Kapitel 1: Das Gedeihen des unscheinbaren Jungen

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"Tweek? Bist du schon fertig? Beeil dich doch bitte!" Rief ihm seine Mutter von unten aus der Küche zu. Müde sah er zur Badezimmertür und fing an seine Zähne in Kreisförmigen Bewegungen zu putzen. Er hatte sich durch die Nacht gequält und fand kaum schlaf. Die Frage seiner Mutter ignorierte er nicht gewollt, er kannte diese Form von Kommunikation einfach nicht anders. Mit seiner Mutter sprach der blondhaarige noch nie viel, weshalb auch Mrs. Tweak es gewohnt war von ihrem Sohn keine Antwort zu erhalten. Nachdem er seine Schulsachen zusammengepackt hatte, verließ er kurz nach 7 das Wohnhaus und ging hinüber zur Bushaltestelle der Straße. Kaum stand er an der Haltestelle, setzten sich langsam einzelne Schneeflocken auf seiner grünen Daunenjacke nieder. Sein Blick wich zum Himmel und er beobachtete mit vollem Interesse das Schneespiel der Jahreszeit. Fast zu jeder Jahreszeit lag in South Park Schnee. Eintönig und farblos, so nahm der Blondhaarige seine Heimat wahr. Dennoch musste er sich selbst eingestehen, dass diese verkommende Stadt einen gewissen Scharm mit sich brachte.

Die Bushaltestelle füllte sich von Minute zu Minute mit anderen Schülern. Der Bus hielt nach einer kurzen Wartezeit an der Haltestelle und Tweek stieg zusammen mit den anderen Schülern ein. Im Bus beanspruchte er einen leeren Fensterplatz für sich, die ganze Busfahrt über saß er allein, niemand setzte sich zu ihm. Als der schlaksige Junge Am Schulgebäude ankam, bemerkte er mehrere fremde Menschen auf dem Gelände. Es war der erste Tag nach den Herbstferien und es war nicht untypisch, dass neue Schüler kurz vor dem neuen Halbjahr die Schule wechselten. Aufgrund der übrigen Zeit setzte er sich auf die Eingangstreppe des Gebäudes und trank den letzten Schluck Kaffee aus, den er sich zuvor in einer Thermoskanne eingepackt hatte. In der Zwischenzeit beobachtete er die anderen Schüler um sich herum. Mit beiden Händen hielt er seine Thermoskanne fest umschlossen und zuckte kurz auf, kniff sein linkes Auge hektisch zusammen und atmete ruckartig ein. Es waren Tick-Störungen, von diesen Ticks war Tweek bereits seit seiner Kindheit betroffen. Sie verschwanden nie sondern wurden mit jedem neuen Lebensjahr stärker. Seine Ticks schränkten ihn stark ein, viele Menschen in seinem Umfeld konnten damit nicht umgehen und distanzierten sich lieber. Darum kapselte Tweek sich immer weiter von anderen ab. Ein Großteil seiner Einsamkeit war also seinen Tick-Störungen zu verdanken.

In Gedanken versunken, vernahm er im Hintergrund das Schellen der Schulklingel. Diese verkündete Tweek, dass es für die Schüler Zeit war sich in die Klassenzimmer zu begeben. Langsam stand er auf und machte sich auf den Weg zu seiner Klasse. Als er in seinen Klassenraum hinein schaute war noch keiner seiner Mitschüler da, darum setzte er sich auf seinen Platz und legte seinen Kopf ruhebedürftig auf seinen Tisch ab. Er seufzte leise vor sich hin, doch schreckte ertappt auf als er in seinem Augenwinkel eine Bewegung bemerkte. Er drehte seinen Kopf in die Richtung, vergrub seine Hände in seinem Haar und schaute einen schwarzhaarigen Jungen an. Er stand in dem Türrahmen des Klassenraumes. Beide kannten sich nicht, außerdem schaute der schwarzhaarige Fremde ihn genauso verwirrt an wie er ihn. Der Junge war offensichtlich neu an der Schule, verlegen kratzte er sich am Nacken und setzte ein schmales Lächeln auf. Tweek riss seine Augen auf und setzte sich aufrecht hin, dabei stieg eine blasse Röte in sein Gesicht und färbte seine blassen Wangen Roser ein. Er wandte seinen Blick von den Jungen ab und sah auf seinen Tisch. "Ey, ist das Klasse 11?", fragte der schwarzhaarige Fremde. Seine Haare hingen ihn ins Gesicht und überdeckten sein rechtes Auge. Seine Haut war gräulich und er hatte auffallend dunkelblaue Augen. Diese Augen fielen Tweek sofort auf, denn sie hatten einen so kräftigen Blauton wie der tiefe Ozean, so etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. Der blonde starrte den dunkelhaarigen an. "Bekomm ich auch eine Antwort?" Fragte dieser ihn direkt und lachte dabei herzlich auf, dieses Lachen nahm seinem Gegenüber die Anspannung und schuf eine wohlige Stimmung zwischen ihnen. Tweek bejahte dem Jungen und nickte ruckartig. Grinsend setzte sich der Schwarzhaarige auf einen leerstehenden Platz, gegenüber von Tweek und zog sein Handy heraus. Er scrollte gelassen auf Coonstagram herum, dabei schaute er konzentriert auf das Display seines Handys. "B-bist du neu auf der Schule?" Fragte Tweek ihn, die Neugier konnte man deutlich heraushören. Er fragte dies um die unangenehme Stille, die zwischen ihnen herrschte, zu unterbrechen. Der fremde Junge legte sein Handy zur Seite und drehte sich zu Tweek. Er rückte ein Stück näher zu ihm und legte seine Arme auf seinen Tisch ab. "Jupp ich bin neu. Ich bin mit meinen Eltern hergezogen, ich habe aber zuvor schon mal in South Park gelebt!"

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