Kapitel 09

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Ich wurde von einem Rütteln geweckt, einem sehr heftigen Rütteln.

Murrend öffnete ich die Augen, nur um dann Simon anzusehen, welcher mich panisch zu wecken versuchte.

Ich rieb mir über die Augen und gähnte, noch nicht ganz wach sah ich Simon an.

»Rob, wach auf!« hörte ich ihn sagen.

Der panische Ton seiner Stimme ließ mich sofort hochschrecken.

»Was ist?« fragte ich besorgt.

Ich hatte eigentlich vor, uns beiden ein schönes Frühstück zuzubereiten, den Morgen mit meinem Liebsten zu genießen, doch an seiner Mimik sah ich, dass daraus nichts wurde.

»Falco ist wieder da!«

Sofort sprang ich auf, nackt wie ich war, und trat ans Fenster.

Tatsächlich, da stand Falco und schloss die Tür auf, während Filipe hinter ihm stand und die Tasche hielt.

Warum waren die jetzt schon wieder da?

»Fuck!« fluchte ich und begann mich anzuziehen; Simon tat es mir gleich.

So leise wir auch versuchten uns zu bekleiden, die näherkommenen Schritte von Falco die Treppe hoch, ließen uns panisch werden.

Simon hatte bereits Jogginghose und T-Shirt an, ich war noch dabei die Hose anzuziehen.

Gerade wollte Simon zur Tür und sie abschließen, da wurde sie aufgerissen.

Falco sah mir dabei zu, wie ich gerade meinen Reißverschluss schloss.

Es herrschte absolute Stille.

Simon stand mit offenem Mund da und sah hin und her.

Ich starrte, fast ängstlich, in das Gesicht meines besten Freundes, dessen Miene sich langsam von Fassungslosigkeit zu aufkommender Wut veränderte.

Man konnte richtig sehen, wie die Ader an seiner Stirn zu pochen begann.

Ich wusste, jetzt gab es ärger.

»Was ist denn hier los?« fragte Filipe vom Flur aus, schwieg jedoch, als er die Anspannung im Raum bemerkte, in den er gerade gekommen war.

»Falco ich kann das erkl-« wollte ich beginnen, doch Falco kam stampfend auf mich zu.

»Bist du komplett irre?!« schrie er mich wutentbrannt an.
»Spinnst du?! Was soll das hier?!«

Ohne Worte sah ich ihn an, unwissend, was ich nun sagen oder tun sollte.

»Falco, lass gut sein!« mischte sich nun Simon ein, welcher seinen Bruder zu besänftigen versuchte, jedoch ebenso sauer über diese Szene war.

»Nein! Ich hab dir gesagt halt dich von ihm fern! Er ist nicht gut für dich!« entgegnete sein großer Bruder und wand sich wieder mir zu.

»A-Aber Falco, ich-«

Das nächste was ich spürte war ein heftiger Schmerz an meiner linken Wange.
Das nächste was ich mitbekam, wie ich zur Haustür rausgeworfen wurde; meine Tasche hinterher.

»Falco, beruhig dich doch.« versuchte nun auch Filipe seinen Freund zu beschwichtigen, doch dieser war vollkommen ausgetickt.

»Ich will dich nie wieder sehen!« schrie er mir entgegen.

Das letzte was ich sah, war mein Simon, wie er weinend versuchte an Falco vorbeizukommen.
Das letzte was ich hörte war das Schluchzen meines Liebsten, bevor die Tür zugeknallt wurde.

My Best Friends Little Brother || CrispyWill [Beendet]Where stories live. Discover now