Die vergessene Schwester ~ Severus Snape x Reader

~Chapter 8~

Y/N Perspektive :

Ich wachte im Krankenbrett auf,wo ich mich noch ausruhen sollte.
Aya und Charlotte hatten wahrscheinlich gerade Unterricht.
Auch Professor Snape war nicht mehr da.
Ich setzte mich hin und sah mich um.
Ich war die einzigste hier.
Was soll ich jetzt machen?
Gelangweilt stand ich auf und checkte mein Gleichgewicht.
Ich wäre fast umgefallen,konnte mich aber noch am Bett festhalten.
"Woah,was ist nur passiert?",brummte ich während ich mir eine Hand an den Kopf hielt.
Jetzt erst bemerkte ich ein kleines Tablett mit belegtes Brötchen und Orangensaft neben meinem Krankenbett.
Ich setzte mich wieder langsam aufs Bett und sah eine Nachricht unter dem Glas.
"Hallo Y/N,
Ich bin schnell Medikamente holen.
Solltest du bevor ich wieder komme wach werden,iss bitte etwas und bleib im Bett.
-Pomfrey",las ich laut vor.
Ich legte den Zettel wieder hin und nahm mir das Brötchen.
Genüsslich aß ich auf und trank den Orangensaft aus.
Wie spät war es eigentlich?
Ich durchsuchte mit meinem Blick den Raum,bis ich eine Uhr erblickte.
Oh,schon 12:34 Uhr.
Wann war der Vorfall gestern?
Ich würde schätzen so um 3..
In den Moment ging die Tür auf.
Doch es kam nicht wie ich dachte Madame Pomfrey durch die Tür sondern Professor Snape.
"Guten Tag Professor Snape."
"Ah,auch schon wach Miss Potter?"
Er sah ziemlich genervt aus.
"Was wollen sie hier?",versuchte ich,unaufdringlich zu fragen.
"Madam Pomfrey sagte sie wolle noch wohin.
Ich sollte nur schnell nach Ihnen sehen."
Mit diesen Worten wandte er sich wieder zur Tür.
"Warten sie!"
Ich sprang vom Bett auf.
Er drehte sich nur fragend um.
"Was hat das mit diesen Albträumen auf sich?Und habe ich wirklich Visionen?"
"Es ist mir nicht erlaubt mit Ihnen jetzt schon darüber zu reden."
"Aber ich muss doch wissen was mit mir los ist!?"
"Wenn wir mehr wissen,werden sie es erfahren."

Severus Snape Perspektive :

Ich wollte meinen Weg zur Tür nun wieder fortsetzen.
"Ich habe Angst."
Kam es leise aus ihr heraus.
Ich blieb abrupt stehen.
"Wenn nicht einmal das Mittel hilft,wie soll ich gegen meine Albträume ankommen?Es ist wie ein inneres Wesen das mich Nacht für Nacht langsam umbringt."
"Versuchen Sie gegen die Träume anzukämpfen."
"Denken sie das habe ich nicht versucht?!
Haben sie irgendeine Ahnung wie ich mich gerade fühle?!"
Sie schien sehr aufgewühlt und durcheinander.
Tränen flossen ihr wieder über die Wangen.
"Sie haben keine Ahnung!",wimmerte sie.
Das wurde mir alles zu viel.
"Ich habe sehr wohl eine Vorstellung davon,jedoch kann ich Ihnen nicht von der einen Minute zur anderen helfen! Schlimme Dinge passieren und man kann manchmal nichts dagegen tun! Manchmal muss man mit ansehen,wie jemand geliebtes von uns geht und wir können einfach nichts tun! Die Zeiten sind nun einmal nicht mehr leicht! Gedulden sie sich!",giftete ich ihr entgegen.
Sie machte ein erschrecktes Gesicht.
Jedoch schien sie etwas zu realisieren und sagte nichts mehr.
Ich schaute sie fragend an bis sie mit Tränen in den Augen wieder zu mir auf sah.
"Sie haben Lilly verloren.Oder,Sir?"
Ich erschrak so sehr,dass ich nach hinten taumelte.
"Woher.."
"Ich schloss mich damals in einen Raum ein um nachzudenken und das alles nicht mehr sehen zu müssen.Ich hielt den Atem an als ich Schritte hörte.Jemand war in unserem Haus.Und als ich mich raus traute war Harry weg.Mom lag mit einem Mantel zugedeckt auf dem Bett.",sie machte eine kurze Pause und versuchte,nicht wieder zu weinen.
"Als sie gerade so gesprochen haben...Musste ich an mich selbst denken...Wie ich mich gefühlt hatte..Das würde auch erklären warum sie mich damals getröstet haben.Schuldgefühle."
Ich konnte es nicht fassen.
Hatte sie durch meine kalte Miene durchgeblickt und den Schmerz gesehen?
Das,was ich vor jedem verstecken konnte.
Selbst vor dem Dunklen Lord.
Das,hatte sie sich gerade mal eben so zusammengereimt.
"Entschuldigen Sie,wenn ich sie in die Vergangenheit zurück geworfen habe Sir."
Sie ging zurück zu ihrem Bett und zog die Decke zurecht.
Sie wollte offensichtlich nicht mehr lange hierbleiben.
"Deine Mutter war wundervoll.",ich musste meine Gefühle loswerden.Auch wenn Potter gerade diejenige ist,die es nun abbekommt.
Sie schaute mich erwartungsvoll an.
"Ich weiß."
"Aber sie entschied sich für James."

Y/N Perspektive :

Nach diesem Satz verfinsterte sich seine Miene.
"Wie kam es dazu,dass sie nicht dich wählte?"
Oh Merlin.Jetzt hab ich ihn bestimmt Mega sauer gemacht..
Doch er blieb ruhig und erzählte mir alles.
"Wir..hatten eine Auseinandersetzung wo ich sie versehentlich...Schlammblut nannte.."
Snape war anscheinend beschämt,so einen Ausdruck verwendet zu haben.
"So rannte sie Potter genau in die Arme und weinte sich an seiner Schulter aus.",Potter sagte er mit so viel Hass,dass es mir im Herzen wehtat.Wieso nur?
"War er gemein?",wollte ich schließlich wissen.
"Ts.Er war einer der Rumtreiber und stellte mich wo er nur konnte bloß.Er versuchte auch schon ewig das Herz von Lilly zu gewinnen.Doch nur wegen meinem Missgeschick kamen sie zusammen."
"Also war er nie wirklich nett..",murmelte ich..
"Wie bitte?"
Oje hatte ich das gerade laut gesagt??
"A-Ach nichts",ich lachte wieder so typisch wenn ich was verheimlichen will.Eine der Eigenschaften an mir,die sehr unnütz sind.
Snape sah mich durchdringend an.Naja...wie immer halt.
"Hatte er es auch auf andere abgesehen?",versuchte ich abzulenken.
"Nun,nur auf die die ihm irgendwie in den Weg kamen..."
"Verstehe."
"Hat James Dir irgendwas getan?"
Mist,ihn kann man auch wirklich nicht verarschen.
"Was? nein!",und schon wieder mein Lachen.Ugh.Wie schaltet man das aus?!
"Sie wissen ja dass sie immer zu mir kommen können wenn sie Probleme haben."
„Ja Sir.Und ehm...Es tut mir leid wenn ich sie zu sehr ausgefragt habe..."
„Sie haben das volle Recht dazu,zu wissen was mit ihren Eltern war.Außerdem habe ich ja auch irgendwie ungefragt in ihre Vergangenheit geblickt..."
„Professor Snape?"
Er blickte mich fragend an.Oh man ich hoffe er ist nicht genervt von mir.
„Trauern sie Lilly nicht hinterher.Sie sollten wissen dass sie mir von Ihnen erzählte.Zwar nichts genaues jedoch hatten sie immer einen Platz in Lillys Herzen.Sie sagte immer wieder wie ein netter Junge sie damals vor den gemeinen Mädchen verteidigte."
„Und dass sollte ich bloß nicht meinem Vater erzählen.",lachte ich hinterher.
Auch er musste Lächeln.Ich glaube,dass brauchte er.Zu wissen dass das Mädchen von früher,dass er so sehr liebte auch an ihn gedacht hatte.Trotz allem.
„Danke Miss Potter.",lächelte er und ging schließlich aus der Tür.
Ich hätte ewig weiter reden können.
Bei Professor Snape fühle ich mich geborgen und sicher.So wie noch nie in meinem Leben zuvor.

Harry's Perspektive :

Nach dem Unterricht wollte ich sofort zu Y/N in den Krankenflügel gehen.
Sie ist anscheinend letzte Nacht wieder zusammengebrochen.
Ich habe dieses Jahr schon viel erlebt doch ich glaube Y/N muss am meisten durchmachen.

„Wo willst du hin?",rief mir Ron nach.
„Zu Y/N!"
„Wo ist sie?"
„Im Krankenflügel."
Vorm Krankenflügel angekommen klopfte ich an die Tür.
Ich ging hinein und sah schon wie meine Schwester putzmunter auf einem der Betten saß und mit Madam Pomfrey redete.
„Geht es dir gut?",fragte ich trotzdem besorgt und schaute sie von allen Seiten an.
„Mir geht es gut Harry.Wirklich"
Ich ließ von ihr ab und schaute nun zur Pflegerin.
„Was ist nur passiert?"
„Nichts weiter schlimmes Harry.Sie bekommt Medikamente und dann geht es ihr auch schon bald wieder so wie früher."
Ich nickte.
„Wann kommst du wieder raus hier?"
„Ich hatte eigentlich gerade vor zu gehen."
Sie schaute bittend zu Madam Pomfrey.
Diese atmete tief ein und aus und sagte:
„Na okay.Aber sollte es dir nochmal so gehen bleibst du länger hier.Unter meiner Kontrolle."
„Verstanden Ma'am."
So gingen wir raus und verabschiedeten uns.

Draco's Perspektive :

Y/N ist anscheinend in der Nacht zusammengebrochen.Ich wollte eigentlich nach ihr sehen doch dann sah ich Potter in den Krankenflügel laufen und so hatte ich doch keine Lust mehr.
Ich ging in den Slytherin Gemeinschaftsraum und 10 Minuten später ließ sich jemand neben mir auf dem Sofa fallen.
Desinteressiert schielte ich nach rechts.
Bis sich meine Augen weiteten.
„Y/N!Ich wollte gerade zu Dir!Potter kam mir aber zuvor.."
„Ahaha ja..."
„Wie geht es dir?"
„Bestens!"
Es beruhigte mich,dass sie mich wieder so strahlend anlächeln konnte.Für eine kurze Zeit lang sah man in ihren Augen nur noch Leere.
Das machte mir Angst.
„Denkst du wir könnten den Hauspokal gewinnen?",riss sie mich aus den Gedanken.
„Kann sein.Wenn Dumbledore keine Extrapunke mehr verteilt..."
„Ach das macht er?"
„Ja...ziemlich nervig...also freu dich mal nicht zu früh..."
„Hm..okay!"
Sie sprang auf und wünschte mir eine gute Nacht.
Ich ging nun auch schlafen.