•2• [ein fataler Missgeschick]

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Hermine zauberte eine Flamme unter ihrem Kessel hervor. Sie schielte auf die Zutatenliste, um mit dem Brauen des Trankes zu beginnen.
Aschwinderinnen-Ei, Liebstöckel, Rosenquarz, Wellhornschnecke und Jobberknollfeder benötige sie.

Mit schnellen Schritten hastete Hermine auf den Schrank mit den allmöglichen Zutaten zu. Nach einer kurzen Zeit, hatte sie endlich alle ihre Zutaten beisammen.

Während sie immer wieder Blicke auf die Tafel wirft und gleichzeitig den Trank braut, schaut der neue Professor Ombirage über Hermines Schulter und blieb fasziniert stehen.

„Große Klasse, Ms. Granger. Professor Slughorn hat mir schon sehr viel von Ihnen erzählt. Faszinierend.", Hermine schmunzelte daraufhin.

Ombirage stolzierte seelenruhig weiter durch die Kerker, während er noch einen Blick auf Malfoys bisherige Leistung warf.

Die Zeit verging rasend schnell, sodass Hermine wie im Trance ihre Kreation braute. Ombirages feste Stimme schallte nun, „Wenn euer Trank anfängt gleichmäßige Blasen zu werfen, könnt ihr langsam euch Richtung Pult bewegen, auf den viele Schälchen in den sich  jeglichen Extrakten und Gewürzen befinden."

Hermine inspizierte daraufhin ihren Trank. Ja, es blubberte gleichmäßig. Somit, stolzierte sie nach vorne zu den Zutaten.
Skeptisch, blieb Hermine vor Slughorns Lehrerpult stehen, denn sie war am überlegen, welche Düfte sie für ihren individuellen Trank nehmen würde. Lavendel, Gras und Holz. Das zusammen wäre doch ein Träumchen zu riechen. Nun grinste Hermine zufrieden und nahm die Extrakte zu ihrem Platz mit.

Sie kam an ihren Gebräu an und gab die jeweiligen Zutaten hinzu. Hermine konnte beobachten, wie die etwas eklige braune Farbe, sich tatsächlich in ihre Lieblingsfarbe färbte, und zwar in ein wunderschönes bodorot. Hermine strahlte, als sie die Farbe sah.

Ihr Blick huschte unauffällig zu Malfoys Kessel. Sein Trank ist komischerweise dunkelgrün eingefärbt und es duftete nach Minze und Schokolade. Verwundert blickte sie nun auch die andere Tränke und tatsächlich, jeder Trank hat eine andere Farbe angenommen, ausser bei Neville. Bei ihm ist der Trank ziemlich dickflüssig und hat eine scheußliche Farbe angenommen, die Hermine zum ersten mal sah. Das konnte sie schon von ihrem Platz aus sehen.
Hermine fand es äußerst merkwürdig, denn der Amortentia-Trank ist dafür bekannt, dass jede Person den Trank individuell wahrnimmt.

Hermine brauchte noch zwei Umdrehungen nach rechts und dann noch eine nach links. Fertig.

Etwa halbe Minute später ertönte Ombirage, „So, liebe Schüler. Ich bin nun rumgegangen und habe mir eure Tränke mir angeguckt. Alle sehen hervorragend aus, außer vielleicht eine Ausnahme", dabei blickte er zu Neville rüber, „doch das ist nicht schlimm, denn wir sind ja hier um zu lernen. Tatsächlich muss dieser Trank einen Tag ruhen, bevor wir es austesten können. Ihr seid für heute der letzte Kurs, der in diesen Räumen ist und ich hätte euch morgen wieder hier.
Ich bitte euch die Tränke so stehen zu lassen und die Zutaten und Schälchen bitte wieder an deren Platz zurück zu stellen."

Alle Schüler machten Anstalten aufzustehen und deren Platz aufzuräumen, bis auf Hermine. Sie saß immer noch schön brav auf ihrem Platz, denn der Professor kündigte noch nichts vom Schluss an.

„Wartet bitte, ich habe noch nicht zu ende geredet. Es war angenehm und hat mir auch heute sehr viel Spaß bereitet, mit euch zu arbeiten. Ihr seid tatsächlich der fleißigste Kurs, den ich bisher hatte. Also, Lob an euch und ihr könnt jetzt aufstehen. Und ich hätte gerne am ende noch Longbottom bei mir."

Als Neville seinen Namen hörte, bekam er blitzschnell rote Ohren und man konnte ihm ansehen, dass er angespannt wurde.

Hermine sah zu Draco, der flüchtig seine Sachen in seine Tasche tat und sich vom Staub machte.
»Es ist bestimmt wegen mir«, dachte sie sich, während sie abräumte. Aber warum gibt es immer noch Menschen, die gehässige oder angewiderte Blicke und Benehmen gegenüber Muggelstämmige fallen lassen? Hermine musste sich noch ab und zu, aber nicht häufig, das Wort Schlammblut erdulden.
Die Bezeichnung als Schlammblut genannt zu werden, hasst Hermine wie die Pest.

Immer, wenn sie an das Wort Schlammblut dachte, fing ihr linker Unterarm an zu kribbeln.

Kopfschüttelnd, packt nun auch Hermine ihre Tasche und macht sich auf dem Weg zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum, doch als sie aus der Kerkertür hinaus ging, bemerkte sie Ginny und Harry, die anscheinend in einem Streit mit Nott verwickelt waren. Hermine hatte ehrlich keine Lust auf unnötigen Stress und somit, drehte sie sich um und huschte durch die Flure.




„Professor, sie wollten mich sprechen?", fragte Neville mit zitternden Stimme.

Professor Ombirage wandte sich von Slughorn ab und drehte sich zu Neville, „Ah, Mr. Longbottom. Ich habe euren Trank, naja Trank sollte man das nicht nennen. Sagen wir mal Zustand.", Neville guckte schuldbewusst auf den Boden und ließ seinen Kopf hängen,
"- Ich habe mir euren Zustand angesehen und ich vermute, Sie haben noch nicht das Konzept verstanden. Ich bitte Sie folgendes zu machen, schreiben Sie mir einen 4 Pergamentlangen Aufsatz über den Amortentia-Trank bis morgen."

Neville schaute vom Boden auf und nickte stumm.

Slughorn nahm seine Tasche und ging vor Richtung Tür. „Und Mr. Longbottom, mein Junge, fegen sie hier bitte nochmal den Boden durch. Es erinnert mich an einen Sandkasten hier.", „Ja, Sir."
„Na schön, bis morgen dann."

Slughorn wandte sich Ombirage zu, „Ricky, wollen wir?", daraufhin nahm Ombirage rasch seine Tasche in die Hand. „Aber selbstverständlich, Horace." Und sie schritten aus der Tür.


Seufzend nahm Neville seinen Zauberstab und richtete ihn auf einen Besen, der am Ende des Raumes stand. „Accio Besen.", sprach er mit fester Stimme den Zauber aus. Da flog auch schon der Besen zu ihm und somit, fing Neville an den Boden zu fegen.

Diesen Zauberspruch brachte ihm Harry im fünften Schuljahr bei, als sie zusammen die DA gegründet haben. Er vermisste sehr die Zeit, wo alle sich gegen Umbridge stellten, naja, Slytherin ja nicht, und gegen sie rebellierten. Der Nervenkitzel, nicht vor oder im Raum der Wünsche erwischt zu werden, hat ihm sehr gefallen.

Er war so konzentriert beim Fegen und gleichzeitig in den Gedanken, dass er immer wieder vorsichtig Schritt für Schritt zurück ging, um den ganzen Sand vom Boden aufzufegen, bis er ruckartig ein Widerstand an seinem Rücken spürte. Dabei hörte er Flüssigkeit auf den Tisch und Boden plätschern.

Aufzuckend, drehte sich Neville ruckartig um und schaute sich die Schweinerei an, die er verursacht hat.

Die Kessel standen ziemlich nahe beieinander. Er huschte ein kurzen Blick in die Kessel und sah, dass sich die Tränke einwenig vermischt haben. Es kam wohl durch den Anprall von Neville. Abrupt, fasste sich Neville an seinen Haaren, „Nein, Nein, Nein...", sprach er zu sich.

Er versuchte sich verzweifelt zu erinnern, wer am diesem Tisch hier saß und dann fiel ihm der Groschen.

›Saß hier nicht immer schon Hermine?‹

Offensichtlich überfordert mit der Situation, schnappte er sich seinen Zauberstab und murmelte, „Ratze Putz", und der ganze Trank, der übergeschwappt ist, wurde vom Tisch und Boden entfernt.

Erleichtert atmete er aus und griff schnell nach seiner Tasche und eilte aus der Tür.

Hoffentlich, hat es keine gefährlichen Auswirkung‹, hoffte er für sich und Hermine.

LeMélangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt