Jaron

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Schüsse ertönten. Schreie. Menschen, die wild durcheinander rannten. Von einer Sekunde auf die nächste hatte sich die friedliche Stimmung auf dem Platz in Chaos verwandelt.
Soldaten umzingelten uns von allen Seiten und zogen den Kreis um uns immer enger, bis wir dicht an dicht zusammengedrängt da standen. Manche versuchten trotzdem zu fliehen und wurden umgehend erschossen.
Ein Offizier mit einem Megaphon in der Hand ergriff das Wort:

"Sie sind hiermit festgenommen, wegen des Verstoßes gegen das neu erlassene Gesetz, welches beinhaltet, dass Lachen unter Todesstrafe verboten ist. Legen sie sich inverzüglich auf den Boden, die Arme hinter den Köpfen. Sollte sich jemand gegen die Festnahme wehren oder in irgendeiner Weise unkooamparativ erscheinen, wird er oder sie ohne weitere Warnung erschossen."

Ich schluckte. Fliehen war keine Option, aber wenn ich blieb, würden sie mich trotzdem töten. Ich hatte das oberste der geltenden Gesetze gebrochen, indem ich an dieser Demonstration gegen eben jenes Gesetz, das das Lachen verbot, teilgenommen hatte. Und die Strafe dafür war der Tod.

Als die Soldaten durch die Reihen am Boden liegender Menschen gingen und jedem von uns Handschellen anlegten, war ich froh, dass Lucy nicht auch hier war. Ich war so unendlich erleichtert, dass ich sie davon hatte überzeugen können, nicht mitzukommen. Zuhause zu bleiben - in Sicherheit.

Verbotenes LachenWhere stories live. Discover now