-Chapter 33-

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*Josephine's  Sicht*

Meine Augen haften an dem riesigen Range Rover. Er steht direkt vor dem Haus geparkt und ist auch das einzige Auto, welches hier steht. Es würde mich nicht wundern, wenn das Haus einen geheimen Untergrund mit vielen Autos hat. Der Range Rover ist grau lackiert und hat ein komplett schwarzes Dach. "Ist das deins?", frage ich während er aufschließt und bereits einsteigt. In Filmen halten Jungs immer die Tür für die Damen auf. Das Hero nicht so einer ist habe ich mir schon gedacht.

"Ja. Ist ein bisschen anders als deine alte Schrottkarre, was?", stichelt er mich grinsend. Obwohl er schon im Wagen verschwunden ist und ich noch draußen stehe, höre ich seine Worte. Diese ganzen neuen Eigenschaften wollen immer noch nicht in meinen Kopf.

"Hey, sag nichts gegen meinen Wagen. Ich habe ihm viel zu verdanken." Ich kann mich noch daran erinnern, als mir meine Eltern mein Auto geschenkt haben. Es war damals schon ziemlich kaputt, doch ich war trotzdem dankbar. Ich war nie eins der Kinder, die alles von ihren Eltern bezahlt bekommen haben. Ich musste mich selbst über die Runden bringen und war deswegen umso glücklicher, als ich den Wagen bekam. Jetzt ist er eh endgültig schrott...

"Als ich es gesehen habe konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass es überhaupt fahren kann." Ich reiße die Tür auf und steige endlich ein. Kurz darauf schnalle ich mich an und Hero fängt neben mir laut an zu lachen. "Für was schnallst du dich noch an? Du bist doch schon tot."

Kopfschüttelnd startet er den Motor und fährt los. Und zwar schnell. Ich kann die Reifen hören, wie sie sich durch den Matsch drehen und überfordert sind. Perplex greife ich nach dem Griff und halte mich an ihm fest. Ich war immer ein kleiner schisser und nur weil ich jetzt eben kein Mensch mehr bin, heißt es nicht, dass ich nicht trotzdem schiss haben kann. Diese Eigenschaft würde ich gerne los werden. "Bist du echt so ängstlich?" Hero verspotet mich und fährt daraufhin nur noch schneller.

"Sagst du mir lieber wo wir hin fahren?" Versuche ich das Thema zu wechseln und schaue in den dunklen Himmel. Endlich kommen wir aus dem Wald heraus und befahren nun eine leere Landstraße in richtung Stadt. "Wir fahren nach Oxford. Mittwochs ist nachts fast nichts los und ich möchte mit dir in meine lieblins Bar gehen." Ich wende mich ihm zu.

"Für eine Bar sollte ich mich so anziehen? Bin ich nicht etwas overdressed?" Schnell schüttelt er mit seinem Kopf. "Nein. Dein Outfit ist perfekt, glaub mir." Er zwinkert mir zu. "Du hast aber nichts dummes vor, oder?"

"Ich und dumme Sachen? Niemals. Entspann dich." Ich atme laut ein und bleibe still. Wir fahren noch eine gute halbe Stunde, bis auf die Musik im Radio ist es vollkommen leise. Keiner von uns beiden sagt ein Wort. Die Straßen in der Stadt stehen alle leer und ich sehe auch keinen Menschen. "Hier ist ja echt nichts los", kommentiere ich und breche somit die stille.
"Ja. Unter der Woche ist hier fast niemand. Alle müssen ja pünktlich zu mami ins Bett, damit sie pünktlich zur Arbeit kommen."
Er parkt den Wagen in einer schmalen Seitenstraße, die nur von den Laternen beleuchtet wird.
"Deswegen ist unter der Woche das Töten leichter." Und schon schwingt er sich im hohen bogen aus dem Auto raus.

-Save me from the Darkness-Where stories live. Discover now