten schaute. "Kannst du dir vorstellen, wie lange es dauert sich die Position zu verdienen um überhaupt irgendwem etwas wegnehmen zu können?" erwiderte er. Daraufhin schaute ich ihn böse an, weswegen sich sein breites Grinsen sofort wieder verzog. "Fahren wir weiter." sagte ich genervt und lief an ihm vorbei. Als ich gerade einsteigen wollte bemerkte ich, wie platt der vordere rechte Reifen doch war. "Hey, der hier ist total platt." Negan folgte mir um sich den Reifen anzuschauen. "Scheiße, deswegen ging der Tank so schnell leer. Da ist ein Ersatzreifen hinten drin, wechseln wir den Scheiß schnell aus, sonst kommen wir nichtmehr weit." meine Augen richteten sich auf die andere Seite der Brücke. "Ich fürchte dafür haben wir keine Zeit mehr." sagte ich und zeigte auf die riesige Horde, die gerade auf uns zulief. Sie war noch relativ weit weg, wir hatten also genug Zeit um abzuhauen, allerdings nicht so viel, um einen Reifen zu wechseln. "Drehen wir um bevor wir so eine hässliche Fresse wie die da bekommen." sagte er und stieg zurück in den Truck. Die Brücke war zwar zweispurig, allerdings zu schmal um mit einem Truck darauf wenden zu können. Aus lauter Eile ließ ich den Verbandskasten liegen. Wir fuhren also einfach rückwärts, bis wir eine größere Fläche zum wenden erreichen konnten. Dachten wir zumindest, denn der Truck hörte einfach auf zu fahren. "Scheiße, der Tank ist leer." - "Ist das dein scheiß ernst?" - "Wir haben genug Benzin hinten in den Kanistern aber uns fehlt die Zeit ihn jetzt aufzufüllen." fügte er noch hinzu. Wieder stiegen wir beide aus. Vorsichtshalber nahm ich meine Armbrust und er seinen Schläger mit. "Laufen wir zurück und verstecken uns irgendwo, bis die Horde an uns vorbeigezogen ist." sagte ich und lief mit schnellen Schritten in die Richtung zum Anfang der Brücke. Zeitgleich blieben wir beide stehen, denn nun kam eine weitere Horde aus der Richtung in die wir gehen wollten. Die Horde, die vom anderen Ende kam, hatte beinahe den Truck erreicht. Was für eine beschissene Situation. "Schnell auf den Truck!" schrie ich und rannte mit ihm zusammen in die Richtung des Fahrzeuges zurück. Negan schlug einem Beißer, der bereits weiter als die anderen war, mit seinem Schläger auf den Kopf. Als wir den Truck erreichten, kletterten wir erst auf die Haube um dann direkt hinaufklettern zu können. Wir waren wohl zu laut, weswegen sie sich um den Truck herum versammelten und versuchten, uns mit ihren Händen zu greifen. Wir waren viel höher als sie also konnten sie uns unmöglich erreichen. "Keine Sorge, ich bin schon aus brenzlicheren Situationen herausgekommen." sagte ich, dabei fiel mir noch nicht wirklich was ein. "Da ist ein Maschinengewehr in der Tasche, vielleicht kannst du mir einen kleinen Weg freischießen. Die Beißer die mir im wegstehen lernen Lucille kennen. Ich laufe nach hinten, errege Aufmerksamkeit, sodass sie zu mir rennen, damit du den Truck wieder startklar machen kannst. Dann locke ich sie etwas weiter weg und sollte nach etwa10 Minuten wieder zu dir stoßen, springe wieder in den Truck und wir verpissen uns hier." schlug er vor. Vielleicht ist Negan ein Arschloch was lieber andere für sich arbeiten lässt aber dumm war er auf keinen Fall. So einen komplexen Plan hätte sich nicht einmal Rick so schnell ausdenken können. "Alles klar, gib mir mal kurz Deckung." sagte er und stellte sich an die vordere Ecke des Trucks. Er schlug mit seinem Schläger die Fensterscheibe der Fahrerseite ein. Danach legte er sich auf den Truck und versuchte durch die Scheibe irgendwie die Tasche zu greifen. In der Zwischenzeit schoss ich den Beißern mit einem Pfeil in den Kopf, die versuchten, ihm den Schädel abzubeißen. Er wehrte sich nicht einmal wenn ihn einer berührte, anscheinend vertraute er mir wirklich blind. "Hab sie!" sagte er und kam wieder auf den Truck. Er öffnete die Tasche und drückte mir das Maschinengewehr in die Hand. "Ich hoffe du kannst damit genauso gut zielen." Ich hockte mich auf die Knie und sah durch das Schussloch. Ich musste mich nun darauf konzentrieren, ihn nicht zu treffen. Er rutschte zusammen mit seinem Schläger die Windschutzscheibe hinunter. Ich fing an die ersten Beißer in seinem Umfeld zu töten. Diejenigen, die zu nah an ihm waren, tötete er selbst. Scheiße, beeil dich bloß... Er hatte es fast, er musste nur noch ein Stück weiter, dann hatte er freie Bahn um loszurennen und Lärm zu machen. Wir machten so weiter wie gehabt und tatsächlich funktionierte sein Plan. Als er durch die Horde kam, rannte er schnell zur Seite und fing an mit seinem Schläger auf dem Sicherheitsgeländer herumzuschlagen. "Hey, hier bin ich ihr Wichser!" schrie er und schlug weiter herum. Die Beißer entfernten sich vom Truck und folgten dem Lärm. Schnell sprang ich vom Truck und öffnete die zwei Türen hinten. Ich griff mir einen Kanister mit Benzin und füllte so schnell es nur ging den Tank auf. Danach schmiss ich den Kanister zurück in den Truck und nahm mir den Ersatzreifen und den Werkzeugkasten. Ab und zu schaute ich zu der Horde, die sich nun immer weiter von mir entfernte. Ich konnte Negan nichtmehr sehen, wahrscheinlich war er bereits weit genug weggerant. Ich hockte mich vor den Reifen mit dem Platten und fing an herumzuschrauben.

Du bleibst. Sie leben.Where stories live. Discover now