•3• [Vorurteile]

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Mit schnellen Schritten, schritt Hermine durch die leeren Gänge. Ihr Bauch knurrte wie verrückt und die wollte nur noch zu Abend etwas zu essen bekommen.

Wiedermal, war Hermine in ihr Buch, auf ihrem Lieblingssessel vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum, vertieft, sodass sie die Zeit völlig vergessen hatte. Sie hätte noch 30 Minuten, bevor das Abendessen abgeräumt werden würde.

Von weiten sah sie schon die große Halle, wo noch jede Mende Schüler auf deren Stühlen saßen und sich das Essen schmecken ließen. Durch den noch vollen Gryffindor-Tisch, huschte ihr Blick und fand auch ihr Ziel. Harry schaute gerade auf und winkte ihr zu sich, damit sie zu ihnen kam. Hermine zögerte nicht und schritt auf ihre Freunde zu.

„Hey Mine, warum bist du spät?", wunderte sich Harry, denn Hermine kam nie zu spät, egal zu was.
„Naja, ich bin wiedermal in meinem Buch versunken gewesen...", schmunzelte Hermine.

Sie sah zu Ron rüber, der alles andere als locker und gut gelaunt aussah. Wütend stocherte Ron auf seine Bratwurst ein, um sie auf die Gabel zu bekommen.

Hermine lehnte sich etwas zu Ginny rüber und fing an zu flüstern, „Ginny, was ist denn mit Ron los?" Ginny fing an zu glucksen, „Ron? Er ist ein ziemlicher Miese-Peter, oder wie auch immer ihr Muggel das nennt, geworden. Er hat das Gespräch mit Nott und mir mitbekommen."

Nun wurde Hermine neugierig, „Um was ging es denn im Gespräch?", fragte Hermine immer noch flüsternd. „Ach er hat behauptet, ich würde etwas von Zabini wollen.- Was auf gar keinen Fall stimmt! Er hat mir auch noch vorgeworfen, dass ich Zabini heimliche Blicke zuwerfe und er es natürlich bemerkt hat, was auch nicht stimmt.", Ginny schüttelte ihren Kopf.

Hermines Blick wanderte von Ginny hinüber zum Slytherin-Tisch. Sie sah, dass Nott seinen Blick sofort vom Gryffindor-Tisch abwandte und stattdessen sofort auf sein Essen hinab starrte. Zu seiner Rechten, saß auch Malfoy, der offensichtlich schon ziemlich genervt aussah, da Parkinson ihn die ganze Zeit von der Seite ansabbelte.

So vertieft in den Blick zum Slytherin-Tisch, zuckte Hermine plötzlich auf, als sie ein Tippen auf ihrer Schulter spürte. „Okey Hermine, nicht so auffällig.", sprach Ginny so leise kichernd, dass Ron und Harry es garnicht hören konnten, „Und das mit Nott ist halb so wild."

Plötzlich erstarrte Ron, während er kurz davor war, noch eine volle Gabel Kartoffelpüree sich in den Mund zu führen und blickte angespannt auf Ginny, „Halb so wild?! Ist das dein Ernst? Diese Mistkerle machen sich über die 'ach so naive und hoffnungsvolle' Gryffindormädchen lustig!", während er das aussprach, veränderte er auch den Ton seiner Stimme peinlich hoch, „Glaub mir, wenn ich nur könnte, würde ich denen alle deren Knochen brechen!", gleichzeitig als er sprach, spuckte er Kartoffelpüree aus seinem Mund auf dem Tisch.

Nun fing auch Hermine an zu sprechen, „Aber Ron, für Ginny ist es sicher egal. Sie ist doch mit Harry zusammen!", „Genau! Ron, lass die nur reden, denn mir macht es nichts aus, weil ich darauf kein Wert lege.", erklärte Ginny achselzuckend.

Bei Ron platzten alle seine Leitungen und er stand grob Zähneknirschend auf und stampfte aus der großen Halle. Sofort machte Harry Anstalten, um sich zu erheben und seinem besten Freund zu folgen, doch Hermine hielt ihn auf, „Bleib sitzen, Harry. Ich mach das schon.", „Bist du dir sicher?", fragte Harry nach. „Ja, das schaffe ich schon. Ron ist nur bisschen gestresst, bestimmt wegen dem Schulbeginn. Ich bin gleich wieder bei euch.", erklärte Hermine.

Sie stand auf und folgte Ron mit schnellen Schritten. „Ron, warte!", sprach Hermine laut, doch er ignorierte seine Freundin. „Ron, jetzt bleib doch mal stehen!", Sie griff schon nach seinem Arm um ihn zu stoppen und es klappte.

Er blieb stehen und funkelte Hermine mit wütenden Augen an, „Was willst du?", „Weswegen benimmst du dich so?", dabei verschränkte sie ihre Arme miteinander.

„Was meinst du?", fragte Ron gespielt unwissend.

„Oh bitte, Ron. Du benimmst dich ja, als hättest du deine Menstruation, und sogar Mädchen benehmen sich nicht so wie du.", sie atmete tief aus, „-Es ist weil ich neben Malfoy gesetzt wurde, stimmt's?", „Wie kommst du darauf? Es interessiert mich mal nicht, wir sind nichtmal zusammen.", grummelte Ron zähneknirschend.

„Ach Ron, deine Blicke in Zaubertränke, haben dich verraten. Die konnte man einfach nicht übersehen.", kicherte Hermine, doch die letzten Worte von Ron trafen sie irgendwie.

Klar, sie haben sich während der Schlacht in der Kammer geküsst, doch ganz so einfach war es nicht für Hermine. Dann die darauffolgenden Tagen, haben sie so getan, als ob sie sich niemals geküsst hätten und nichts zwischen denen vorgefallen sei.

„Ron, du bist der allerbeste Freund, den man sich je vorstellen könnte. Ich kenne dich schon so gut, dass ich sofort sehe, in welcher Stimmung du bist."

Man sah Ron an, dass er sich beruhigt hatte, doch wohl oder übel, hat er sich sehr Hoffnungen gemacht, dass das Schicksal mit Hermine und ihm ein gutes Ende zusammen mit sich bringt.

Plötzlich griff er nach ihren Schultern, „Mine, versprich mir bitte nur eins," , er blickte ihr sehr tief in ihre wunderschönen Haselnuss-braunen Augen, „dass du dich niemals von Malfoy provozieren lässt. Lass es dir nicht gefallen, wenn er dich demütigt oder sich für was besseres hält."

Hermine blieb komplex stehen. Mit so etwas, hat sie ganz bestimmt nicht gerechnet.

„Aber Malfoy hat mit mir nicht mal ein Wort gewechselt, Ron. Er ist harmlos jetzt-", „Man darf ihm nicht vertrauen! Mit solchen Leuten sollten wir am besten nichts zu tun haben!", unterbrach er Hermine.

Hermine verengte ihr Augen und schaute irritiert ihn an, „Mach dich nicht lächerlich! Menschen verdienen immer eine zweite Chance."

Ron schnaubte und tat eine wegwerfende Hand Bewegung auf sie. „Du checkst das ehrlich nicht, oder hat sich Die allwissende Hermine Jean Granger ihr Kopf gestoßen? Hör mal, er ist doch ein verdammter Todesser, der für diesen bösen Glatzkopf ohne Nase gearbeitet hat!"

Hermine schüttelte ihren Kopf empört, „Ein ehemaliger- ein EHEMALIGER Todesser! Ron, Menschen können sich ändern! Er bereut es vielleicht, was in der Vergangenheit vorgefallen ist. Und ganz ehrlich, ich habe keine Lust mehr mit dir zu diskutieren, du gehst sofort immer vom schlimmsten aus und stellst Vorurteile fest.", als sie aufgehört hat zu sprechen, sah sie, wie Ron seine Hände zu Fäusten ballte, doch Hermine drehte ihm den Rücken zu und ging aufgebracht in die große Halle zu Ginny und Harry zurück.

Während sie ging, vernahm sie von Ron noch ein, „Das kannst du niemals wissen! Vielleicht arbeitet er noch für das Böse!", doch Hermine ignorierte ihn eiskalt.

LeMélangeWhere stories live. Discover now