OiKage/KageOi - Lonely

5.3K 111 16
                                    

PoV. Oikawa

Schon seit Tagen konnte ich nicht schlafen, die ganzen Trainingsspiele, Trainingseinheiten und Extratrainings erschöpften mich immer mehr. Mein Kindheitsfreund Iwaizumi mischte sich schon lange nicht mehr ein, da er der Meinung war, dass ich es übertreiben würde, doch ich musste einfach stärker sein.

Und nun hatte ich ein weiteres Hindernis. Kageyama Tobio, Erstklässler an der Kitagawa Daiichi, Ersatzzuspieler und ein hervorragender Zuspieler, außerdem mein heimlicher Verliebter.

Nun Ja: Nach dem jetzigen Trainingsspiel würde es zu den nationalen Meisterschaften gehen.

„Seit ihr bereit?", fragte unser strenger Trainer und ohne zu zögern nickten wir. Wir hatten uns aufgestellt und das Spiel begann.

Anfangs konnte ich noch recht gut mithalten, doch meine Gedanken erdrückten mich immer mehr. Mein Zuspiel war zu schnell für Iwaizumi, obwohl er sie sonst immer problemlos schlagen konnte, meine Bälle waren zu hoch für jeden Schnellangriff, sie flogen dort hin, wo sie nicht hin sollten. Und nachdem das gegnerische Team erneut einen Punkt holte, es nun mit einem Satz zu einem und 20 Punkten für sie und 8 Punkten für uns stand, ertönte ein lauter Pfiff.

Erschrocken schauten wir alle auf zum Spielfeldrand.

Tobio stand dort, hielt das Schild mit der Nummer „1" in der Hand. Das war meine Nummer. Und auch wenn ich ihn liebte, verabscheute ich sein gutes Zuspiel. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schaute auf den Boden, ehe ich auf den schwarzhaarigen Zuspieler zuging. Wütend auf uns beide packte ich das Schild, versuchte seine Hand unter meiner zu zerdrücken, doch hinderten mich die liebevollen Blitze auf meiner Haut daran.

So betrat der Jüngere das Feld und harmonisierte direkt mit jedem von ihnen.

Sauer stapfte ich auf die hinterste aller Bänke, wollte nicht, dass mich irgendeiner so sah. Tränen rannen mir über die Wangen, welche ich verzweifelt wegwischte. Ich habe mich so verdammt dolle nach oben gekämpft und Tobio zerstörte einfach alles!

Ich wartete das Spielergebnis ab, bevor ich dann vor den anderen auf die Jungentoilette floh, um mich dort weinend in eine Kabine einzuschließen. Ich war so schwach, nutzlos, egoistisch. Ich dachte tatsächlich nur noch an mich. Schreiend zerrte ich mir an den Haaren, knallte meinen Kopf gegen die Trennwand zur nächsten Kabine, die Schmerzen ignorierend.

„Oikawa-san? Ich soll dich holen.", ertönte die helle Stimme von dem schwarzhaarigen Zuspieler außerhalb der Kabine. „Ich bin nicht mehr da!", knurrte ich, hielt mich gerade davon ab hinterher zu hängen, ich käme nie wieder in den Volleyballclub, da ich nie wieder spielen würde, doch das hatte ich nicht vor. „Ich bleibe so lange hier, bis du heraus kommst.", wehrte er sich direkt.

Leise schniefte ich, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, ehe ich mit gesenkten Kopf aus der Kabine trat.

Ich schaute nicht auf, wodurch mich das nächste Geschehnis nur mehr als etwas verwunderte, denn plötzlich hatte Tobio seine Arme um meine Hüfte geschlungen, mich an ihn gedrückt und seine Hand auf meinen Rücken gelegt.

„Bevor du etwas sagst", fing er an, hatte mein tiefes Durchatmen wohl bemerkt, „Ich will dich nicht auf dem Feld ersetzen, aber noch weniger will ich, dass es dir schlecht geht. Bitte ruhe dich aus, beseitige ruhig alles, was dir Sorgen bereitet.", sprach er beinahe liebevoll, wodurch mir mein Herz tief in die Hose rutschte. Ich konnte nichts sagen, mein Herz pochte zu schnell und ein Klos steckte in meinem Hals fest.

In dem Augenblick wurde mir wieder bewusst, dass sich dieser kleine Vollidiot in mein Herz geschlichen hatte, weshalb ich letztendlich nun die Umarmung erwiderte, den dünnen Körper von Kageyama noch näher an mich drückte. Und ich schwöre, ich hatte ein leichtes Lachen von ihm gehört, denn es verpasste mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.

Haikyuu OneShots (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt