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In Windeseile schloss ich die Haustür auf und stürmte samt des Pakets in die Wohnung hinein. Eilig streifte ich meine Schuhe von den Füßen und stellte das Paket ab bevor ich, noch in Mantel und Schal gehüllt, zum Wohnzimmer rannte.

Dort saß Jungkook auch schon. Er hockte auf dem Boden vor dem kleinen Wohnzimmertisch und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Couch. in der Hand hielt er einige Zettel und auch auf dem Tisch lagen ein paar Schreibutensilien und Lernsachen.

Aufeinmal schien er mich zu bemerken, denn er löste sich aus seiner konzentrierten Starre auf die Zettel und blickte lächelnd zu mir herauf. "Hey, Tae", begrüßte er mich sogleich.

Augenblicklich wanderte mir, beim Klang seiner warmen Stimme, ein angenehmer Schauer über den Rücken. Mein Körper war kurz davor, von der Unsicherheit gepackt zu werden und mir die Röte ins Gesicht steigen zu lassen, doch ich gab mir Mühe, mich zu fokussieren und meinen Plan umzusetzen.

"Komm, wir gehen zusammen raus", verkündete ich ihm freudig meinen Plan.

Doch die Stirn meines Mitbewohners legte sich in Falten und er linste traurig zu seinen Lernmaterialien herüber: "Ich habe noch zu tun..."

Sofort lief ich zu ihm und ergriff sein Handgelenk. Dann zog ich etwas daran und setzte einen Schmollmund auf: "Ach komm schon, Kookie. Nur für ein paar Stündchen. Es sind doch sowieso bald Ferien."

Jungkook biss sich überlegend auf die Unterlippe ehe er jedoch mit einem Mal aufstand und mir zunickte.

"Ok, ich bin dabei."

"Yeees!" Ich freute mich wie Bolle und hüpfte, Jungkook immer noch am Handgelenk haltend und hinter mich herziehend, zurück zu Tür.

"Was hast du denn eigentlich vor?", fragte er neugierig.

Ein Schmunzeln wanderte auf meine Lippen. Schelmisch drehte ich mich zu ihm herum: "Das ist eine Überraschung."

Jungkook schüttelte daraufhin den Kopf, doch gleichzeitig stahl sich auch ein belustigtes Lächeln auf seine Lippen.

Im Flur zog ich hastig meine Schuhe wieder an und ergriff dann das Paket auf dem Boden neben mir. Fröhlich wandte ich mich an meinen besten Freund, welcher ebenfalls schon fertig angezogen neben der Garderobe stand. Als er das Päkchen in meinen Händen sah, legte sich sofort ein fragender Ausdruck auf seine Miene.

"Was ist denn das?", fragte er interessiert und trat sogleich einen Schritt näher an mich heran, um die Finger nach dem Paket auszustrecken.

Ich hingegen drehte mich nur schützend mit dem Paket in den Armen von ihm weg und hob warnend einen Finger: "Na na na, das ist geheim und nicht für deine Augen bestimmt."

"Hey, ich will aber wissen, was da drin ist", protestierte der Braunhaarige und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

"Das erfährst du schon noch früh genug", besänftigte ich ihn und öffnete die Haustür.

Eilig traten wir beide in die Winternacht hinaus und ich lief sofort zu dem roten Kleinwagen am Straßenrand. Nachdem ich das Paket im Kofferraum abgestellt hatte, begab ich mich zum Fahrersitz und Jungkook nahm auf dem Beifahrersitz platz. Während der Fahrt sprachen wir nicht sonderlich viel, jedoch war das nicht weiter schlimm, denn wir lauschten den Weihnachtsliedern aus dem Radio und sangen manchmal sogar mit. Zwischendurch fragte Jungkook immer wieder, wo es denn hingehen würde, doch mein Mund war verschlossen.

Schließlich kamen wir an einem Parkplatz an und ich suchte nach einer freien Parklücke. Anscheinend war es nicht besonders voll, denn der Parkplatz war fast komplett leer. Schnell stellte ich das Auto ab und stieg aus. Dann lief ich zum Kofferraum herüber und holte die Kiste wieder heraus.

Das Weihnachtswunder ~ Adventskalender [Buch1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt