Kapitel II: Überraschung

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"Kami Ghidorah. Der Herrscher des Akuma-Imperiums. Damit wären wir ja komplett.", sagte Azazel. Auch die anderen Hochrangigen Dämonen gewannen nach und nach ihre Fassung zurück. "Was fällt euch ein, hier einfach hereinzuplatzen, Ghidorah ! Ihr habt nicht das Recht dazu, uns zu stören !", meinte ein etwas dicklicher Dämon aus einer der Ecken. Ruckartig erhob sich Kami von seinem Platz, doch Azazel versuchte wieder Ruhe in die Runde zu bringen. "Lassen wir doch Herrn Ghidorah als erstes zu Wort kommen. Wir sind immerhin nicht in der Verfassung uns irgendwelche Fauxpas zu erlauben." Kami setzte sich wieder. "Ihr seid ein weiser Mann, Azazel. Schade dass wir uns gegenüber stehen. So jemanden wie Euch hätte ich gut gebrauchen können. Aber gut", Kami legte seine Füße auf den Tisch, "na dann fangt mal an." Er ließ seinen Blick einmal durch die entrüsteten Gesichter der Anwesenden schweifen. Einzig SirSechs, Azazel und Michael wirkten ruhig. SirSechs begann das Gespräch. "Nun zuerst würden wir natürlich gerne wissen weshalb Ihr eine Invasion beabsichtigt ?" Gelangweilt kaute Kami auf einem Zahnstocher herum, den er aus einem der Schnittchen vor ihm gezogen hatte. "Das ist es ja. Es gibt keinen. Für Kriege gibt es Gründe. Für Invasionen meistens nicht." "Also ich finde das Ganze hier lächerlich.", sagte einer der gefallenen Engel, "er kommt hier einfach so rein und wirft mit leeren Drohungen um sich. Ich weiß nicht was für ein Gag das sein soll, SirSechs, aber ich finde ihn nicht lusti-" Ein leises zippen und der Zahnstocher steckte tief im Hals des gefallenen Engels. Röchelnd brach er zusammen, bis er schließlich erstickte. "Sorry.", meinte Kami mit einer Handbewegung, "wollte eigentlich das Auge treffen." Eine Anspannung machte sich im Raum bemerkbar. "Wenn Ihr nicht wisst, weshalb ihr eine Invasion beginnen wollt, dann sagt mir Ghidorah: Warum seid ihr hier ?", fragte Azazel. "Ihr habt Recht. Ich lege keinen Wert auf Verhandlungen. Die Sache ist für mich entschieden. Warum bin ich also hier ? Zum einen weil ich eine Einladung erhalten hab und nicht unhöflich sein wollte und zum anderen, weil wir hier dennoch was erreichen können. Ihr habt die Wahl meine Freunde. Entweder ihr kapituliert oder ihr werdet alle sterben." Kami erhob sich. "Und da ich ein ehrenvoller Herrscher bin, gewähre ich euch ein ganzes Jahr um sich darüber Gedanken zu machen." Viele der Anwesenden sahen ihn verbittert an. Es gefiel ihnen nicht wie Kami mit ihnen spielte. Doch sie mussten es sich gefallen lassen. Von draußen hörte sie einen Tumult und laute verängstigte Schreie. Die Anführer erhoben sich, doch Lucar blockierte die Tür. "Ah ah aah. Meine Freunde scheinen angekommen zu sein. Von draußen waren einzelne Explosionen zu hören. Sofort rannten alle zum großen Fenster, die den Blick auf den Garten freigab. "Gentlemen, darf ich euch die Khaos-Brigade vorstellen ? Zusammengestellt aus Outlandern aller Art. Da wären Kuroka Toujo, Bikou, Vali Lucifer und Arthur Pendragon. Leider können heute nicht alle hier sein. Deswegen müssen wir uns mit Kuroka, Vali und Bikou zufrieden geben." "Was soll das ?! Was beabsichtigt Ihr damit ?!", fragte einer der Dämonen. "Nun. Ich möchte doch sehen wie sich meine Freunde im vergangenen Jahr entwickelt haben. Vor allem bin ich auf Hyoudos Entwicklung gespannt. Wäre der Junge nicht so verdammt eigensinnig, hätte er mein Team schon längst glänzend verstärken können. Aber nein. Auch dieses Talent bleibt mir verwehrt." "Wenn ich diese Frage anmerken darf Ghidorah", sprach Azazel, "Wieso benötigt Ihr Leute wie Hyoudo ? Ihr könntet diese ganze Dimension jetzt hier einnehmen. Wenn ihr uns tötet, alle versammelt in einem Raum, dann wäre diese ganze Debatte hier hinfällig und eure Probleme aus der Welt." Viele der Anhänger der Anführer sahen Azazel entgeistert an. Wie konnte er diesen Wahnsinnigen auch noch auf solche Gedanken bringen. "Mein lieber Azazel. Du bist vielleicht klug und hast gutes taktisches Verständnis, aber Personenkenntnis besitzt du nicht. Sicher ich bin mächtig genug euch hier alle mit einem Schnipsen zu Staub zerfallen zu lassen, aber wo wäre da der Reiz. Ja ich lege es förmlich auf einen Krieg zwischen dem Akuma-Imperium und den vereinten Rassen aus. Es reizt mich einfach einen fähigen Gegner auf meiner Seite zu wissen. Einen Gegner der wirklich etwas draufhat und mir ebenbürtig ist. Ich verspreche nur im letzten Moment einzugreifen, sollte es zu einem Krieg kommen. Solltet ihr diesen Krieg tatsächlich gewinnen, so werde ich mich nie wieder in südliche Angelegenheiten einmischen." Eine der Engel deutete auf den Garten. "Schaut doch ! Da kämpfen welche !" Von oben beobachteten sie wie Koneko und Rias unter dem Einsatz von Kurokas Gift zu Boden gingen. "Das beantwortet allerdings noch nicht meine Frage bezüglich Dämonen wie Issei. Wozu braucht jemand wie Ihr eine vergleichsweise Ameise wie Hyoudo ?" "Auch diese Frage ist einfach. Ich brauche Personen denen ich meine Lehren weitervererben kann. Fakt ist ja, dass auch ich irgendwann alt werde. Da wäre es mir eine Freude wenn ich jemanden kennen würde, der über dieselbe Weisheit und Macht verfügt wie ich es getan habe. Und Hyoudo hätte großes Potenzial dazu." Und dann leuchtete das Fenster grün auf. "Ich scheine mich nicht in ihm getäuscht zu haben. Er hat sich tatsächlich hervorragend entwickelt. Wie allzu gern würde ich doch mal den Juggernaut Drive sehen. Aber naja. Die Zeit wird schon noch kommen." "Er...er schafft es ! Der junge Hyoudo hat diese Katzenfrau wirklich geschlagen. Sie ziehen sich zurück !", rief der Engel. Kami biss sich auf die Unterlippe. "Huh. Dann wird es da wohl noch nachholbedarf geben. Egal. Kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück." Die Anwesenden nahmen wieder ihre Plätze ein. Doch etwas hatte sich verändert. Der Sieg Isseis hatte sie wieder Hoffnungsvoll werden lassen. "Also gut. Ich spreche für alle anderen mit wenn ich sage: Herzlich willkommen im Krieg.", sagte Azazel. "Sicher ?", fragte Kami, "Ihr hättet noch 355 Tage und 23 Stunden um euch um zu entscheiden. Wenn ihr das allerdings jetzt sofort entscheidet, dann wird diese Restzeit hinfällig." Einer der gefallenen Engel erhob sich. "Azazel glaubt ihr nicht, dass diese Entscheidung etwas vorschnell ist ?" Ein leises Zippen und diesmal hatte der Zahnstocher sein Ziel, das Auge, getroffen. Tödlich getroffen sank der gefallene Engel zu Boden. "Ich denke wir sind uns einig ?", fragte Kami mit etwas Nachdruck in der Stimme. Ein allgemeines Nicken bestätigte seine Frage stumm. Lucar trat plötzlich aus den Schatten an ihn heran. "Kami, wir haben einen Hilferuf vom westlichen Rand erhalten. Wir sollten schleunigst aufbrechen, wenn wir sie nicht verlieren wollen." Er stand auf. "Gut. Gentlemen ich darf mich verabschieden. War nett mal mit euch allen gequatscht zu haben. Man sieht sich, irgendwann. Ach und Azazel, sorry nochmal wegen diesem kleinen Missgeschick mit dem Zahnstocher." "Kein Problem", sagte dieser, "die waren entbehrlich." "Ach und die Schnittchen waren echt köstlich ! Ich spreche einen Toast auf den aus der sie zubereitet hat. Könnt ihr gerne mal bei uns vorbeischicken." Lucar schob Kami aus der Tür. "Na also dann, cest la vie !", rief Kami bevor er hinter der zufallenden Tür verschwand. Alle atmeten erleichtert auf. "Ein unangenehmer Kerl.", sagte Michael. "Aber er hat was. Witzig ist er immerhin schon, auf seine Art halt. Es macht Spaß sich mit ihm zu unterhalten." SirSechs erhob sich. "So nett das auch sein mag. Wir befinden uns jetzt im Krieg. Ab diesem Moment gilt absolutes Vertrauen untereinander. Wenn jemand von uns einen Alleingang startet, dann haben wir jetzt schon verloren." Sie sahen sich an. Alle in diesem Raum wussten, dass sie das Umvermeidbare nur herausgezögert hatten.

Highschool DxD: Shinigami [Part II]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt