you saved me, so let me save you too

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"Ich hab ehrlich gesagt ein bisschen Angst", gab ich kleinlaut zu, als wir vor der Tür standen, wo dahinter noch immer ein Diskutieren und Gemecker zu hören war und meine Motivation wieder drastisch in den Keller sinken ließ. "Ach was", kam es nur von Perrie und sie klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter, "Wenn sie mir vergeben haben, werden sie das auch bei dir tun. Sag ihnen doch einfach den Grund!" "Als ob die mir zuhören würden!" "Das werden sie." "Sei dir da mal nicht so sicher", entgegnete ich nur zweifelnd und seufzte. Das könnte jetzt ja heiter werden.

Ich war diejenige, die die Hand auf die Klinke legte und vorsichtig hinunterdrückte, nervös wartete ich darauf, was jetzt passieren würde. Und als ich die Tür öffnete, drehten sich auch schon allesamt zu mir um und sahen mich erschrocken und angewidert an. Ich fühlte mich, als konnte ich ein- und denselben Gedanken lesen, welchen sich alle vier teilten; Was will denn DIE noch hier? Und noch ehe einer von ihnen oder ich ein Wort sagen könnte, ertönte hinter mir die Stimme von Perrie: "Bevor ihr wieder herummotzt, solltet ihr euch mal anhören, was sie euch zu sagen hat!", verkündete sie angebittert und wir wechselten eilige Blicke. "Kannst du das nicht für mich machen?", bat ich sie mit einem flehenden Gesichtsausdruck, doch diese schüttelte nur den Kopf. "Nur du weißt alles, was wirklich passiert ist. Ich hab ja nicht mal gewusst, dass eine Grace existiert." Und abermals seufzte ich. "Ja, also....", hob ich lautstark an und sah scheu in die misstrauische Runde. Was sollte ich jetzt sagen? Die Wahrheit, ja. Aber wie sollte ich das formulieren? Keine Ahnung, ich rede normalerweise einfach immer ohne recht darüber nachzudenken. Also würde ich das jetzt wahrscheinlich auch machen. Und dann würde das so klingen: "El ist gekommen und hat gesagt, dass ich sie nochmal spielen soll, weil sie zu ihren Freundinnen wollte." Und das hörte sich nicht wirklich glaubhaft an. Ein wenig kindisch.Auch wenn ich Perrie und Louis an meiner Seite haben würde.

Ich knetete meine Hände aufgeregt hinter meinem Rücken und suchte nach guten Worten.
"....Nachdem Louis gegangen ist, weil er sich mit euch verabredetet hatte, gab mir El ihr Handy zurück und hat gesagt, ich solle es mir behalten. Ich hab allerdings nicht verstanden, warum, immerhin steckte in diesem iPhone ihre ganze Privatsphäre. Und dann hat sie mir eben erklärt, dass sie sich wünscht, dass ich bis zum Hochzeitstag nochmal in ihre Rolle schlüpfen sollte....", erzählte ich rasch und schnappte kurz nach Luft. "Dann hat sie mir erzählt, dass sie wieder nach Kalifornien reisen würde, zu ihren Freundinnen, weil sie es satt hatte, dass ihr immer Louis oder gleich alle fünf Jungs nachliefen und nie zeit für sich allein hätte. Und ich war so blöd und habe auch noch zugestimmt."

Ich atmete tief aus, jetzt hätte ich es hinter mir und ich bemerkte, wie zufrieden Perrie war, dass endlich die Wahrheit draußen war und auch kein feindseliges Wort meine Erklärung unterbrochen hatte. Stattdessen war nur ein wenig Gemurmel zu hören gewesen.
"Glaubt ihr Grace jetzt?", fragte Perrie wieder laut in die Runde. Sie war sehr selbstbewusst und fürchtete sich nicht vor den Meinungen der anderen, was wiederum ein Pluspunkt für mich war. Ohne sie würde ich jetzt irgendwie blöd dastehen. Nein, da wäre ich schon am Flughafen und würde mich irgendwie nach Hause schummeln.

Es war nicken zu sehen, einmal ein kleines ja zu hören. Das gibts ja nicht, dass Perrie die so eingeschüchtert hat! Dieser Gedanke brachte mich zum grinsen. Ja, in dieser Situation. Allerdings wusste ich nicht so recht, was ich jetzt machen sollte, und so kam es, dass ich nur wortlos dastand und mich überhaupt nicht mehr integriert fühlte. Und schließlich rettete mich Perrie wieder aus dieser Phase. "Möchtest du heute bei mir schlafen?", fragte sie mich. "Ja, ehrlich gesagt schon. Aber wo schläft Zayn?", stellte ich Stirnrunzelnd fest. Ich war wirklich nicht scharf drauf, beim Ex von Eleanor Calder zu übernachten (Er war doch noch ihr Ex, oder?). "Der schläft dann bei Louis." "Okay", stimmte ich feierlich zu, "Ich hol mal meine Sachen. Perrie war wirklich die allerbeste Freundin der Welt. auch wenn sie eigentlich die beste Freundin von Eleanor war, für mich nahm sie diesen wertvollen Status in der Freundschaft ein.

