Kapitel 56

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"Gute Nacht." Flüstert er leise, schließt mich nicht noch einmal in seine Arme und verschwindet durch den dunklen Flur in sein Zimmer. Sehr lustig, wir müssen in keiner halben Stunde wieder aufstehen, denke ich um meine Stimmung wieder etwas aufzulockern. Bringt bloß rein gar nichts. Immer noch nicht weiß ich ob ich lachen, heulen oder gegen die nächstbeste Wand schlagen sollte. Ich schleiche mich in das dunkle Zimmer, höre die leisen Atemzüge meiner Freundinnen, ziehe mir unbemerkt meine Schuhe und die Hose aus, bemerke dabei, dass ich noch Zayns Jacke habe. So leise wie möglich verstecke ich sie in meinem Koffer. Zeit genug, sie ihm wieder zu geben habe ich ja noch. Sollte ich den beiden erzählen was passiert ist? Schließlich sind sie meine besten Freunde. Wenn ich ihnen nicht vertrauen kann, wem dann? Mit der Frage in meinem Kopf schlafe ich in einen leichten Schlaf.

"Einen wunderschönen guten Morgen, wünsche ich euch!" Gut gelaunt kommt Paul ins Zimmer und öffnet die Vorhänge, wo schon die allerersten der frühsten Sonnenstrahlen zu sehen sind. Amy wirft ihm mit ihrem Kissen ab, worauf ich müde schmunzeln muss. Ich hätte die hlabe Stunde wach bleiben sollen, dann wäre ich jetzt nicht so verschlafen. Tja, man ist nachher ja immer schlauer. "Danke schön, aber das müssen wir leider hier lassen." Gibt er ihr nur zurück und verschwindet wieder. "Und nicht wieder einschlafen!" Höre ich ihn noch rufen. Die armen anderen Bewohner. Mieten ein Hotelzimmer und werden um fünf Uhr morgens so geweckt. Wobei sie ihn wahrscheinlich nicht gehört haben, weil wir die Etage hier für uns haben. 

"So langsam wird er mir echt unsympathisch." Stöhnt Jessy genevt und gähnt, worauf wir beide mit einstimmen.

"Das ist selbst für mich zu früh." Ich setze mich aufrecht in das Bett und reibe mir die Augen. Nach langem hin und her, ob wir nicht einfach hier bleiben sollen, entscheiden wir uns doch aufzustehen. Zum Glück haben wir die Koffer schon gepackt, sodass wir nur noch unsere Zahnbürsten einpacken müssen. Langsam ziehen wir uns um, machen uns fertig. Zumindest so, dass man, dafür das es fünf Uhr morgens ist, zufrieden sein kann.

Leicht angespannt fahren wir mit dem Fahrstuhl runter, wo schon ein paar der Mitreisenden warten. Ohne Direction fehlt, fällt mir auf, wundert mich jedoch keinesfalls. Schließlich sind sie die Stars, die warten doch nicht, sie lassen auf sich warten. Nein Spaß, die bekommen einfach nur ihren Arsch nicht aus dem Bett und Paul muss sie mit den anderen Bodygards an den Füßen herausziehen. Sollte ich ihm den Trick mit der Ketschupflasche verraten? Lieber nicht, vielleicht nützt mir das irgendwann noch mal was.

Nach guten zehn Minuten, es waren bestimmt zwanzig. tauchen sie dann auch mal auf und sehen echt... scheiße aus. Ja, so richtig scheiße.

"Nette Frisur." Bemerkt Jessy und lächelt sie an. Sie jedoch erwidern nur ein übermüdetes genervtes Grinsen.

"Gott seht ihr scheiße aus." Gibt Lou, die Stylisten, offen zu, als sie gerade aus der Cafeteria kommt, mit einem Sandwich in der Hand, von dem sie gerade abbeißt. Niall kommt erbärmlich auf sie zustolziert, nimmt es ihr aus der Hand und beißt selbst auch ein Stückchen ab. Ein klitzkleines Stückchen natürlich nur, wegen der Höflichkeit. Nun ist das halbe Sandwich weg.

"Ich sehe scheiße aus, ich darf das!" Mit diesen Worten dreht er sich kauend wieder um und stellt sich zu den anderen.

"Okay okay, genug geplaudert wir müssen los, sonst verpassen wir den Flug!" Hetzt uns Simon durch die Tür und schubbst uns in die Wagen, die dort schon warten. Durch Zufall, ich habe es wirklich nicht mit Absicht gemacht, ich schwöre! Sitze ich neben Zayn, der mir müde zulächelt. Es entsteht eine, wie sollte es auch anders sein, peinliche Situation zwischen uns, die ich durch Schweigen nur noch verschlimmere. Doch auch die anderen Jungs sind eher ruhig, lehen ihren Kopf gegen die Fensterscheiben, sofern welche vorhanden sind, oder gegen die Kopfstützen und schließen die Augen. Auch Zayn richtet seinen Blick nach draußen. Ich dagegen beobachte die Jungs und Mädels, wie sie ruhig ihre Beschäftigungen nachgehen, wie zum Beispiel atmen. Da diese Geschehnisse nicht gerade geeignet sind um wach zu bleiben, erst recht nicht nach nur einer halben Stunde Schlaf, fallen auch mir schon bald die Augen zu.

Zayn

Fast wäre ich an der kühlen Scheibe des Autos eingeschlafen, meine Augen wurden immer schwerer, die Kraft in mir, sie aufzuhalten, verließ mich mit jeder Sekunde, doch dann werde ich ruckartig wieder wach, als ich einen leichten Druck an meiner Schulter spüre. Sofort dreht sich mein Kopf wie von selbst nach rechts, was jedoch ein rießen Fehler war, da mein Nacken total versteift ist. Ellies Kopf liegt seelenruhig neben mir, ihre Augen sind geschlossen und ich kann ihren leisen Atem hören. Süß. Direkt schaue ich zu ihren großen Bruder, der sie friedlich mustert und meinen Blick anscheinend bemerkt, da er seine Augen von ihr losreißt und mich anlächelt. Fuck wieso lächelt er? Kann er mich nicht wütend ansehen? Ich erwidere es verunsichert. Mein schlechtes Gewissen breitet sich in mir aus. Was habe ich mir eigentlich gedacht, sie dorthin zu bringen? Was hat mich dazu gebracht sie fast zu küssen? Das kleine Männchen auf meiner Schulter schlägt mir gegen den Hinterkopf, was so viel heißen soll wie: Tu nicht dämlicher als du eh schon bist! Also da ist nicht wirklich ein Männchen auf meiner Schulter, aber wäre da eines wäre genau das passiert. Ich spüre wie meine Augen wieder schwerer werden, bis sie mir schlussendlich zufallen und ich in einen ungemütlichen unruhigen Schlaf falle.

Lautes Türe knallen weckt mich und auch die Person neben mir bewegt sich. Ich offne die Augen und schaue direkt in braune Locken, die nebenbei gesagt echt wundervoll riechen. Vorsichtig bewege ich mich, vorsichtig, da mir jeder einzelne Knochen weh tut. Blöde Autositze. Ellie grummelt leise, hebt anschließen ihren Kopf und lächelt mich schüchtern an, was ich erwidere.

"Sorry." Nuschelt sie leise und streckt sich.

"Kein Problem." Gebe ich nur genauso leise zurück, da ich das Gefühl habe, jeder würde uns zuhören, doch ein Blick durch den Wagen zeigt mir, dass sie alle mit sich selbst beschäftigt sind. Richtig wach werden, sich strecken, die Augen reiben, mit was auch immer. Nachdem alle fertig sind, steigen wir aus und folgen den anderen hinein in das nächste Hotel. Ich achte allerdings nicht sonderlich auf die Einrichtung, viel zu beschäftigt bin ich damit, aufzupassen, nicht über meine eigenen Füße zu stolpern oder gegen eine Wand zu rennen. Ja ich bin immer noch müde. Bei der Schlüsselübergabe sieht Simon uns ernst an und ausgeschlafen. Wie macht der das bitte, nie müde auszusehen?

"Wir bleiben hier ein bisschen länger. Die Stadt ist um einiges größer, dass heißt hier werden vermutlich auch mehr Fans rumlauern, passt also ein bisschen auf, ich will keine schlechten Schlagzeilen! In drei Stunden treffen wir uns unten in der Eingangshalle, bitte seid pünktlich."

"Wer ist wir?" Fragt Ellie.

"Ihr drei auch, wir haben einige Gerüchte zu klären." Sie nickt bloß und nimmt die Schlüsselkarte entgegen. "Schlaft noch ein bisschen, damit die Moderatoren gleich nicht weg laufen." Haha sehr witzig. Ich verdrehe nur genervt die Augen  und folge Harry und Liam ins Zimmer. Die anderen beiden sind direkt neben uns. Ellie, Jessy und Amy gegenüber. Wir ziehen uns alle bis auf die Boxershorts aus und lassen uns verteilt auf die drei Betten fallen und schlafen auch direkt wieder ein. Ich könnte nicht mal beschreiben wie das Zimmer aussieht. Dunkel. Mit einem Bett.

Ja ich weiß, ist nichts spannendes, trotzdem frage ich euch, wie denkt ihr geht es weiter?
_Jenny__ :*

Mein Bruder Harry StylesWhere stories live. Discover now