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"Aren, das kannst du doch nicht wirklich durchziehen! Sie ist deine Mom!" Dareen schien alles andere als begeistert. Ständig hielt sie mich am Arm fest und versuchte mich, zu überreden es sein zu lassen.

Aber so leicht gab ich nicht auf. Klar, wenn ich heute darüber nachdenke, war es eine ziemlich beschissene Idee gewesen, aber das sah damals natürlich noch anders aus.

"Zu spät, Süße" flüsterte ich nur und schlug dann mit dem Löffel gegen das Weinglas. Fast wäre es gesprungen, dass könnt ihr mir glauben.

Es wurde auf einmal nahezu mucksmäuschenstill, alle Aufmerksamkeit lagen auf mir.

Geht doch.

"Guten Morgen, wie schön, dass Sie es hier zu uns geschafft haben. Ich vermute, Sie kennen mich alle. Meine Mutter hat vielleicht schon etwas von mir erzählt, ich weiß es selber nicht so genau. Aber sie wollte unbedingt, dass ich Sie auch einmal kennenlernen" fing ich mit kräftiger Stimme an und lächelte falsch. "Bevor Sie mir aber alle sagen, wie super nett und aufgeschlossen meine Mutter doch ist, möchte ich Ihnen was dazu sagen."

In einer kurzen Pause ließ ich den Blick über die Menschenmenge gleiten. Am Rand stand meine Mutter, die mir nicht mal in die Augen sehen konnte.

"Vielleicht mag es sein, dass sie für viele von Ihnen eine sehr engagierte Frau ist und sehr zufriedenstellend ihre Arbeit erledigt. Aber gegenüber mir sieht das Ganze anders aus. Für sie bin ich nicht mehr bedeutend. Wann fragt sie mich, wie es mir geht? Wann fragt sie, ob wir mal etwas zusammen unternehmen wollen? Ständig bekomme ich nur Regeln gesagt oder bekomme Ärger für Dinge, die ich nicht eingehalten habe."

Wieder linste ich zu meiner Mutter, die mich mittlerweile ansah. Ihr Blick war so leer und trostlos, dass ich beinahe Angst hatte, sie würde umkippen.

"Aren..." hinter mir flüsterte Dareen angestrengt meinen Namen.

"Nicht jetzt" zischte ich.

"Trotzdem geben alle ihr Recht. Sie meinen, ich würde dramatisieren. Aber was ist für ein Kind schlimmer, als eine Mutter zu haben, die so fremd und kalt gegenüber einem ist?"

"Aren!" diesmal klang es ernster.

Schnell drehte ich mich um: "Nicht jetzt, D!"

"Aber..."

"Nein!"

"Mr Houston..."

Was?

Ich drehte mich blitzschnell wieder um und sah durch die Menge, dabei blieb ich bei einem verwirrten Gesichtsausdruck hängen, dem von Mr Houston, der Leiter der Houston Universität. Genau dort, wo ich ein exklusives Bewerbungsgespräch hatte.

Shit.

Davor wollte mein Mutter mich also warnen, als ich gegangen war. Claire musste es ihr erzählt haben, deshalb hatte sie Mr Houston eingeladen.

Wie zur Hölle biege ich das jetzt wieder hin?

Ich musste mir schnell was einfallen lassen. Er würde es sicher auch den anderen Leitern der Universitäten mitteilen und dann wäre mein Vorteil hinüber. Aber wie sollte ich das nun noch retten?

Reiß dich zusammen!

Ich riss mein Blick von ihm los und merkte, wie die Menge ungeduldig wurde.

"Nun ja, es gibt trotzdem Wege eine solche Beziehung zwischen Elternteile und ihren Kindern zu verhindern" redete ich einfach los.

Äh was red ich da? Was für ein Scheiß!

Für immer Single? Where stories live. Discover now