Kapitel 8

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich weder Kopfschmerzen noch tat mein Bein weh. Ich fühlte mich ausgeschlafen und einfach nur gut! Verwirrt setzte ich mich auf, denn ich befand mich immer noch in dem Krankensaal. Die Sonne schien durch die Fenster hinter mir und ich erkannte im Bett neben mir Zack, der dort friedlich schläft.

Im Schlaf sah er so lieb aus. So, als ob er keiner Fliege was zu leide tun würde und viel jünger, als er eigentlich war. Ja, wie alt war Zack Carter eigentlich? Doch dann fiel mir ein, dass ich wahrscheinlich furchtbar aussehen musste, so ungeschminkt und mit meinen nichtgemachten Haaren. Also stand ich zitternd auf (in dem Saal war es kalt und irgendjemand hielt es für nötig, mir ein leichtes Nachthemd anzuziehen) und holte meine Schminksachen aus meiner kleinen Tasche.

Nach fünf Minuten kam ich aus dem kleinen Bad raus und hatte wenigstens das Gefühl, sauber zu sein. Zack saß mittlerweile in seinem Bett und tippte wild auf seinem Handy rum. Schweigend blieb ich vor meinem Bett stehen. Sollte ich mich neben ihn setzten oder einfach auf mein Bett? Eigentlich wollte ich das, was gestern passiert ist, verdrängen. Doch es hatte auch etwas Positives. Immerhin habe ich Zack besser kennengelernt. Gerade, als ich beschloss, mich zu ihm zu setzten, ging die Tür auf und Amy stürmte herein.

„Julie? Willst du mich verarschen oder so?! Ich stand eine ganze Stunde vor der Disko und habe dich gesucht! Und dann erfahre ich durch Liam, dass du mit Zack abgehauen bist. Also bin ich alleine zurück. Und was erwartet mich hier? Totale Aufregung! Alle liefen durcheinander und Mum und Dad haben mich nicht mal richtig beachtet. Ich habe so halb mitbekommen, dass du und Zack angegriffen wurden. Aber mehr wollte man mir nicht sagen…ich bin ja nur ein ganz normaler Mensch!“, fing sie an zu keifen und wandte sich dann an ihren Bruder.

„Weißt du, wer sogar hier war? Der Konsul! Ja, da stand dieser alte Mann einfach vor mir und wollte, dass ich meinen kompletten Tagesablauf mit dir erkläre! Ich dachte, ich spinne! Wenn einer mitbekommen hätte, wo wir waren, dann sind wir jetzt richtig am Arsch. Und du hast nichts besseres zu tun, als dich von Dämonen angreifen zu lassen!“ Die letzten zwei Sätze sagte sie wieder an mich gewandt.

„Moment, Moment! Willst du mir gerade ernsthaft weiß machen, dass du auch noch in der Disko warst?“, fragte Zack Amy da und legte sein Handy beiseite.

Diese sah ihren großen Bruder verlegen an: „Naja…also das war das erste Mal, Zack! Ehrlich! Julie und ich wollten nur mal rauskommen aus dem ganzen Stress.“

„Welchen Stress hast du denn bitte? Du musst nur deine Schulsachen hinkriegen!“, entgegnete er.

„Ach, komm, tu du doch nicht auf Unschuldslamm! Wie oft hast du dich mit 16 rausgeschlichen und bist feiern gegangen und am nächsten Morgen lag ein Zettel im Wohnzimmer, das du bei Liam geschlafen hast?“, fauchte Amy und sah dann wieder mich an. „Erzähl noch mal genau, was alles passiert ist!“

Ich sah zu Zack und erkannte, dass er gerade richtig rausholen wollte, als die Tür nochmal aufging und Daniel Carter hereinkam.

Amy und Zack starrten ihren Vater erschrocken an und setzten dann eine liebenswürdige Miene auf. Das hier eine Diskussion stattgefunden hat, konnte man nun nicht mehr ahnen.
„Julie? Zack? Kommt mit, Mr. Clockwork will euch sehen.“, meinte er stumpf und musterte mich von oben bis unten. Ich hatte immer noch das Nachthemd an und auch Zack trug noch seine Schlafsachen. Allerdings sah er darin mal wieder bestens aus, während ich…nun ja, man konnte es mit einem Penner vergleichen.

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