Aussprache

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Als der Tag anbrach war ich bis in den Bayjou gekommen zu einem kleinen Haus am See. Es war verlassen und ich lief zum Steg und setzte mich zum Wasser hin. Ich wollte über vieles nachdenken und meine Ruhe haben. Zugegeben, das mit den Drogen war wohl doch etwas zu viel, aber was das andere anging war ich absolut im Recht. Zu meinem neuen Look hat bis jetzt ja auch noch niemand etwas gesagt. Wenigsten behalte ich den dann auch.

Ich war mittlerweile so in Gedanken, dass ich nicht merkte wie jemand zu mir kam. Erst als mich jemand fragte: "Lange Nacht", fuhr ich herum und sah Elijah. Er setzte sich zu mir und sah mich an. Ich jedoch sah weiter auf den See. "Für das gestern möchte ich mich entschuldigen. Es war nicht richtig dir solche Angst einzujagen, aber was die Drogen angeht musstest du nun einmal eine Lektion erteilt bekommen, doch als wir noch einmal mit dir reden wollten warst du ja schon weg."

"Wie hast du mich gefunden?" Elijah lächelte. "Ich habe gute Ohren. Ich kenne dich seit du 3 Jahre alt bist und da fragst du noch?" Nun musste auch ich grinsen. "Wenn Mom jemanden wie Euch nicht hätte möchte ich mir nicht ausmalen, was mit mir geschehen wäre, wenn niemand mich aufnehmen würde." "Sie hätte den Urlaub abgebrochen und wäre vielleicht dann noch am Leben." Ich sah auf mein Spiegelbild im Wasser. "Die Drogen waren wirklich zu viel für mich, aber ich wusste, dass sie mich vom Schmerz befreien würden und es tat sehr gut einmal nicht an die schlimmsten Sachen denken zu müssen. Wirklich, aber als Klaus mich so anschrie, da wurde mir klar, dass ihr Euch so um mich sorgt, wie Mom es tun würde und mir ist klar geworden, dass ich einen riesen Fehler begangen habe. Ich meine ich war immer ehrlich zu euch beiden und ihr seit es auch zu mir. Es war nicht fär von mir und dafür möchte ich mich entschuldigen."

Elijah sah mich an, doch sah er etwas unsicher aus. Trifft etwa was nicht zu von dem was ich gesagt habe und wenn ja was? "Wir geben uns alle Mühe mit dir, doch dafür musst du es auch uns leicht machen. Eine Familie ist meist zerstritten, doch wenn jemand sein Leben wegwerfen will, dann verliert er wirklich alles was er bisher hatte, selbst wenn es gute Dinge gibt die er dann nie wieder sieht." Wir standen vom Steg auf und fuhren zurück ins Anwesen. Ich fand das Gespräch ziemlich gut und gab Elijah das Versprechen ab jetzt nie wieder Drogen zu nehmen, aber den Look behalte ich.

Hope nahm mich in die Arme und freute sich mich wieder zu sehen. Wir sprachen über vieles. Das meiste von mir, denn das Internat auf das sie ging hasste sie und wollte nicht vieles dazu sagen, was ich auch nicht weiter ansprach. Über die Drogen sprachen wir Gott sei Dank auch nicht, aber Hope nahm sich vor die meiste Zeit der Ferien mit mir zu verbringen, aber auch mit Klaus und Elijah.

Die nächsten 3 Tage waren sehr angenehm. Hope und ich gingen viel durch die Stadt, besuchten Cami im Rousseus und tanzten meistens zur Musik auf den Straßen mit. Klaus und Elijah unternahmen das meiste mit mir im Haus. Ich fand es immer schon sehr schön, wenn Klaus malte und Elijah ging mit mir sonst immer in die Bücherei und half mir bei Mittelalterlichen Geschichten für meine verspäteten Referate. Er macht das so gut, als wäre er selbst einmal ein Ritter oder Bauer gewesen, als wäre er in dieser Geschichte selbst drinnen. Es war erstaunlich, aber irgendwie auch fragwürdig und beängstigend. Als ich dann ein Buch von Merlin dem Zauberer herausnahm fragte ich ihn eine Frage über den heiligen Gral. Ich wollte von ihm wissen, was er bewirkt hatte. Was Elijah dabei nicht wusste war, das ich den Text dazu schon auswendig wusste. Er beschrieb alles genauso wie in dem Buch, doch dann sprach er auch davon, das Merlin bei dem Versuch den Gral zu finden verstarb und das ein zweiter Zauberer seinen Platz einnahm um ihn zu finden. DAS stand nicht im Buch und auch nicht in allen anderen Büchern die ich durchstöberte als er kurz weg ging. Etwas war hier faul.

Baby Gilbert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt