2. Vorurteile

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-Loki-

Egal, wie sehr Valkyrie mich aufgeregt hat, darf ich sie nicht töten. Natürlich besitze ich das Bedürfnis dafür, doch meine Familie würde mir dies nie verzeihen. Allein meine Streiche sind ihnen schon zu viel.

Valkyrie und ich waren nicht immer verfeindet wie im jetzigen Zeitraum. Damals als wir Kinder waren, waren wir sogar beste Freunde. Nur als sie sich für wen anderd entschieden hatte, hat sich alles geändert. ICH war der jenige, der sie verdient hatte. ICH war der jenige, der sich nie von ihr entfernt hätte. Doch das habe ich. Das alles nur aus purem Neid.

Ihre Worte tun mir immer noch weh... jedes Mal aufs neue. Denn egal wie stark ich von außen wirke, ist im Inneren mein gebrochenes ,,Ich", welches ihr jedes Wort glaubt.

,,Ist alles okay, mein Schatz?", fragt mich Mutter, die mir gerade Tee in eine Tasse einschenkt. Ich sitze mit gekreuzten Armen, die auf dem Tisch liegen und mit dem Kinn auf ihnen gestützt, an einem ihrer Tische im Garten.

,,Mir geht's fabelhaft. Ich bin nur dezent müde.", versuche ich sie anzulügen, doch allein beim Gedanken sollte ich schon aufgeben.
,,Es ist nicht ungewöhnlich, Gefühle für ein Mädchen zu entwickeln.", stellt sie all meine Probleme in einem Satz fest.

Doch ehe ich mich verteidigen kann, zieht sie eine Augenbraue hoch und spricht weiter.
,,Valyrie ist eine Kämpferin. Eine Frau, die weiß wie man sich verteidigen kann. Und dies erweckt nun mal deine Interesse." Sie gesellt sich zu mir und legt ihre Hand auf meinen Arm. ,,Doch sie fürchtet dich. Überzeuge sie vom Gegenteil und es wird sich alles ändern."

Ich seufze und nicke ihr zustimmend zu. Sie hat recht, denn Valkyrie hat in der Tat meine Aufmerksamkeit erweckt und da sie sich von allen abgrenzt, erscheint sie so interessant.
,,Mutter. Nur weil ich einen sexuellen Drang zu ihr spüre, heißt es nicht, dass ich ihr gleich schmeicheln muss."

Natürlich gibt es auch einen anderen Drang, doch von dem muss keiner wissen. Nicht mal meine eigene Mutter.

,,Ich kenne dich zu gut, Loki. Und ich weiß, was deine Absicht ist. Aber wenn du dein Herz öffnen willst, dann komm bitte zu mir." Mutter gibt mir einen sanften Stirnkuss und lächelt mir zu.

Mir kommt plötzlich eine Idee in den Sinn. Ich muss ihr einen Streich spielen. Am besten einer, der alle so erschaudern lässt, dass sie mir niemals glauben könnten, dass ich etwas für Nyora empfinde, denn ich will nicht wissen, wie viele Götter dies behaupten. Ich starre auf meine Tasse und erblicke als ich meinen Blick hebe ihren besorgten Blick.

,,Danke Mutter du bringst mich auf eine fabelhafte Idee.", grinse ich während sie ihre Augen weitet.
,,Loki ich kenne dieses Grinsen. Verschone das Mädchen sie musste bereits genug durchmachen.", rät sie mir davon ab, doch dieses Mal werde ich nur das tun, was ich für richtig halte.

,,Es wird nichts passieren.", versichere ich ihr und trinke den Tee aus meiner Tasse.

-Nyora-

Am nächsten Morgen mache ich mich auf und betrete den Speisesaal um mit den anderen zu Frühstücken. Doch da ich leider schlecht geschlafen habe, wachte ich früher auf und bin somit die erste, die sich in diesem Saal befindet. Eigentlich geschieht dies nicht selten.
Aber ich bekomme sofort Gesellschaft von niemand anderem außer Loki.

Genervt verdrehe ich die Augen, doch er sucht sich komischerweise den Platz neben mir aus.
,,Ich habe dir eine Kleinigkeit mitgebracht." Vorsichtig schiebt er eine Tasse Tee in meine Richtung. Was genau hat er vor?

,,Also wo soll ich anfangen? Ach ja. Ich habe nachgedacht und der Keil zwischen uns beiden sollte aufgehoben werden, findest du nicht auch? Es regt nicht nur uns auf, sondern auch alle um uns herum." Loki reicht mir flehend die Hand. ,,Bitte nimm meine Entschuldigung an und ich werde dich in Ruhe lassen."

Ich atme tief durch. Kann man ihm wirklich vertrauen? Aber was habe ich denn für eine Wahl? Ich will wirklich mit niemandem verfeindet sein. Aber man kann ihm schlecht in seine wunderschönen Augen starren und dabei nein sagen.

Überfordert nicke ich und schüttle seine Hand. Er lächelt mir zu, doch verlässt daraufhin den Saal als hätten ihn jemand gerufen. Vielleicht ist dies die Chance endlich mal unsere Freundschaft wieder aufzubauen.

Schulterzuckend trinke ich den Tee und denke mir nichts dabei. Vielleicht ist Loki doch nicht so schlimm wie erahnt.

Am Mittag ruft Odin alle die im Palast anwesend sind zusammen, um laut ihm ,,eine freudige Nachricht" zu erbringen.

Ich stelle mich zu den Tapferen Dreien als Sif auch dazu kommt.
,,Wo sind denn Thor und Loki?", fragt sie uns während sie sich umblickt.
Ich komme nicht dazu meine aussprechen, da bereits Odin erscheint und alle sich auf der Stelle hinknien. Thor und Loki stellen sich auf beide Seiten von Odin. Sie wirken aufgeregt auf mich. Komischerweise haben sie ebenfalls ihre Helme an. Also um meine Kürung geht es wahrscheinlich nicht.

,,Mein geliebtes Volk. Hört mir zu, denn ich werde euch zur Krönung meines Nachfolgers einladen." Dabei sieht er beide an und blickt wieder zum Volk. Loki und Thor scheinen beide hoffnungsvoll zu sein, doch ich weiß wie sehr sich Thor dies ersehnt hat. Loki würde sich für ihn freuen. Das hat er schon immer.

,,Versammelt euch morgen hier, wenn es soweit ist und wir meinen Sohn Thor krönen."
Alle fangen sofort an zu jubeln, doch meine Augen bleiben bei Loki stehend, der mit einem enttäuschten Lächeln anfängt zu klatschen. Sein Blick wandert zu mir, woraufhin er mir ein schwaches Lächeln schenkt, welches ich erwidere.

Ich muss nachdem alle weg sind sofort mit Loki reden, andererseits würde er sich selbst runter ziehen.

Nach dem die Mehrheit bereits den Saal verlassen hatte, gehe ich auf Loki zu der alleine an einem der großen Fenster steht und Asgard betrachtet. Vorsichtig stelle ich mich zu ihm und blicke ihn an, was er wie ich vermute bemerkt hat.

,,So wie ich dich kenne, bis du etwas enttäuscht.", erkläre ich es ihm.
,,Ich gönne es Thor."
,,Und ich behaupte nicht das Gegenteil. Nur hast du dir den Platz auch ersehnt. Aber dies bedeutet nicht, dass du weniger wert bist."
Sein Blick richtet sich auf mich.

,,Ich... muss jetzt los." Loki räuspert sich und stürmt an mir vorbei. Genau ab dem Moment, wo ich dachte dass alles zwischen uns gut wäre, überzeugt er mich vom Gegenteil. Aber vielleicht ändert sich seine Laune bis morgen.

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Hey Guys,
Das war's mit meinem 2. Kapitel und ich hoffe es hat euch gefallen.

Danke für alle Leser 😊

-LG Hasi

Repentance // Loki Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt