Kapitel 51

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Yoongis Sicht:

Der Schock war ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Die geweiteten Augen. Der leicht offenstehende Mund. Das zarte Zittern ihrer Unterlippe. Der nervöse Blick. Durch unsere Nähe konnte ich alles noch viel genauer erkennen.

Apropos Nähe... Ich spürte das Verlangen in mir, meine Lippen auf die ihre zu legen. Auch der Geruch nach ihrem Blut machte die Situation nicht wirklich besser für mich und vor allem meine Sinne.

Trotzdem riss ich mich zusammen. „Hättest du Namjoon mal richtig zugehört." Man sah dem Mädchen an, wie ihr Gehirn anfing zu arbeiten, doch ich hatte keine Lust darauf zu warten, bis sie fertig gedacht hatte. „Dann wüsstest du nämlich, dass das bei jemandem wie mir keine gute Idee ist. Königliche sind stärker als andere. Mir machen im Gegensatz zu Jimin, deine kleinen Stromschläge nichts aus. Ich kann sie abblocken."

Ich wusste ja, dass Julia sich nur von mir hatte lösen wollen. Aber diese Tatsache ignorierte ich in dem Moment. Dazu gefiel mir die Situation, in der sie sich jetzt befand, viel zu sehr. Außerdem wollte ich sie nicht loslassen. Lieber genoss ich ihre Nähe, solange ich konnte. Warum konnte sie das nicht auch einfach?

Bevor ich mich in ein neues Gefühlschaos stürzen konnte, kam mir eine Idee. Wenn einer der Jungs das herausfinden würde, wäre ich zwar geliefert, aber- Ach scheiß drauf!

„Was mach ich jetzt mit dir, hm?" „N...nichts?" Ich grinste. Hätte sie wohl gern', aber mein Plan sah etwas anders aus. "Tut mir leid, Sweetie. Aber das geht leider nicht."

In meiner Kleinen stieg anscheinend Panik auf, denn erneut versuchte sie sich aus meinem Griff zu befreien. Erfolglos. Sie war einfach nicht stark genug. Für ihren hoffnungslosen Versuch, mich von ihr weg zu schupsen, hatte ich demnach nur ein kleines Lächeln übrig.

Irgendwann hatte ich genug, griff nach den Oberarmen der Schönheit vor mir und hielt sie mit eisernem Griff bei fest. „Sieh's ein, du bist nicht stärker, als ich." Leider passierte nicht das, was ich mir erhofft hatte. Das Mädchen vor mir versuchte noch immer sich von mir zu lösen. Nicht einmal, als ich sie an die Wand hinter ihr drängte, hörte sie auf.

Es dauerte keine zwei Sekunden und ich hielt die Handgelenke der Braunhaarigen über ihrem Kopf fest. Das hatte endlich die gewünschte Wirkung. Irgendwie kam mir diese Situation bekannt vor. Und Julia, ihrem Blick nach zu urteilen, auch...

„Desto weniger du dich bewegst, umso weniger tut es weh." In den Augen meines Mädchens war eine Mischung aus Angst und Panik. Aber das würde sich gleich ändern. Hoffentlich...

Wie auch das letzte Mal zog ich ihren Pulli leicht zur Seite. Julia drehte ihren Kopf leicht zur anderen Seite, wodurch sich wurde ihre Haut ziemlich anspannte. „Shhhht. Entspann dich, dann tut es weniger weh."

„Kann dir doch egal sein."

Ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht mit so einem schnippischen Ton, der mir ja so gar nicht gefiel. Leicht provoziert, knabberte ich etwas an ihrem Ohrläppchen. „Ist es aber EIGENTLICH nicht", für einen Moment wirkte Julia sogar etwas entspannter, was sich allerdings wieder änderte, sobald ich meinen Satz vollendete, „Doch jetzt bin ich mir da nicht mehr sicher."

Ich konnte nicht mehr warten. Der Vampir in mir wollte ihr Blut! Jetzt!

Ohne groß nachzudenken rammte ich meine Reißzähne in das zarte Fleisch meines Gegenübers. Es grenzte beinahe an ein Wunder, dass das Mädchen keinen Mucks von sich gab. Naja, umso besser. Jetzt konnte ich meinen Plan in die Tat umsetzten.

Wie man seinen Blutrausch kontrollierte, wusste ich nicht erst seit gestern - es gehörte zu den Grundfähigkeiten erfahrener Vampire. Daher war es auch kein Problem, mich nach wenigen Schlucken von meiner Kleinen zu lösen. Bevor ich das allerdings tat, stellte ich sicher, dass ich durch meine Eckzähne eine Flüssigkeit in ihr Blut fließen ließ.

A Different World - BTS ffWhere stories live. Discover now