Ich wollte mich gerade umdrehen, als mich Perries Stimme zurückhielt. "Die Perücke brauchst du aber! Ich glaube bei der Außenwelt kommt es nicht so gut an, wenn Eleanor auf einmal kurze, blonde Haare hätte. Und nach zwei Tagen wieder die alltägliche Frisur." "Geht klar", entgegnete ich lächelnd und stolzierte ins Bad, ohne die Jungs eines Blickes zu würdigen.

Ich zog gerade die zusammen gequetschte Perücke aus dem Mülleimer, als mir das Handy am waschbeckenrand auffiel. Das hatte ich ja voll vergessen! Schnell schnappte ich es mir und stellte genervt fest, dass der Akku alle war. Hmm, besser könnte es nicht laufen.

Soll ich mir die Perücke gleich aufsetzen? Oder soll ich das erst bei Perrie machen? Sie hat gesagt, dass ich sie mitnehmen sollte, also würde ich das auch. mit der Perücke in der rechten, dem Handy in der linken Hand stolzierte ich aus dem Badezimmer direkt ins Schlafzimmer, wo ich mir die Tasche mit der Kleidung um meine Schulter hängte und dann sofort wieder zu Perrie lief. "Du warst aber schnell", lobte sie mich grinsend. Ich wollte etwas erwidern, als ich eine Stimme hinter mir vernahm. "Reist du jetzt doch ab?" Ruckartig drehte ich mich um. Louis. "Nee, ich verbring nur die Nacht bei Perrie. Zayn wird bei dir sein", erklärte ich kurz und er nickte nur. Allerdings schien er nicht regelrecht glücklich zusein. Aber auch nicht wirklich traurig. Gruselig.

Ich verabschiedete mich noch von allen mit einem Händedruck, wortlos. Dann öffnete mir Perrie die Tür und ließ mir den Vortritt. Ich kam mir echt vor wie ein Packeseln, ich wollte ihr her nicht auftragen, mein Gepäck zu schleppen. Außerdem war ja ihr kleines Apartment sie ja nur eine Etage unter der meinigen. Der von Louis.

Es waren genau 16 Stufen und trotzdem die größte Qual für mich. Ich war eigentlich so ein Mädchen, dass sich alles bringen ließ und es hasste, mit anzupacken. Tja, jetzt war mir nichts anderes übrig geblieben. Aber so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte, war es auch nicht gewesen. Ich dramaqueen.

Lieblos ließ ich sie Tasche auf den Boden fallen und lockerte meine Arme und Schultern durch kreisende Bewegungen. Bei diesem Anblick setzte Perrie einen belustigten Gesichtsausdruck auf, ich stoppte die Aktivität sofort. "Äh....sorry. Gymnastik!", erklärte ich schnell, wollte nicht zugeben, dass ich mir soeben einen kleinen Muskelkater eingefangen hatte. "Schon okay", lachte meine beste Freundin nur, "hat bloß ein wenig komisch ausgesehen. " ich verdrehte die Augen. Sie musste immer ihren Senf dazugeben. Naja, manchmal war das auch gar nicht so schlecht! Zum Beispiel die Sache von vorhin.

"Danke, dass du mich verteidigt und mir geglaubt hast", wechselte ich schließlich das Thema über meine sportliche Begabung, doch Perrie winkte nur ab. "Ich hab's gefühlt, dass du nicht daran schuld warst, das ganze gemacht zu haben. Und eigentlich mag ich dich auch." "Bin ich so wie Eleanor?" "Nein, ganz anders. Äußerlich mögt ihr zwar Zwillinge sein, aber innerlich..... Ihr seid komplett unterschiedlich, allerdings auf eure eigene Art und weise besonders." Bei diesem Satz ging mir das Herz auf. Sie mochte mich. Das war unglaublich! Kate würde total neidisch sein. Naja, sie hasste mich ja, weil sie... Irgendwie war sie dumm.

"Hmm. Ohne dich würde ich jetzt am Flughafen herumstehen und warten, bis ein freier Flug geht." "Ich konnte dich nicht gehen lassen, du hast auch immer zu mir gestanden." "Ich....weiß." "Ich wusste, dass ich dir etwas schuldete. Hab's aber nicht nur deswegen gemacht, weil du mich vor dem ganzen Trubel damals bewahrt hast." "Das war vor vier oder fünf Tagen." "Ich weiß", seufzte Perrie, "Nur mir kommt es so vor, als würden wir uns schon ewig kennen."

Doubles | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now