Kapitel 8.2

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Ich hatte das Zeitgefühl vollkommen verloren, jedoch nicht die Schmerzen die durch meinen ganzen Körper schossen. David hatte anscheinend angefangen die Schmerzgrenze von draco eques zu testen und an ihnen zu experimentieren. Meine Sicht war leicht verschwommen, während ich in meinen Gehirn nach irgendetwas suchte, was mich aus dieser Situation herausholte. Jedoch wusste ich nicht wo ich war. Ich hatte keinen Orientierungssinn und Callista war still geworden. Vermutlich, weil sie keine Kraft mehr hatte. Dennoch spürte ich ihre wachsame Aufmerksamkeit und das half.

„Sofia, ich war das wirklich nicht. Glaub mir." hörte ich sie so leise sagen, dass ich es nur mit meinen guten Sinnen hören konnte und die Kamera es nicht aufnehmen konnte.

Ich ließ den Kopf fallen, als wäre ich zu erschöpft. Meine Haare verbargen mein Gesicht.

„Ich glaube dir." murmelte ich genauso leise. „Aber wer war es dann?"
„Ich kann es herausfinden, wenn wir hier herauskommen." ich hörte Kettenrascheln.

Ich sah mich um. David war zum essen verschwunden und verschaffte mir damit eine kleine Erholungsminute. Und somit Zeit, um meinen Wunden Zeit zum heilen zu geben.

„Ich werde einen weg herausfinden, Sofia. Das schwöre ich dir. Ich fühle mich für dich verantwortlich. Du bist mir ans Herz gewachsen."

Ich schloss für einen Moment die Augen. Die Müdigkeit hing so stark über mir, dass ich das Gefühl hatte, jeden Moment ohnmächtig zu werden. Dabei wusste ich, dass mir das nur schmerzen brachte. Ich war an einen Defibrillator gekoppelt worden. Sobald ich einschlief, weckte er mich und hielt mich wach. Ich war vollkommen erschöpft, aber wurde gezwungen Wach zu bleiben.

Doch meine Mutter hatte mir beigebracht, keine Schwäche zu zeigen. Ich erinnerte mich genau an die Unterrichte die mir Snow und Herfjǫtur gegeben hatten, als ich noch ganz jung gewesen war. Die Gedanken an meine Eltern gaben mir Kraft. Und auch Ava, die immer vor meinem inneren Auge erschien, sobald die Schmerzen zu stark wurden. Als könne sie den Schmerz hemmen. Gott, ich hoffte sie waren schon auf der Suche nach mir. Vielleicht waren sie es aber auch nicht und es war erst eine Stunde vergangen. Ich wusste es nicht.

„Tut mir leid wegen David." murmelte ich leise.

Ich hörte sie erschöpft seufzen. „Manchmal ist man blind vor der Wahrheit."

Ich wollte ansetzen, etwas zu sagen, als die Tür irgendwo aufgerissen wurde. „So meine liebe, bereit für das Finale." er grinste fies und trat ins Licht. Hinter sich schob er einen Behandlungstisch her. Ich schluckte als ich sah, was darauf lag.

„Was denn? Du siehst schrecklich aus, wer hat dich so schlecht behandelt." gab er amüsiert zurück.

Ich schnaubte.

Er lachte amüsiert. „Bis jetzt hast du mir noch nicht deine Drachenseite gezeigt, aber ich werde dich schon noch brechen. Das hier ist ein Wahrheitserum." Er hob eine Spritze mit giftgrüner Flüssigkeit. „Es wird dich endlich zum Sprechen bringen und die ganzen Geheimnisse entlocken, die du niemanden verrätst. Und vor allem, alles über die Schwächen von Drachenreitern."

„Lass sie endlich in Ruhe, Dumpfbolzen." brummte Callista.

Er fuhr zu ihr herum. „Sei du still, sonst schneid ich dir das Hurenkind bei vollem Bewusstsein heraus und töte es vor deinen Augen. Sei froh, dass ich dich das Kind behalten lasse, Frau."
Das reicht, er konnte sie nicht einfach so herablassend behandeln. Bevor Carli also antworten konnte, grollte ein unmenschliches Knurren aus meiner Kehle hervor. Eine eindeutige Warnung.

Überrascht fuhr er zu mir herum. „Ach, da ist deine Schwachstelle. Der Beschützerinstinkt deiner Familie gegenüber. Hätte ich nicht für möglich gehalten."

Zuhause für zweiWhere stories live. Discover now