Kapitel 11

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Zwei Tage zuvor

Die Füße auf dem Couchtisch lag ich halb auf der Couch und starrte an die Decke, naja zumindest bis mein Vater in mein Blickfeld kam und auf mich herunter sah. Er sah nicht wirklich glücklich aus. Ich richtete mich langsam auf und er fuhr mich an „Warum liegst du hier rum? Wieso bist du nicht draußen und kommst deinen Pflichten nach?"

Ich sah ihn an und meinte dann „Papa, ein Alpha muss sich um sein Rudel kümmern oder? Jeder Zeit und um alle in seinem Rudel?" Er sah mich verwirrt an und setzte sich schräg neben mich. „Natürlich, er Alpha hat die Aufgabe sein Rudel zu schützen, denn es kann sich nicht allein schützen. Sie brauchen den Alpha und der Alpha braucht das Rudel ohne eine Ausnahme."

Einen tiefen Atemzug nehmend schluckte ich und sah zu Boden „Und er muss gerecht sein und darf seine persönlichen Interessen nicht über die des Rudels stellen." ich sah auf und meinte dann „Papa, was ist wenn ich den größten Fehler meines Lebens gemacht habe und leichtsinnig das Leben eines anderen riskiert habe?" Meine Stimme fing leicht an zu zittern, neben meinem Vater war ich kein starker Alpha, neben meinem Vater war ich ein Welpe, der scheinbar keine Ahnung hatte was er eigentlich tat.

„Was bei allen Monden hast du angestellt Sohn?" fragte er scharf, aber auch irgendwie besorgt und ich saß einfach geknickt neben ihm und fing an zu erklären. „Also Papa, du erinnerst dich doch an den kleinen Omega. Taro, wir hatten ihn doch aufgenommen auch wenn er niemals einer von uns werden könnte, weil er immer schwächer war als wir. Weißt du warum er nicht mehr hier ist?"

Mein Vater sah mich verwirrt an und meinte dann „Ich habe ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, wo ist er denn?" Er schien für sich selbst ohne es auszusprechen auch jetzt nachvollziehen zu können warum Maila so durch den Wind war und warum sie freiwillig die Grenze ablief.

Meine Stimme bebte und ich wusste nicht wie es über die Lippen bringen sollte „Also bei meinem Geburtstag sollte ich doch meine Partnerin finden, meine Luna. Nunja, dieser Omega ....

Taro...

... er ist mein Gefährte." meine Stimme riss ab und ich sah scharmerfüllt zu Boden, ich wusste nicht was mein Vater von mir denken würde. Das gab es schon seit Jahren nicht mehr und nun ausgerechnet ich.

„Das ist doch jetzt wohl nicht dein Problem oder?" fragte mein Vater etwas verwirrt, er schien es nicht zu begreifen. Auch wenn ihm scheinbar egal war das meine Luna ein er sein würde. Nur langsam sammelte ich wieder Mut und meinte dann „Doch, denn ich ...

ich hab ihn davon gejagt." Ich wagte es nicht meine Vater anzusehen und wimmerte dann nur „Ich war einfach überfordert, ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich ich, ... ich wollte das nicht. Ich wollte ihn nicht. Ich habe ihn in der Nacht über die Grenze geschickt, ich habe ihm gesagt er soll nie wieder auch nur einen Fuß hier her setzten. Ich hab alles falsch gemacht was ich nur falsch machen konnte."

Meine Augen waren glasig und ich hatte nichts mehr von meiner sonstigen Stärke, ich konnte nicht mehr. Das war mir alles zu viel und ich wusste einfach nicht ob ich das wieder gerade biegen könnte. Wie ? Wie sollte ich ihn finden und wieder zurückholen?

Nach einer ganzen Weile des Schweigens das nur von meinem Wimmern unterbrochen wurde legte mein Vater seine Hand auf meine Schulter und meinte dann „Ja, du hast einen sehr großen Fehler gemacht. Das hätte ich nie von dir erwartet. Aber du kannst das noch korrieren. Finde ihn und hol ihn zurück, denn ein Alpha ohne seine Luna wird niemals glücklich werden." dann löste er sich von mir und ging aus dem Raum.

Ich fühlte mich in diesem Moment so hilflos und allein, dass ich mich einfach in Kissen krallte und dort liegen blieb. Es war zu viel für meine Nerven, wie sollte ich ihn finden. Wo ?

Ich wollte ihn wieder, ich wollte es wieder gut machen. Selbst mein Vater war von mir enttäuscht, ich musste das wieder hinbiegen. Für mich und für ihn, verdammt für Taro.

Ich muss das wieder hinbiegen für meine Taro.

Wenn er das denn überhaupt je war oder werden würde ...

Gefährten Re-WriteWhere stories live. Discover now