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Mit großen Augen schaut meine beste Freundin zu mir. Sie schluckt schwer. Dann zieht sie mich in eine feste Umarmung. ,,Dir wird nichts passieren. Wir passen auf dich auf." flüstert sie und eine Träne verlässt mein Auge.

Ich drücke sie fester an mich und atme tief ein und aus. Ich bin wirklich dankbar, so eine gute Freundin wie sie zu haben.

Wir lösen uns schnell aus der Umarmung und ich versuche mich zu beruhigen, bis wir bei Naomis Wohnung angekommen sind. Vergeblich.

Was ist, wenn Nadir uns gerade verfolgt? Was, wenn er weiß wo meine Freunde wohnen und ihnen etwas antut? Ich weiß nicht, was schlimmer ist: Dass er mich mit nach New York nehmen kann oder die Möglichkeit hat, meine Freunde zu verletzen.

Zehn Minuten später sind wir in der Wohnung meiner besten Freundin angekommen und ich bin noch immer so aufgewühlt wie vorhin in der Stadt, als ich Nadir gesehen habe.

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,,Und du möchtest wirklich nicht schlafen gehen? Das macht uns wirklich nichts aus." sagt Sabrina, nachdem wir uns an den Küchentisch gesetzt haben.

Ich schüttele den Kopf. So aufgeregt, wie ich gerade bin, werde ich sowieso nicht schlafen können. Ich kann mich mit meinen Freundinnen und Leyla wenigstens ablenken. Das tut mir bestimmt gut.

Ich stehe auf und schalte den Wasserkocher an, um mir einen Tee zuzubereiten. Dann hole ich eine Tasse aus dem Schrank und lege einen Teebeutel mit Schwarztee hinein.

Mein Blick schweift durch Naomis Küche. Von der Größe ist sie so groß wie meine, jedoch ist sie anders eingerichtet. Die Wände sind blank, genauso wie der Boden, der mit weißem Laminat bedeckt ist. Die Schränke und die Küchentheke sind beigefarben. Das gedämmte Licht aus der runden Lampe an der Decke taucht das Licht in eine gemütliche Atmosphäre.

Wir beide hatten mit unseren Wohnungen ziemliches Glück. Normalerweise sind die Wohnungen in nämlich Toronto sehr teuer, aber wir haben Wohnungen gefunden, die wir mit unserem kleinen Geld, das wir als Studenten verdienen, bezahlen können.

Die leiser werdenden Geräusche des Wasserkochers zeigen an, dass das Wasser heiß ist. Ich fülle mir also heißes Wasser in die Tasse und setze mich wieder an den Tisch.

Kurz nachdem ich mich hingesetzt habe, vibriert mein Handy. Bitte lass es nicht Nadir sein.

Mit schnellem Herzschlag hole ich mein Handy hervor und blicke auf den Display.

Ich spüre wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht weicht. Das darf nicht sein.

Nadir hat mir ein Bild meines Schlafzimmer geschickt. Dazu hat er eine Nachricht verfasst.

Dein Bett riecht immer noch nach dir <3

Dieser Mann ist gestört. Woher weiß er, wo ich wohne?

Warum das alles? Hätte Nadir nicht einfach in New York bleiben und sich eine andere Frau suchen können? Es gibt dort so viele Frauen, die sich einen Mann wie ihn wünschen. Oder besser gesagt, sie suchen einen, der so ist, wie Nadir zu sein vorspielt. Denn wenn man Nadir kennenlernt merkt man, was für ein abscheulicher Mensch er ist.

,,Rania, was ist los? Du zitterst ja!" spricht Leyla besorgt.

,,Es..." beginne ich, aber meine Stimme versagt.

Ich beiße mir auf die Lippe und schüttele den Kopf. Dann fange ich an zu schluchzen.

Anstatt etwas zu sagen, zeige ich den Naomi die Nachricht. Dann reiche ich mein Handy an Leyla und Sabrina weiter, die gegenüber von mir sitzen.

Naomi lehnt sich sofort von ihrem Stuhl rüber umarmt mich fest.

In Naomis Armen lasse ich den Tränen freien lauf. Noch nie in meinem gesamten Leben hatte ich so große Angst wie jetzt. Wenn Nadir mich finden sollte, dann wird mein Leben zur Hölle.

Wenige Minuten später liege ich noch immer in ihren Armen. Plötzlich fällt mir etwas ein, was ich schon viel früher hätte tun sollen.

Ich reiße mein Handy aus Sabrina Hand und schalte es sofort aus. Dann entferne ich die SIM-Karte und zerbreche sie. Jetzt muss ich nur noch das Handy loswerden.

Sabrina und Leyla schauen mich überrascht, Naomi hingegen blickt verständnisvoll zu mir. Sie kann sich bestimmt denken, warum ich das tu, immerhin habe ich ihr die Geschichte mir Nadir erzählt.

Wenn Nadir meine Nummer hat, dürfte es ein leichtes Spiel für ihn sein, meinen Standort herauszufinden. Und dann wäre auch Naomi in Gefahr. Und das möchte ich unbedingt vermeiden.

,,Rania, ich verstehe gerade nichts." bemerkt meine Schwester nach einer Weile, in der ich mich beruhigt habe.

Ich seufze. Ich wollte meiner Schwester eigentlich nicht von Nadir erzählen, aber ich will ihr auch nichts mehr verheimlichen. Es ist mir einfach unangenehm, meiner Schwester zu berichten, was Nadir mir angetan.

,,Also." beginne ich zu erzählen und lege meine verschränkten Hände auf dem Tisch ab.

Ich erzähle Sabrina und Leyla alles, was ich auch vor einigen Tagen meinen anderen Freunden erzählt habe. Außerdem weihe ich Sabrina in die Tatsache mit meinem gefälschten Namen ein, da sie davon noch nichts weiß. Sie hat bisher ziemlich verwirrt reagiert, als ich von den anderen mit Rania angesprochen wurde.

Nachdem ich mit meiner Erzählung fertig bin, warte ich angespannt auf die Reaktionen von Sabrina und Leyla.

Sabrina blickt mit großen Augen zu mir und hält sich die Hand vor den offenen Mund. Sie bewegt mehrmals ihrem Mund, sagt aber nichts. Sie ist offensichtlich sprachlos.

,,Dieses Miststück!" presst Leyla hervor. Ihre Kiefer hat sich stark angespannt und ihre Hände sind zu Fäusten geballt, die auf dem Tisch liegen. ,,Ich bringe diesen Kerl um." Eine Träne verlässt ihr Auge. Das war bei Leyla schon immer so. Jedes Mal wenn sie wütend ist, beginnen ihre Augen zu tränen.

Leyla steht auf und drückt mich kräftig an sich. Ich spüre wie sie am ganzen Körper zittert. ,,Ich werde dich nicht wieder verlieren." flüstert sie, was mich wieder zum weinen bringt.

Jetzt schließt sich auch Sabrina der Umarmung an. ,,Du wirst niemals alleine sein." spricht sie zu mir. Mich wundert das ehrlich gesagt schon, da Sabrina und ich nie wirklich etwas miteinander zu tun hatten. Naomi und ich unternehmen ab und zu etwas mit ihr, aber unser Verhältnis ist nicht so gut wie das zwischen Naomi und mir. Ich bin ihr aber auf jeden Fall dankbar, dass auch sie für mich da ist.

Zuletzt schließt sich meine beste Freundin der Umarmung an. So verweilen wir eine Weile.

,,Wir müssen zur Polizei. Er ist bei dir zuhause eingebrochen!" sagt Rania.

Ich habe daran auch schon einige Mal gedacht, aber die Polizei wird nicht viel ausrichten können. Ich habe keine einzigen Beweise. Und selbst wenn, dann müsste ich damit zur Polizei in den USA und nicht in Kanada.

Ich bitte meine Freunde das Thema zu wechseln. Ich möchte nicht über Nadir sprechen.

Findet ihr, der Story fehlt es an Nebenhandlung?

Und möchtet ihr eigentlich ein Konzert-Kapitel haben? Ich bin mir nicht so sicher, inwiefern ein Konzert jetzt in die Handlung reinpassen würde und dachte mir, ich frage euch.

Patience [S.M. Fan-Fiction]Where stories live. Discover now