Gott des Schabernacks Loki ~ Ragnarök

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Ich, die Mondgöttin, sowohl der Magie mächtig, beste Freundin von Loki und Thor, den Prinzen von Asgard. Beim letzten Kampf starb Loki. Thor verschwand spurlos und ließ mich in meiner Trauer allein. Schon seit wir Teenager waren, wusste ich, dass ich mehr für Loki empfand als Freundschaft, doch ich traute mich nie es ihm zu gestehen und nun ist er tot. Einfach fort. Ich sperrte mich in meinem Zimmer ein und aß nichts mehr. Es machte mir als Gottheit zwar nichts aus, keine Nahrung zu mir zu nehmen, doch mein psychischer Zustand ließ auch meinen Körper schwach werden. Wieso muss ich immer jeden verlieren, den ich liebe?

Thor pov.
Ich kam gerade zurück nach Asgard. Mein Vater benahm sich seltsam und jetzt wusste ich auch wieso, weil es mein Bruder war, welcher sich als meinen Vater ausgab. "Wo ist Lianne, Loki? Normalerweise empfängt sie uns sofort, wenn wir von einer Reise zurückkehren. Sie kann unsere Anwesenheit doch spüren", fragte ich den Gott des Schabernacks. Dieser zuckte lediglich mit den Schultern. "Seit ich hier bin, habe ich sie nicht gesehen", meinte er. "Du Hornochse! Du lässt sie im ungewissen, dass du noch lebst und lässt sie trauern!", schrie ich ihn an und machte mich auf den Weg zum Schloss, zum Zimmer von Lia. Loki wird schon länger hier sein und in dieser ganzen Zeit hat er sich nicht nach unserer besten Freundin gesorgt. Dabei sehe ich es ihr doch an, dass sie etwas für ihn empfindet. Loki folgte mir schließlich. Ich klopfte an Liannes Tür und rief: "Lia? Bist du da?" "Nein bin ich nicht!", kam ihre Antwort mit brüchiger, kraftloser Stimme. Ich warf Loki einen bösen Blick zu und nun hatte auch sein Gesicht einen besorgten Ausdruck. So öffnete ich ihre Tür und trat einen Schritt ein. "Bist du sicher? Wenn du antwortest, bist du wohl doch da", sagte ich schelmisch grinsend. Lia drehte sich in ihrem Bett zu uns herüber und ehe ich mich versah, teleportierte sie sich direkt vor mich und gab mir eine Backpfeife. Geschockt sah ich das Mädchen vor mir an. Ihr kupferrotes Haar war zerzaust und glanzlos, ihre Augen glasig, rot und geschwollen, ihre Haut blass und ihr Körper abgemagert. Es hat sie härter getroffen als ich dachte.

Lia pov.
Ich gab Thor eine Backpfeife, dafür, dass er mich einfach allein gelassen hat. "Wo warst du die ganze Zeit, ohne mir auch nur ein Sterbenswörtchen davon zu sagen?! Ich dachte schon du wärst tot, genau wie dein Bruder", schrie ich ihn an und ging zurück zu meinem Bett. Der Gott des Donners trat weiter in mein Zimmer ein und gab somit die Sicht auf eine weitere Person hinter ihm frei. "TRUGBILD! HALLUZINATION! DAS KANN NICHT SEIN, DU BIST TOT! ICH HAB DICH STERBEN SEHEN!", kreischte ich, als ich Loki erkannte. Ich werde verrückt. Panisch sprang ich auf mein Bett und griff nach meinen Kissen, welche ich auf die Halluzination warf. Als mir das Bettzeug ausging nahm ich den Kerzenständer und warf ihn ebenfalls. Dieser traf das Ebenbild von Loki genau am Kopf, er kippte um und hielt sich den Kopf. "E-es ist kein Trugbild. Doch das kann nicht sein. Ich habe ihn sterben sehen. Das ist nicht witzig Thor. Sag schon, wer hat sich als Loki verkleidet", flüsterte ich mit Tränen in den Augen, welche sich den Weg über meine Wangen bahnten. Der Gott legte einen Arm um meine Schulter und meinte sanft: "Sieh ihn dir genau an, dann weißt du es." Der Typ raffte sich wieder auf. Langsam stand ich von meinem Bett auf und ging auf ihn zu. "Du hast dich rein gar nicht verändert, Lia. Du hast mich schon immer mit Gegenständen beworfen, wenn du wissen wolltest, ob ich ein Trugbild bin", schmunzelte er. Das konnten nur Thor und Loki wissen, dass ich das mache. Ehe der Gott des Schabernacks sich versah hatte ich ihm auch schon eine geklatscht und warf mich danach um seinen Hals. Tränen rannen aus meinen Augen und immer wieder drangen Schluchzer aus meiner Kehle. Zaghaft legte er seine Arme um mich. "Ich lass euch mal alleine", hörte ich Thor sagen. Schon schloss sich die Tür zu meinem Zimmer. Loki hob mich sachte hoch und trug mich zu meinem Bett. "Warum Loki? Warum hast du das vorgespielt?", schluchzte ich an seiner Halsbeuge. "Ich hatte einen Plan an den Thron zu kommen, doch er ist gescheitert. Es tut mir leid, Lia. Ich hätte es dir sagen sollen", entschuldigte er sich. "Du bist so ein Idiot. Wieso machst du immer wieder diese Bescheuerten Alleingänge, bei denen es so rüber kommt, als ob du etwas Böses beabsichtigst. Dabei weiß ich, dass du einfach nur Aufmerksamkeit willst. Thor wurde schon immer von Odin vorgezogen, das habe ich auch bemerkt. Doch weißt du was? Ich finde ja, du hast mit deiner Magie die beeindruckenderen Fähigkeiten", lächelte ich ihn an. Loki wich meinem Blick aus und wurde etwas rot um die Wangen. Schließlich stand ich auf und ging zu meinem Schrank. "Was machst du?", fragte Loki neugierig. "Ich werde mich fertig machen. Ich habe 3 Monate hier drin gesessen und geheult. Ich brauch frische Luft", sagte ich, zog mein Trainingsgewand heraus und verschwand im angrenzenden Bad. Dort zog ich mich um, kämmte meine Haare, flocht sie zu einer Frisur und versteckte hinter einer Illusion meine dunklen Augenringe und die blasse Haut. Ich will in diesem körperlichen Zustand so niemanden unter die Augen treten. So trat ich wieder in mein Zimmer. Thor war zurück gekommen. "Nimm die Illusion weg, Lia. Du bist immer noch wunderschön und wenn du dich ausruhst verschwinden die Augenringe wieder", meinte Loki. Beschämt wandte ich den Blick ab und tat, was er sagte. "So und jetzt bring uns zu Vater", knurrte Thor. Heimdal brachte uns dann nach Midgard. Wir verbargen unser hier nicht typisches Gewand hinter einer Illusion und Loki führte uns zu einem Gebäude, welches gerade abgerissen wurde. "Ich schwöre, ich habe ihn genau hier abgesetzt", meinte Loki mit verschränkten Armen. "Genau hier auf dem Bürgersteig oder in dem Gebäude, welches gerade abgerissen wird?", fragte Thor neckend. "Woher soll ich denn das wissen. Ich kann nicht in die Zukunft sehen, bin keine Hexe", verteidigte sich der Gott des Schabernacks. "Wieso kleidest du dich dann wie eine?", meinte Thor schelmisch. Ich konnte mir ein kichern nicht verkneifen, weshalb ich einen Stoß in die Rippen von Loki kassierte. Plötzlich erschien um Lokis Füßen ein gold leuchtender Kreis. "Was machst du da?", fragte ich etwas panisch. "Das bin ich nicht", sagte er leise mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. Und von einer Sekunde auf die andere verschwand er in einem Loch, zurück blieb nur eine Nachricht mit einer Adresse. Thor und ich machten uns auf den Weg dahin. Als wir an der Adresse ankamen erwartete uns ein Zauberer. Sofort gingen Thor und ich in Kampfstellung. Doch schon kurz darauf merkte ich, dass er uns nicht feindlich gesinnt war. "Sie können den Regenschirm runter nehmen", meinte der Mann zu dem Gott des Donners. Nach einigen hin und her teleportieren und nachdem er Thor eine Haarsträhne ausgerissen hatte, öffnete er ein Portal, welches uns zu Odin bringen sollte. "Ach und meinen Bruder bräuchte ich auch", meinte Thor. Loki fiel durch ein Portal und landete auf dem Bauch. "Ich bin jetzt geschlagene 30 Minuten gefallen", schrie er uns an. "Jetzt kann er Sie weiter nerven", sagte Doktor Strange. Danach rappelte Loki sich auf. "Wer ist hier nervig? ", fing er an und ließ zwei Kurzschwerter in seinen Händen erscheinen. "Hey Loki", versuchte ich seine Aufmerksamkeit auf mich zu fokkusieren, doch ich schaffte es nicht. Dr. Strange warf uns das Portal entgegen, sodass Loki wieder hinfiel. "Ich werde mich im Hintergrund aufhalten. Das ist eure familäre Sache", flüsterte ich zu den beiden. Ich stellte mich also in einigen Metern Entfernung an die Klippe und sah auf das Meer. Plötzlich spürte ich dunkle Energie, dunkle Wolken zogen auf. Abrupt drehte ich mich zu Thor und Loki und rannte zu ihnen. Die beiden starrten sich böse an. "Was ist passiert?", fragte ich, als ich neben Loki stehen blieb. "Er ist tod", hauchte er leise und dennoch konzentriert, da sich vor uns eine Art dunkles Portal auftat. "Er ist also tod", sagte die Frau, die daraus hervortrat. Von ihr ging eine unglaublich starke Energie aus. Dennoch spürte ich, dass das nicht ihre volle Stärke war. Thor warf seinen Hammer nach ihr, doch sie hielt ihn einfach so auf und zerstörte ihn. Loki schrie nach Heimdal, dass er uns zurückholte, doch Hela wurde mitgezogen. Als wir im Strahl des Biefröst gegen Hela kämpften, wurden Loki und Thor hinausgeschleudert. So kamen wir wieder in Asgard an. "Du scheinst den beiden also wichtig zu sein. So werde ich dich verschonen, doch...", meinte Hela und ließ eines ihrer Schwerter erscheinen. Ich konnte nichts unternehmen, war wie gelähmt. So zwang sie mich auf die Knie und schlitzte mir Arme, Beine und Rücken auf. Als Gefangene brachte sie mich in die Kerker und kettete mich dort an die Wand. Mit unsichtbaren Illusionen betrachtete ich die Lage in Asgard. Doch ich wurde durch Helas Folter immer schwächer.

Loki pov.
Ich machte mir Sorgen um Lia. Sie ist vermutlich gemeinsam mit Hela in Asgard angekommen. Ich hoffe, ihr ist nichts passiert. Ich besuchte gerade Thor mit einer Illusion in diesem Gefängnis. "Wir müssen nach Asgard. Lia ist dort. Hela wird ihr etwas antun", meinte mein Bruder zornig und besorgt zugleich. "Ich weiß, doch wie sollen wir das anstellen?", fragte ich. Plötzlich begann die Luft neben uns zu flimmern. Dort erschien eine verzerrte Illusion von Lianne. Sie kniete und wurde an den Armen angekettet. Ihre Kleidung war teilweise zerfetzt und man erkannte frische Wunden und Blut. Als sie aufsah sah sie so blass aus. "Ich habe euch gefunden", lächelte sie schwach. "Lia, was ist passiert?", fragte ich panisch. "Sie hat mich als Gefangene genommen und foltert mich täglich. Doch das ist das kleinste Problem. Die Bürger sind alle in Gefahr. Sie werden von wiederbelebten Soldaten bedroht. Heimdall versucht sie in Sicherheit zu bringen, doch wer weiß wie lange das noch geht. Hela wird jeden Tag stärker. Wenn ihr es nicht bald schafft herzukommen, wird sie unbesiegbar sein. Macht euch keine Sorgen um mich, ich schaffe das schon. Ich werde euch kontaktieren, wenn ich wieder zu Kräften gekommen bin", erzählte sie uns, doch plötzlich kreischte sie schmerzerfüllt auf und ihre Illusion verschwand. "Verdammt! Ich hole dich da raus, Lia, versprochen", knurrte ich. "Wir lassen uns etwas einfallen, doch dafür brauchen wir bestimmt Hilfe", sagte ich zu Thor, welcher nur nickte.

Es war einige Zeit vergangen und Lia hatte sich noch immer nicht gemeldet. Ich wurde von der Valkyre an einen Stuhl gefesselt. Gerade kam sie mit Thor und Bruce wieder. Von Thor bekam ich einen Metallbecher an den Kopf geworfen. Sie unterhielten sich etwas weiter weg von mir. Auf einmal fing die Luft vor mir zu flimmern an und Lias verzerrte Illusion tauchte auf. Sie sah noch schlimmer zugerichtet aus, vor allem stach mir die kreuzförmige Wunde auf ihrem Dekolleté ins Auge. "Lia!", entfuhr es mir. "E-es geht schon", stotterte sie schwach. "Sie hat die Bewohner gefunden. Sie wird alle töten. Bitte beeilt euch. Sie will mich brechen, damit ich ihr euren Aufenthaltsort sage, doch ich werde nicht zulassen, dass sie euch findet. Ihr habt höchstens ein paar Stunden. Danach werden alle tod sein und auch mich verlassen langsam meine Kräfte. Wenn ich bis zur Vernichtung Asgards noch nicht gestorben bin, werde ich es bestimmt durch Helas Hand. Ich bete für euch", verklang ihre Stimme und die Illusion löste sich auf.

Nun, da ich ebenfalls endlich in Asgard ankam, brachte ich zuerst die Bewohner auf das Schiff, danach ging ich zu Thor, welcher mich schnaufend ansah. "Dir fehlt es an Pünktlichkeit", sagte er. "Dir fehlt ein Auge", gab ich zurück. "Wo ist Lia?", fragte ich beunruhigt. "Ich kam nicht an den Wachen und Hela vorbei. Geh du, ich werde sie ablenken und Loki. Geh ebenfalls zur Schatzkammer. Der Schädel des Soturs. Es war nie unsere Aufgabe Ragnarök zu verhindern. Das könnte unsere Rettung sein", erklärte er mir. Ich nickte und rannte los. Zuerst ging ich in die Schatzkammer und legte den Schädel in die ewige Flamme. Sofort rannte ich weiter zum Gefängnis. Als ich an ihrer Zelle ankam, wirkte sie so leblos. "Lia!", entfuhr es mir und ich machte mich daran, ihr die Fesseln abzunehmen. Als ich sie endlich in meinen Armen hielt, schlug sie leicht die Augen auf. "L-Loki", stotterte sie leise. "Keine Angst, ich bin hier. Aber wir müssen nun schnell hier weg. Ansonsten wird uns Sotur vernichten", beruhigte ich sie und stand mit ihr auf. Sie stöhnte schmerzerfüllt auf, was an den etlichen Wunden lag, die Hela ihr zugefügt hatte.

Als wir nun alle sicher am Schiff waren, wich ich nicht mehr von Lias Bett. "Loki", riss sie mich aus meinen Gedanken. "Bleib bitte bei mir", flehte sie. Ich musste lächeln und legte mich sachte neben sie um sie nicht noch mehr zu verletzen. Seufzend legte sie ihren Kopf an meine Brust. "Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Ich hatte solche Angst, dass du getötet wirst", flüsterte ich.

One ShotsWhere stories live. Discover now