Kapitel 3: Was sind Wir?

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Suna war schon lange fertig mit ihren Nudeln, saß aber weiterhin an ihrem Schreibtisch und beobachtete den Schatten.
Ihr schwirrten viele Fragen durch den Kopf, jedoch traute sie sich nicht, diese zu stellen. Sie wollte ihn nicht nerven und er wirkte, als sei er in Gedanken.

Sie seufzte und stand auf, um ihren leeren Teller in die Küche zu bringen. Kurz bevor die die Türklinke berührte, griff der Schatten plötzlich nach ihr. Mit seiner rechten Hand hielt er ihre Hand davor ab, die Tür zu öffnen, mit seiner linken hielt er ihre linke Schulter fest.

"setz dich hin", schwirrte seine raue und bedrohliche Stimme in ihrem Kopf. Sie atmete kräftig ein, sammelte ihren Mut, und sagte: "Ich bring nur kurz meinen Teller runter." Der Schatten knurrte kurz, ließ sie aber widerwillig los.

Ein wenig paranoid, ging Suna runter zur Küche, legte ihren Teller in die Spülmaschiene und ging langsam wieder in ihr Zimmer.

Der Schatten saß wieder auf ihrem Bett und sie schloss die Tür und setzte sich dann zu ihm.

"Stelle mir deine Fragen", flüsterte er in ihrem Kopf. Suna blinzelte, damit hatte sie nicht gerechnet. Kurz überlegte sie, welche Frage sie als erstes fragen sollte, und fragte dann: "Kannst du nur in meinem Kopf reden? Oder auch in andern? Und kannst du normal reden oder nur in Gedanken?" Sie sah erwartungsvoll zu ihm. Erst jetzt fiel ihr der Größenunterschied zwischen ihnen auf. Er war mindestens einen Kopf größer als sie. Und er hatte eine kleine Narbe an seiner linken Wange.

Der Schatten ließ sich Zeit, antwortete erst nach Sekunden: "Ich kann in den Gedanken von jedem auftauchen, aber nur wenigen erlaube ich es in meinen zu reden und ich kann nur über Gedanken mit Menschen kommunizieren."

Fasziniert sah Suna ihn an. Sie bemerkte erst, wie sehr sie ihn anstarrte, nachdem er leicht genervt fragte: "War das alles?"

Sie schüttelte sofort den Kopf. "Ich will alles über dich wissen", sagte sie voller Vorfreude. Als Antwort seufzte er resigniert.

"Was bist du", fragte sie kurz darauf.
"Ich bin ein Ausil", antwortete er.
Ausil. Das Wort klang lange in ihrem Kopf nach. Was das woll sei?
"Wie heißt du", fragte Suna neugierig, um ihn nicht als Schatten ansprechen zu müssen.
"Du musst mir meinen Namen geben", antwortete er und sah Suna tief in die Augen.

Suna schaute verdutzt. Sie solle ihm, einem Ausil oder was auch immer er war, einen Namen geben?

"Ja", flüsterte er, "das musst du. Niemand anderes kann das."
Suna sah ihn verzweifelt an. "Was ist, wenn der Name dir nicht gefällt" ,fragte sie in ihren Gedanken.
"Er kann mir nur gefallen", antwortete er und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Sie sah auf ihre Hände und überlegte. Wie könnte sie ein solch außergewöhnliches Wesen einen Namen geben. Und wenn sie dies tat, wie solle er heißen?

Sie dachte weiter nach. Viele hunderte Namen schwirrten ihr duch den Kopf, doch keiner sprach sie direkt an. Nur das Wort Ausil kam immer mal wieder an ihr vorbei.

"Was ist ein Ausil", fragte sie, um sich beruhigen zu können. Das Wort hatte sie im Bann. Es klang mächtig. Jetzt hab ich nicht nur einen Schatten als Sohn, sondern höre mächtige Wörter. Ich glaub ich werde verrückt.

"Noch ist nicht die Zeit verrückt zu werden", flüsterte er belustigt. Suna sah ihn böse an.
Sie darf doch wohl selbst entscheiden, wann und weshalb sie verrückt wird.
"Nicht, wenn es mich auch betrifft" Er zwinkerte ihr zu. Sie unterdrückte stark das Verlangen ihn zu boxen.

Ein breites Grinsen umschloss seine Lippen, und ein raues Kichern hallte in ihrem Kopf. Sunas Wut wich sofort. Wie auf Knopfdruck machte der dunkle Nebel, der sich von ihrer Wut gegen den Ausil ernährt hatte, Platz für sein Lachen. Sie lächelte, auch wenn sie es nicht wirklich wollte. Da war es wieder. Dieses Gefühl der Verbundenheit. Sie schüttelne ihren Kopf, wie als könnte sie somit sein Lachen loswerden.

Er stoppte und sah sie besorgt an. Sie sah hoch und erneut kreuzten sich ihre Blicke.

"Was sind wir", fragte sie. Ihre Stimme klang leicht verzweifelt, weshalb sich der Schatten sofort beruhigte. Er setzte sich so, dass er ihr direkt in die Augen sah. Fest umschloss er ihre Hände.

"Du bist meine Meisterin. Mit der Aussage, das ein Schatten dein Sohn ist, hattest du nicht ganz Unrecht. Ausils sind Wesen der Nacht, weshalb ich nichts dagegen habe, wenn du mich weiterhin Schatten nennen willst." Sie blinzelte. Das sind sehr viele Informationen. Er hatte zwar zwei ihrer Fragen beantwortet, aber nun flogen hunderte neue durch ihren Kopf.

"Wir sind dazu bestimmt, Großes zu bewirken. Ich weiß nicht woher ich das weiß, aber ich tu es und es ist meine Aufgabe, dich auf diesem Weg zu begleiten. Natürlich nur, wenn du es mir gestattest." Suna nickte langsam.
Dann kommt es wohl. Das Abenteuer welches sie schon immer wollte. Doch war sie bereit dazu?

"Auch wenn nicht: Ab heute bist du nie mehr allein."

°×°

Welp. Hat ganz schön lange gedauert aber tada, neues Kapitel.

Geschrieben: 6. März 2020

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⏰ Última actualización: Aug 26, 2020 ⏰

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