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immer wenn wir uns seh'n
muss ich sofort wieder geh'n
weil ich rot werde, wenn du mich anlachst
immer wenn wir uns seh'n


Die laute Musik und all die feiernden Jugendlichen um uns herum hatte ich schon längst ausgeblendet. Es gab nun nur noch Yoongi und mich, wie wir etwas unbeholfen nebeneinander auf dem kleinen Sofa hockten und beide nicht so recht etwas mit uns anzufangen wussten.

Ich hatte mir mittlerweile einen weiteren Drink besorgt und leerte ihn vor lauter Nervosität definitiv etwas zu hastig, denn ich verschluckte mich und prustete daraufhin peinlich berührt los. Der Ältere klopfte mir vorsichtig auf den Rücken und musste ein kleines Schmunzeln verstecken. „Mach langsam.", hauchte er mir bloß entgegen und auf meinen Armen bildete sich eine Gänsehaut.

„Danke, Yoongi.", entgegnete ich ihm erneut und erwartete, dass er daraufhin von mir ablassen würde, jedoch bewegte er sich keinen Zentimeter und auch seine Hand lag noch auf meinem Rücken, fuhr dabei sanft auf und ab. „Du musst mir nicht immer danken, ich mache doch gar nichts."

Ungläubig drehte ich mein Gesicht zu ihm, erschreckte mich über den wenigen Abstand, der bereits zwischen uns beiden herrschte. „N-naja, so würde ich das nicht sagen. Du bist nett zu mir." Es war mir wirklich peinlich, so offen mit dem Älteren zu sprechen, da unsere bisherigen Unterhaltungen zwar nicht oberflächlich, aber definitiv auch nicht so intensiv stattgefunden hatten.

Vor lauter Verlegenheit lachte ich leise und betrachtete etwas unbeholfen meine Hände. Mir war diese Situation mehr als peinlich und für Außenstehende musste es ein noch schlimmeres Bild abgegeben haben, wie zwei Jungs zwischen all den betrunkenen, tanzenden Menschen auf dieser Party nebeneinander saßen und sich einfach von dem Zauber des Moments berieseln ließen.

Ich war froh, dass ich dem Schwarzhaarigen immerhin ein kleines Lächeln entlocken konnte, wenn mir der Grund dafür auch ungewiss war.

„Das ist ja süß von dir. Ich bin eben nett zu Anderen. Warum sollte ich auch nicht?" Ich hatte Schwierigkeiten, seiner weiteren Antwort zu folgen, nachdem er mich süß genannt hatte. Yoongi sagte dies schon wieder mit so einer Selbstverständlichkeit, dass ich mich tatsächlich gefragt hatte, wie sehr man einem Menschen verfallen konnte. Ich schien ein absolut hoffnungsloser Fall zu sein.

Mit seiner Hand auf meinem Rücken hatte mich der Ältere plötzlich näher zu sich gezogen und lehnte sein Gesicht dem meinen entgegen, machte Halt, als sich sein Mund auf der Höhe meines Ohrs befand.

„Besonders nett bin ich zu den Leuten, die ich mag.", sein heißer Atem an meiner Haut verursachte eine Gänsehaut und bescherte mir einen angenehmen Schauer über den Rücken, „Leute, die ich wirklich sehr mag, Jimin."

Mein erschrockener Gesichtsausdruck brachte Yoongi erneut zum Lachen. „Glaubst du denn, ich hätte deine Schwärmerei nicht mitbekommen? Zugegeben, Hoseok hat mir vielleicht auch ein bisschen darüber verraten, aber..."

Weiter kam Yoongi schon gar nicht mehr mit seiner Erklärung, denn da hatte ich mich bereits ruckartig aufgesetzt und war drauf und dran, dieser unangenehmen Situation zu entkommen. „D-du weißt also davon?"

Mein Kopf glich spätestens ab jetzt einer Tomate und beschämt schaute ich zur Seite, als mein Gegenüber ein herzhaftes Lachen ertönen ließ. „Schon, ja. Aber hör mal, Jimin."

Seinem Griff nach meinem Handgelenk ausweichend drehte ich mich schnell um und versuchte, in der tanzenden Masse unterzugehen, um dem wohlmöglich peinlichsten Moment meines Lebens zu entkommen. „Nein, ich muss weg."

ιммєя ωєηη ωιя υηѕ ѕєн'η || ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt