prolog.

6.4K 236 73
                                    

╔═══════════════╗
PROLOG
╚═══════════════╝

Das letzte, womit Hermine an diesem Tag gerechnet hatte, war eine weinende Pansy Parkinson. Sie hatte Pansy nie als Mensch wahrgenommen, den etwas so weit mitnahm, dass es zu einer solchen Gefühlsäußerung kam.

Es war immer umgedreht gewesen. Sie hatte andere Personen zum Weinen gebracht - und das nicht zu knapp.

Ihre Persönlichkeit war fies, sadistisch und herablassend. Manchmal versuchte Hermine, ihre Art nachzuvollziehen und zu verstehen, wie es war mit einer strengen reinblütigen Familie und veralteten Ansichten aufzuwachsen. Doch jedes Mal, wenn Pansy sie triezte, fiel es ihr schwerer, einen Grund für ihr Verhalten zu finden.

Allerdings würde sie nicht einmal bei Pansy so weit gehen, anzunehmen, dass sie eine Todesserin war. Sie konnte Harrys Beschuldigungen an Draco nichts abgewinnen.

Als Hermine die Mädchentoilette aufsuchte, war ein lautes Schluchzen das erste, was ihr auffiel. Von der Tatsache abgesehen, dass sie Vertrauensschülerin war und eine gewisse Verantwortung gegenüber den Schülern von Hogwarts hatte, ließ es sie nicht ungerührt.

Doch als sie zu der offenen Kabine ging, in der sie Pansy sah, hielt sie inne. Sie wusste nicht, wie sie auf dieses ungewohnte Bild reagieren sollte und beobachtete, wie sich die Miene der Slytherin verhärtete, als sie ihren Blick hob.

„Granger. Halt deine langen Zähne aus fremden Angelegenheiten heraus." schnappte Pansy grob und strich sich ihre braunen Haare aus dem Gesicht, während sie so würdevoll wie möglich aufstand.

„Mit diesem Kommentar bist du zwei Jahre zu spät, Parkinson." entgegnete Hermine und versuchte, sich den Gedanken aus dem Kopf zu schlagen, herauszufinden, was mit Pansy los war. Seit dem Beginn dieses Schuljahres führte sie eine Beziehung mit Draco - vielleicht hatte sie damit bereits den Grund.

Manchmal war sie dankbar, dass es die Slytherins gegeben hatte, da sie ohne sie immer noch mit zu langen Zähnen herumlaufen würde. Aber Pansy hatte ihr sonst wenig Anlass gegeben, sich über ihre Anwesenheit zu freuen.

Die Slytherin ging an ihr vorbei und rempelte sie provozierend in die Seite, bevor sie vor dem Waschbecken stehen blieb, um einen kurzen Blick in den Spiegel zu werfen. Hermine wollte ihren Blick abwenden, als sie plötzlich Pansys Stimme hörte, die innehalten ließ.

„Granger?" Ihre Stimme klang kühl und beinahe so, als hätte sie dieses Wort nicht aussprechen wollen. Es hatte sie Überwindung gekostet - vielleicht war es dass was Hermine dazu bewegte, schweigend abzuwarten.

„Denkst du, dass ich ein schlechter Mensch bin?"

„Was?" entgegnete Hermine perplex, da sie der Satz zu sehr überrascht hatte, um überlegter zu reagieren.

„Gibt es bei Muggeln nicht etwas wie Wasser? Sind deine Ohren verstopft?" Pansy wandte sich mit einer abrupten Geste von ihr ab und richtete sich ihr Haar. 

Wenn sie ihre Frage tatsächlich ernst meinte, war das vielleicht Hermines Chance, sie (auch wenn das sehr weit ausgeholt war) dazu ermutigen, sich netter zu verhalten. Sie war keine Therapeutin und definitiv würde sie Pansy nicht blind vertrauen, aber wenn sie Anzeichen machte, Hilfe anzunehmen, würde sie nicht untätig bleiben.

„Niemand, der sich bessern möchte, muss ein schlechter Mensch bleiben." antwortete Hermine abwartend und beobachtete, wie die Slytherin innehielt.

„Also bin ich ein schlechter Mensch." murmelte sie und schnitt Hermine das Wort ab, als sie ausholen wollte. „Spar dir deine Worte, Granger. Du bist eine Gryffindor, also dachte ich, von dir keine Ausreden, sondern Fakten zu hören."

✓ | Ein besserer Weg ━ Pansmione [de]Where stories live. Discover now