Chapter Five | ✔️

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K A Y A

Ich schaue den Jungen gegenüber an.
Die Frage zu stellen brauchte ein wenig Überwindung, weil wir beide nicht mehr das Thema angesprochen haben und ich will nicht zu neugierig klingen, obwohl ich genau das bin.
Josh schiebt den leeren Teller beiseite. „ Willst du was trinken?"
Eigentlich schon, aber grade möchte ich nur eine Antwort auf meine Frage. Seitdem er mir gesagt hat, dass ich aufpassen soll beschäftigt es mich. Das ich selbst nicht viel mit ihnen zu tun haben will ist die eine Sache, die andere Sache ist ob ich wirklich aufpassen muss. Ob ich wirklich Angst haben muss. Es gibt kranke Menschen auf dieser Welt und wenn ich etwas wissen muss, dann will ich es wissen. Dazu bin ich zu neugierig, am liebsten würde ich bei den meisten Themen jedes Detail wissen, leider ist es nicht immer möglich.
„ Schon." ich zucke mit den Schultern.
Er steht auf und geht mach vorne. Währenddessen esse ich meinen Salat. Der Schwarzhaarige kommt mit einer Cola und einem Wasser wieder. Er reicht mir die Wasserflasche.
„ Danke." ich öffne die Flasche und lass die kalte Flüssigkeit meinen Hals runterlaufen. „ Beantwortest du mir jetzt meine Frage?" frage ich.
Er schluckt die Cola runter und nickt. „ Beide sind im Umgang mit Mädchen oder Frauen nicht die.. charmantesten. Flynn erlaubt sich alles, da er der Sohn des Rektors ist und keine richtige Strafe für sein Verhalten bekommt und Nathaniel.. Naja. Er ist dafür bekannt jedes Mädchen auszunutzen was ihm über den Weg läuft, aber die meisten lassen das auch mit sich machen, weil er der beste Basketballspieler unseres Teams ist. Flynn schläft zwar auch mit dem halben College, aber er macht niemanden etwas vor. Nathaniel, wenn er muss, schon. Deshalb pass einfach auf."
Ich stochere in meinem Salat rum.
„ Alles okey?"
„ Ja, ich versteh nur nicht warum genau ich mit Flynn in ein Zimmer musste. Er scheint wirklich ganz okey zu sein, aber Nathan ist einfach nur... komisch und beängstigend."
Und aufdringlich. Vor allem aufdringlich.
„ Lass dich einfach nicht auf einen der beiden ein, das wird nicht gut enden und das sage ich nur zu dir, weil ich dich irgendwie mag."
„ Irgendwie?" ich muss lachen.
„ Naja, eigentlich verstehe ich mich nicht so schnell mit jemanden."
Das verstehe ich gut.
„ Aww, ich mag dich auch... irgendwie." erwidere ich.
Der Kellner kommt nach einigen Minuten, um uns die Rechnung zu geben. Wir zahlen getrennt und machen uns dann auf den Weg zurück zum Campus. Auf dem Flur des Wohnheims verabschiede ich mich, von Josh, mit einer Umarmung. Ich schließe sie Zimmertür auf und wollte direkt wieder die Tür vor mir schließen.
„ Man komm rein." stöhnt Flynn. Er stützt sich auf und das Mädchen das auf ihn sitzt, klettert von ihm runter. Zum Glück haben sie noch Klamotten an, sonst wäre das ganze noch viel unangenehmer.
„ Ich will nicht stören." stottere ich augenblicklich merke ich wie das Blut in meine Wange steigt und wie mein Kopf sich erwärmt.
„ Tust du nicht, komm rein." lächelt das Mädchen plötzlich. Ich schließe die Tür. Das Mädchen kommt auf mich zu. „ Ich bin Blair. Du bist Kaya, richtig?" stellt sich das silberhaarige Mädchen vor.
Warum kennt jeder der was mit Flynn zu tun hat meinen Namen?
„ Ja." bringe ich nur schüchtern raus.
Sie legt einen Arm um mich, während sie sich zu Flynn dreht, welcher sich mittlerweile komplett aufgesetzt hat.
„ Warum sagst du nicht, dass sie so süß ist?"
Wäre es möglich wäre ich nun dunkelrot im Gesicht.
„ Weil sie nicht süß ist." gibt Flynn desinteressiert zurück.
„ Hör nicht auf ihn, er ist ein Arsch."
Saß sie nicht grade noch auf ihm?
„ Hatte ich auch nicht vor." sage ich und löse mich aus ihrem Griff um mich vor den Schreibtisch, welchen ich in einen Schminktisch umgewandelt hatte, zu setzen, damit ich mich abschminken kann.
„ Wie gefällt dir die UCLA?" fragt sie und setzt sich zu Flynn aufs Bett.
„ Ganz gut, bisher." sage ich.
„ Hast du am Wochenende schon was vor?" frag sie und ich höre Flynn leise „ Blair." nuscheln.
„ Nein, noch nicht." ich binde meine Haare zu einen Pferdeschwanz um mein Gesicht einzucremen
„ Willst du was mit uns machen?"
Eigentlich sollte ich von vorne rein 'nein' sagen.
„ Was habt ihr denn vor?" frage ich um freundlich zu sein und nicht direkt abzusagen.
„ Nichts besonderes. Was essen gehen, bisschen feiern.. sowas."
Ich stehe auf um meine Bauchtausche abzulegen.
„ Feiern ist nicht so mein Ding." ich lächele schief.
Wenn ich nichts mit Jungs zu tun haben soll, oder Drogen, oder Menschen in meinen Alter, dann zählen Partys genauso dazu. Meine Mutter war, was das anging, ziemlich streng, aber mich haben Partys sowieso nie groß interessiert.
„ Einmal ist keinmal. Es würde mich freuen, wenn du mitkommst. Flynn natürlich auch."
„ Also-." setzte der Blonde an doch wurde von Blair, mit den Ellenbogen, in die Rippe gestoßen. „ Natürlich." sagt er darauf.
„ Ich überlege es mir."
Ich greife nach meinen Schlafklamotten.
„ Ich geh dann duschen." damit verlasse ich das Zimmer um in die Mädchenduschen zu flüchten. Ich schließe mich in eine der Kabinen um zu duschen.
Umgezogen gehe ich zurück ins Zimmer, wo ich feststellen musste das Blair verschwunden ist. Irgendwie... Naja äußerlich war sie das komplette Gegenteil von mir. Kurze silberne Haare, Septum, Tattoos, größer und dünner. Ihr Klamottenstyle war auch eher schwarz und..naja knapp gehalten. Ich glaube ich werde niemanden aus Flynns Bekanntenkreis treffen der keine Tattoos oder Piercings hat.
„ Du brauchst nicht mitkommen." sagt Flynn während ich meine Sachen wieder im Schrank verstaue.
„ Warum? Weil du nicht willst, dass ich mitkomme?" frage ich während ich mich aufs Bett setze um mein Handy anzuschließen. Im Endeffekt ist es mir egal ob er will dass ich mitkomme oder nicht. Ich will sowieso nicht.
„ Naja ehrlich mir ist es egal, du passt halt nur nicht zu uns. Deine Entscheidung, ob du bei Leuten sein willst, die mit hoher Wahrscheinlichkeit das totale Gegenteil von dir sind."
„ Denkst du das ist mir nicht klar?" Denn mir ist das auch bewusst ohne dass ich seine Leute kenne.
„ Doch schon, aber keine Lust auf dich aufpassen zu müssen." seine grünen Augen richten sich auf mich.
Ungläubig lache ich auf. „ Ich kann auf mich selber aufpassen." ich ziehe meine Augenbrauen zusammen, weil seine Aussage mich wütend machte.
„ Ich erinner dich daran, falls du mitkommst." damit wendet er sich von mir ab und ich habe kein Bedürfnis darauf noch zu antworten. Ich nehme mein Handy um auf die Nachrichten zu antworten, die ich über den Nachmittag bekommen hatte um diesem Gespräch zu flüchten und gehe dann auch schlafen.

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Wird Kaya mitgehen oder nicht? Was meint ihr?

Warum willst du mich?Where stories live. Discover now