Keine Messer?

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Sicht: Ciel

Heute war es soweit. Heute würde sich Ghost für Leben oder Tod entscheiden. Wenn sie mein Angebot nicht annehmen würde, müsste ich sie der Königin ausliefern und für all ihre Straftaten zusammen wohl mehrere Male die Todesstrafe erhalten. Und wenn die Königin herausfindet, dass Cilia unsterblich ist wird sie sicherlich ein paar Experimente durchführe lassen... oder mich darum bitten einen Weg zu finden sie zu töten. Sollte Ghost einwilligen, erzähle ich der Königin, dass wir Ghost ausversehen getötet haben und die Leiche verschwunden ist oder so, dafür verlange ich aber natürlich eine kleine Gegenleistung...
Ich musste bei diesem Gedanken etwas grinsen. ,,Woran denken Sie junger Herr?", fragte Sebastian der mir gerade ein Stück Schokoladenkuchen hinstellte und eine mir Tasse Earl Grey machte. ,,Ich habe nur daran gedacht, welche Entscheidung Ghost heute fällen wird. Dir wird beides nichts ausmachen oder?" ,,Natürlich nicht junger Herr." Er verbeugte sich, aber man konnte trotzdem sein teuflisches Grinsen sehen. Bestimmt denkt er gerade darüber nach, dass er sie höchstwahrscheinlich töten darf wenn sie ablehnt. Mir ist es sowieso gleichgültig ob sie nun stirbt oder lebt. Sie ist nur eine von den vielen kaltblütigen Mördern auf der Welt. Nur dass sie kein ganz normaler Mensch ist der dumm und unüberlegt drauf los tötet. Mit gelangweilten Gesichtsausdruck biss ich in das Stück Kuchen. Von außen sah ich vielleicht desinteressiert aus, aber in mir schlummerte eine gewisse Aufregung. Wie würde sie sich entscheiden? Ich habe extra für einen naheliegenden Tag nach ihrem Erwachen gesorgt, damit nichts schief gehen kann falls wir sie fangen müssen. Aber was ist wenn Undertaker ihr hilft? Er ist schließlich ein legendärer Shinigami wie ich erfahren habe. Tsk. Darüber muss ich mir keine Sorgen machen. Falls es zu einem Kampf kommen sollte, kämpft ja sowieso nur Sebastian. Naja... nicht nur er... Sebastian's genervter Gesichtsausdruck wird einfach unbezahlbar sein, wenn er erst sieht wen ich als Helfer besorgt habe hahaha!

Sicht:Cilia

Fast die ganze Nacht habe ich nicht geschlafen. War es vielleicht meine Aufregung? Wegen meines ständigen aufwachens und rumrollens war Undertaker irgendwann in seinen Lieblingssarg schlafen gegangen, was ich ihm nicht verübeln konnte. Schnell sprang ich unter der warmen Bettdecke hervor und ging zum Schrank. Als ich ihn aufmachte musste ich fast vor Freude schreien. Kleider! Meine geliebten Kleider! Bei Ace haben ich ja nur Hosen und gewöhnliche Oberteile getragen und seit ich aufgewacht bin habe ich nur Nachthemden getragen, weil Undertaker von mir verlangt hat so viel wie möglich im Bett zu liegen, damit ich so schnell wie möglich wieder gesund werde. Meine Wunde am Bauch ist außerdem kleiner geworden, schmerzt aber immer noch ein bisschen. Da würde auf jeden Fall eine Narbe bleiben. Glücklich suchte ich mir ein schwarzes Kleid aus und ging, da es noch relativ früh war,  baden um mich etwas zu entspannen. Das warme Wasser umschmeichelte meinen Körper als ich mich in die Badewanne legte und mir entfloh ein zufriedenes Seufzen. Den Schaum der entstanden war legte ich auf meinen Kopf und formte daraus eine Krone. Ja, fast wäre ich die Königin von England geworden. Aber eigentlich waren meine einzigen Wünsche frei zu sein und einmal in meinem Leben geliebt zu werden. Als Königin ist man nicht frei und ich vermute das Volk würde mich auch nicht lieben. Mein Leben wäre unerfüllt wie ganz am Anfang, als ich von Goodfellow in dieses Monster verwandelt wurde, das keine Liebe oder sonstige Zuneigung für irgendwen empfinden konnte.

Einige Zeit später stieg ich aus der Wanne, trocknete mich ab und zog mein Kleid an. Ich betrachtete mich zufrieden im Spiegel, aber eine Sache fehlte noch... Ein Messer! Alles gut ich werde höchstwahrscheinlich niemanden töten. Außer sie greifen mich an. Bei diesem Gedanken musste ich etwas kichern. Ich schätze diese Seite von mir würde für immer bleiben. In der kleinen Kommode neben dem Bett hatte ich noch vor der ganzen Sache ein paar Dolche reingelegt. Ich nahm mir eine und steckte es in den Ledergurt um meinen rechten Oberschenkel. Leise lief ich die Teppe runter zu den Särgen und ging alleine Frühstücken als ich Undertaker immer noch schlafend vorfand. Er sieht so süß aus wenn er schläft! Hastig belegte ich mein Brot mit Käse, wobei ich fast meinen Tee umwarf. Ich bin einfach zu nervös! Bestimmt würdet ihr euch auch so fühlen wenn ihr wissen würdet, dass ihr theoretisch heute getötet werden könntet. Ich bin mir nämlich sicher, dass Ciel und Sebastian einen Weg finden könnten mich zu töten. Also sie sind jedenfalls schlau genug dafür.

Einige Stunden später kam auch schon die Kutsche. Undertaker hatte mittlerweile schon gefrühstückt und mit mir einen Gast empfangen der leider gestern verstorben war, hihi! Keine Sorge, ich war es nicht, der alte Sack ist einfach so gestorben. Manchmal spüre ich jedoch ein verlangendes Kribbeln in mir wenn ich Menschen durch das Fenster beobachte. Es fehlt mir wirklich Menschen leid zuzufügen und das kann ich auch nicht ändern. Das ist nunmal meine Natur. ,,Bevor Sie einsteigen Miss hat Earl Phantomhive noch einen Brief für Euch." Der Kutschierer übergab mir einen Brief, welchen ich sofort öffnete und anfing zu lesen. Undertaker schaute mir neugierig über die Schulter.

Sehr geehrte Miss Charlotte Cavendish,
eigentlich sollte diese Sache selbstverständlich sein, doch ich errinere Sie noch einmal daran bitte keine Waffen mitzunehmen. Das gleiche gilt für Undertaker. Er darf  seine Sense mitbringen aber keineswegs Gebrauch von ihr machen. Sollte dies trotzdem der Fall sein, werden Sie Miss Charlotte zu Tode verurteilt und wir werden garantiert herausfinden, wenn sogar mit Ace's Hilfe, wie man sie tötet. Was mit ihm geschehen soll werden wir auch auf meinem Anwesen besprechen.
Earl Ciel Phantomhive

Ou. Das ist nicht gut. Aber eigentlich können ich und Undertaker auch ohne Waffen gut gegen Sebastian ankommen. Er ist schließlich alleine. Beleidigt holte ich meinen Dolch hervor und legte ihn schmollend  wieder zurück. Ich seufzte tief, was Undertaker zum lachen brachte, und setzte mich in die Kutsche. ,,Keine Sorge meine Liebe, ich bin mir sicher, dass der Earl nichts unüberlegtes tun wird." Ich schaute ihn liebevoll an und umarmte ihn fest. Manchmal frage ich wirklich wie man jemanden so sehr lieben kann! Als die Kutsche losfuhr kuschelte ich mich in Undertaker's weichen Mantel und versuchte ein bisschen zu dösen...








How to love a killer (Black Butler ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt