KAPITEL 10
Ein Schock auf der Party
Samstag, 4. Dezember 1976
▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃Sirius hätte sich keinen ungünstigeren Tag aussuchen können, um zurückzuschlagen - und wahrscheinlich hatte er das genau gewusst.
Heute war die Party des Jahres und Vanessa würde garantiert nicht mit einem Bart an diesem Abend erscheinen. Zu ihrer großen Erleichterung konnte Madam Pomfrey aber mit einem einfachen Trank dafür sorgen, dass ihre überzähligen Haare abfielen und nicht mehr nachwuchsen.
Vanessa atmete tief durch, als sie über ihr glattes Kinn fuhr und sah zu Maggie, die schweigend zu ihr sah. Als die beiden sich in die Augen blickten, bekamen sie sofort einen Lachanfall und mit einem verzweifelten Priusten ließ sich auf das Krankenbett fallen, während sie nach Luft schnappte.
„Irgendwie war das schon mal witzig" meinte sie, als sie sich für einen kurzen Moment beruhigt hatte und ihre beste Freundin nickte zustimmend. „Oh ja, das stand dir wirklich ausgezeichnet, Vanessa!"
Erst als die Heilerin von Hogwarts die beiden daran erinnert hatte, dass sie im Krankenflügel Ruhe bewahren sollten, schaffte es Vanessa sich halbwegs einzukriegen.
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„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du das Kleid, das Lily vorgeschlagen hat, meinem vorgezogen hast." sagte Maggie, während sie mit Vanessa auf dem Weg zum Ravenclaw-Gemeinschaftsraum war.
Das weiße Kleid hatte nun einmal gut ausgesehen und ihr vom Schnitt besser gefallen als das rote. „Lily hat eben Geschmack" neckte sie ihre beste Freundin und blieb vor dem Türklopfer stehen, der zum Gemeinschaftsraum der Adler führte.
„Müssen wir auch eine Frage beantworten?" fragte sie den adlerförmigen Klopfer und sah zu Maggie, die abwartete, was ihre Antwort sein würde.
„Jeder muss eine Frage beantworten, um Einlass zu erhalten" sagte der magische Türklopfer und wenn man Stimmen als weise bezeichnen konnte, war dies das einzige Wort, um den Klang zu beschreiben.
„Aber wir sind Gryffindors!" versuchte Vanessa es, doch der Türklopfer blieb standhaft. „Ebendarum" entgegnete er lediglich und brachte die beiden Mädchen zum Seufzen.
„Was ist einfacher? Jemanden zu hassen oder zu lieben?"
Ergeben schwiegen sie und dachten über die Frage nach, die sie gerade gehört hatten. Gab es Menschen, die Vanessa wirklich hasste? Von den Todessern, die Menschenleben nahmen, einmal abgesehen? Richtiger Hass ging tief und sie wusste nicht, ob sie Menschen kannte, die ihn wirklich verdient hätten.
„Jemanden zu hassen" meinte sie anschließend, aber Maggie neben ihr schüttelte den Kopf. „Jemanden zu lieben" sagte sie schlicht und fuhr fort, als sie Vanessas Blick spürte. „Hass vergiftet einen nur und man fokussiert sich viel zu sehr darauf, was man hasst, als auf das, was man liebt. Es ist schöner zu lieben. Freier für das Herz und gesünder für die Seele."
„Aber jemanden zu hassen" setzte Vanessa an, „heißt, dass du tun kannst, was du willst und du verletzt diese Person nicht. Menschen zu verletzten, die dich lieben, ist einfacher"
Beinahe wären die beiden in eine Diskussion darüber versunken, als der Türklopfer plötzlich den Weg freigab und sie in den mit Sternen verzierten Gemeinschaftsraum der Ravenclaws einließ. Von der träumerischen Stimmung, die normalerweise im Haus der Adler herrschte, war allerdings nicht viel übrig, da Veronica alle Arbeit geleistet hatte und sich bei der Dekoration ordentlich ins Zeug gelegt hatte.
Der Bass hämmerte bereits durch den Raum, aber da man ihn kurz vor dem Eingang nicht gehört hatte, ging Vanessa davon aus, dass sie einen Schallzauber über den Bereich gelegt hatte. Sie hatte wirklich an alles gedacht.

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✓ | Unwritten Rules ━ Sirius Black [de]
Fanfiction❝Auch Mädchen haben einen Ehrenkodex unter Freundinnen - und der besagt, dass man nichts mit dem Ex der anderen anfängt. Sei nicht albern. Ich würde selbst nichts mit ihm anfangen, wenn er nicht ihr Ex wäre.❞ ❝Wenn es keine Regel gibt, die besagt, d...