11 So habe ich mir meinen Tag nicht vorgestellt

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Am Horizont sieht man die immer größer werdende Hügelkette. Obwohl Hügelkette eigentlich das falsche Wort ist, es sind eher kleine Berge. Wir reiten gerade aus dem Land der Seen raus, auf die Berge zu. Die Stimmung unter uns ist ausgelassen und wir lachen miteinander. Jungkook hat sich in den letzten zwei Tagen gut in unsere Gruppe eingefunden und er wurde herzlich aufgenommen. Er passt wirklich gut zu uns und man merkt, wie unsere Gruppe immer weiter zusammenwächst. Wir haben uns entschlossen, nicht unsere richtigen Namen zu verwenden, wenn wir nicht untereinander sind, einfach um uns und unsere Drachen zu schützen. Außerdem haben wir alle einige Spitznamen bekommen, die von uns gegeben wurden.

Hobi lacht vor mir über eine Grimasse, die Jimin zieht, und fällt fast vom Pferd. Yoongi daneben sieht etwas verstört und angeekelt zu den beiden rüber und schüttelt den Kopf. Namjoon und Jin drehen ihre Köpfe zurück und als sie Jimin sehen, fängt Jin an laut zu lachen und sein Lachen ist so komisch, dass wir anderen auch anfangen müssen.  Die Sonne steigt weiter am Himmel auf und schon bald sind wir am Hang der Berge angekommen. Dort rasten wir einen kurzen Moment. „Wow diese Hügel sind ganz schön hoch. Das sind ja fast kleine Berge", staunt Jimin und sieht den Hügel hoch. Am oberen Rand sieht man das Grau- Braun des trocken/ felsigen Untergrundes. Ein sanfter Wind weht durch mein Haar und ich streiche es zurück hinter mein Ohr.

Wir folgen einem kleinen Weg, den ersten Hügel hinauf. Links und rechts wächst frisches grünes Gras, mit einigen bunten Wildblumen, die sanft im Wind wehen. Einige Wolken ziehen über den Himmel und verdunkeln hin und wieder die Sonne. Wir reiten wieder in einer Reihe mit Namjoon vorne vorweg. Langsam und stetig nähren wir uns dem ersten Gipfel. Dort angekommen bleiben wir stehen und sehen, wie uns der Weg weiterführt. Es geht wieder ein Stück bergab, um dann in einen zweiten Gipfel höher aufzusteigen. Die Landschaft um uns herum ist inzwischen steinig und felsig, manchmal sieht man ein paar vereinzelte Gräser, die diesem Boden trotzen.

Wir machen uns auf den Weg das kurze Stück bergab, wir kommen an einigen großen Felsen vorbei, aber ansonsten ist wirklich nichts Besonderes zu sehen. In dem Talkessel angekommen überlegen wir, welchen Weg wir für den Aufstieg nehmen, als ein Schrei ertönt. Aufgeschreckt reiße ich meinen Kopf rum und gucke, woher der Schrei gekommen ist. Es ist der Schrei von Hoseok gewesen, der sich an seine Schulter fast, aus der ein Pfeil ragt. Er krümmt sich und fällt seitlich vom Pferd. Unsere Pferde wurden von dem Schrei ebenfalls aufgeschreckt und scheuen. Einige steigen und versuchen zu entkommen. „HOBI!", schreit Jimin, der am nächsten zu Hobi ist. Gleich darauf schreit Jimin ebenfalls laut auf. Aus seiner Seite ragt ebenfalls ein Pfeil und auch er kippt seitlich von seinem Pferd. „CHIM! SCHÜTZT SIE!" schreit Namjoon und wendet sein Pferd so, dass es vor den beiden steht.

Die beiden Pferde von Jimin und Hoseok wenden sich um und laufen davon. Wir anderen bilden einen Kreis um die beiden am Boden liegenenden und versuchen sie zu schützten. Wir gucken, woher die Pfeile gekommen sind und was es mit diesem Angriff auf sich hat. Wir sehen nicht wirklich etwas, eine Wolke hat sich vor die Sonne geschoben und wir sehen nur Felsen. Ich höre ein Rauschen und wieder einen Aufschrei. Ich sehe neben mich und sehe, wie ein Pfeil aus dem Oberschenkel von Yoongi ragt. Er zischt auf und fasst sich an seinen Oberschenkel, gleichzeitig versucht er sein Pferd ruhig zu halten. „Ich weiß wieder, was es mit diesen Hügeln auf sich hat. Hier gibt es eine Räuberbande", ruft uns Jungkook laut zu. „Ach und das fällt dir jetzt ein?", ruft Yoongi sauer zurück. „Versucht wachsam zu sein", ruft Namjoon. Ich höre wieder ein Rauschen und lenke meine Stute ein Stück zur Seite. Direkt neben mir landet ein Pfeil im Boden. Ich guck in die Richtung, aus der der Pfeil gekommen ist. Ich sehe etwas schwach im Licht blitzen. Da sind sie. „RM", rufe ich und gucke in seine Richtung. Genau in dem Moment jedoch fliegt ein Pfeil auf Jin zu und trifft ihn im Oberarm. „JIN", schreit Namjoon und wendet sich Jin zu.

Urplötzlich kommen gut 30 Menschen aus ihren Verstecken, auf Pferden, und stürmen auf uns zu. „RM!", schreie ich ihm wieder zu. „Ruf Feather!", ruft er mir zu und ohne zu Zögern, rufe ich sie. Jungkook neben mir zückt ein Messer und hält die Zügel seines Pferdes mit einer Hand, in dem Versuch sich ein wenig zu schützen. Ich höre eher, als ich es sehe, wie Feather näher kommt.  Letzten Endes sehe ich sie über einen der Hügel kommen, zusammen mit Fury. „Feather, blende sie", rufe ich ihr zu. Feather öffnet noch in der Luft ihr Maul und brüllt einmal, bevor sie anfängt zu leuchten. Wenige Sekunden später blendet sie uns alle und landet zusammen mit Fury auf dem Boden. Ich springe von meinem Pferd und renne zu Feather. Ich sehe, wie Namjoon zu Fury rennt und auf seinen Rücken springt. „JK, pass auf die Anderen auf!", rufe ich ihm zu, als ich auf Feather klettere. Namjoon ist schon auf Fury und schon auf dem Weg in die Luft. Auch Feather und ich starten unseren Flug. „Ich kümmere mich darum die anderen zu schützen!", ruft Namjoon mir zu und fliegt weiter Richtung Boden. Fury öffnet, auf Worte von Namjoon hin, sein Maul und ein heißer Feuerstrahl trifft den Boden.

Die beiden fliegen einmal im Kreis und ziehen so eine Feuerschneise unter sich her, während ich über beiden Kreise ziehe. Nachdem Namjoon unsere Freunde eingekesselt hat, gehen Feather und ich in einen Sturzflug. „Los Lichtstrahl", sage ich Feather und sie fängt an, Lichtstrahlen auf die Räuber zu feuern. Diese merken, dass sie keine Chancen haben und treten den Rückzug an. Ich sehe auf dem Rücken von Feather, wie sie über die Hügel reiten und in ihr Versteck zurückkehren. Die Feuerwand von Fury ist inzwischen abgeklungen und Jungkook hat es geschafft, die Pferde wieder einzufangen. Namjoon und ich landen schnellstmöglich wieder auf dem Boden und springen von den Rücken der Drachen. Ich stürme auf meine Freunde zu und falle neben Jimin auf die Knie. Jimin und Hoseok sind am Rand zur Ohnmacht und haben eine Menge Blut verloren. Jin und Yoongi halten sich ihre verletzten Körperregionen, aber auch sie verlieren eine Menge Blut. Jungkook und Joon knien neben mir und versuchen ebenfalls die Wunden zu versorgen und die Blutung zu stillen.

„Tae, Feather ist ein Lichtdrache, ihr könnt heilen. Ihr müsst den beiden helfen!", ruft mir Jungkook zu. „Wir können nicht heilen, wir haben die Fähigkeit dazu nicht", rufe ich verzweifelt. „Tae, Jimin und Hoseok sterben, sie verlieren zu viel Blut!", ruf Jungkook wieder. „Du musst es versuchen!" Entsetzt sehe ich ihn an. Ich weiß nicht, wie man jemanden heilt. Ich weiß nicht, wie man sowas macht. Ich spüre Feather neben mir und spüre, wie sie mich anstößt. Ich lege meine Hand an ihre Seite und bin total verzweifelt. Wie kann ich meinen Freunden nur helfen? Wie kann ich sie heilen? Urplötzlich merke ich ein Ziehen und sehe ein sanftes Licht von Feather aussehen. Es schwebt zu meinen Freunden und legt sich an die Wunden. Sie versucht ihre Kraft zu finden. „Zieht die Pfeile raus, ich kann versuchen euch zu helfen. Danach sofort die Wunden abdrücken", gebe ich meinen Freunden bei Bewusstsein als Auftrag. Jungkook und Namjoon ziehen Hobi und Jimin die Pfeile raus und Yoongi und Jin tuen es bei sich selber.

Ich sehe wie das Licht sich auf die Wunden legt, die Blutlachen aber weiterwachsen. Es hilft nicht! Meine Freunde verbluten. Ich balle meine Hände zu Fäusten und kneife die Augen zu. Bitte. Bitte, hilf meinen Freunden. Ich möchte, dass sie wieder gesund werden, koste es was es wolle. Und dann merke ich einen Zug an meinem Körper, an meinem Innersten. Ich merke, wie Energie in Feather über geht und ich reiße die Augen auf. Ich sehe das Licht, das von ihr ausgeht, stärker werden und wie die Wunden langsam heilen. Ich sehe, wie sie sich schließen und meine Freunde mehr Farbe im Gesicht bekommen. Das Ziehen in meinem Inneren wird stärker und ich merke, wie ich langsam schwächer werde. Und dann merke ich, wie Energie zurückfließt und in mich strömt. Ich gebe die Energie, die durch mich fließt, zurück an Feather und die Wunden heilen weiter. Ich sehe, dass die Einstichstellen komplett geschlossen sind und von Jimin und Hoseok die Augenlider flattern. Plötzlich merke ich einen starken Schmerz an meinem linken Oberarm, es wird heiß, so dass es schon brennt, und dann wird mir schwarz vor den Augen.

Dragon (Vkook)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt