Kapitel 12 - Verrücktes Frühstück

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Cassandra rätselte noch lange darüber nach wie Daeon es geschafft hatte das Auto in solch einen Zustand zu versetzten. Leider blieb es ein Rätsel und ihre Gedanken wurden auf andere Wege gelenkt, als sie das Kino erreichten und die Tickets für Rampage in den Händen hielten. Nun gingen ihr nämlich alle möglichen Klischees durch den Kopf. Mann und Frau alleine in einem Kino endete meistens mit einem Kuss. Sie wurde Nervös und schielte zu Daeon der neben einer lebensgroßen Pappfigur von Thor stand und dessen Pose nachahmte. Cassandra musste sogleich ihr Handy zücken und machte heimlich ein Foto davon. Lächelnd kam sie dann zu ihm und bat ihn, hier zu warten, da sie kurz für kleine Mädchen müsste. Es war ein komisches Gefühl in der Damentoilette zu verschwinden und Daeon alleine zu lassen. Immerhin wusste man bei ihm nicht welchen Unsinn er als nächstes Anstellen würde. Rasch erleichterte sie sich und wusch ihre Hände, ehe sie in den großen Spiegel vor dem Waschbecken blickte.
"Ich kann es nicht glauben, ich bin mit ihm im Kino. Ist das nun ein Date oder nicht?", flüsterte sie ihrem eigenen Spiegelbild zu. Eine Antwort bekam sie natürlich nicht und so seufze sie schwer und schimpfte dann mit ihrem Ebenbild, deren Wangen lichterloh glühten.
"Schau doch nicht so, reiß dich zusammen sonst Verliebst du dich noch in diesen Kerl", sagte sie und hatte die Befürchtung, dass es schon längst geschehen war. Doch sie wollte es weder wahrhaben noch Akzeptieren und so verdrängte sie es. Rasch verließ sie nun die Toilette und fand Daeon dort, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Allerdings war er nicht alleine. Als wäre er ein Superstar wurde er von zahlreichen Frauen umringt, die alle versuchten seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Diese ganzen Weiber klebten ihm wortwörtlich am Arsch und das Schlimmste daran war, das er seinen Spaß zu haben schien. Er lachte und sprach ganz locker mit den Frauen, er genoss die Aufmerksamkeit und wenn sie sich nicht irrte, flirtete er sogar. Cassandra erlitt beinahe einen Wutausbruch. Tatsächlich kochte sie vor Eifersucht beinahe über und hätte den Frauen liebend gerne an den Haaren gezogen. Was bildeten sich diese Hühner ein sich an ihren Daeon ran zu machen? Erschrocken schnappte Cassandra bei diesem Gedankengang nach Luft. Sie ärgerte sich über ihre eigene Eifersucht und nahm sich fest vor, sowohl Daeon wie auch die Frauen zu Ignorieren. Doch es gelang ihr nicht. Provokant mit den Hüften schwingend drängte sie sich an den Frauen vorbei, erreichte Daeon und schmiegte sich gegen ihn. Ein Schaudern durchfuhr seinen Körper und seine Aufmerksamkeit lag sofort auf ihr. Während es für die anderen Frauen so aussah, als würde sie ihm einen verliebten Blick schenken, sah er durchaus die Wut in ihren Augen funkeln und seine Augenbrauen hoben sich leicht belustigt in die Höhe.
"Eifersüchtig Baby?", fragte er leise Flüsternd, sodass nur sie ihn hören konnte. Gespielt gekünstelt lachte sie und ließ ihre Finger über sein Kinn gleiten, wodurch sich seine Augen kurz zu verändern schienen, was jedoch, wie sie glaubte, an dem Licht im Raum lag.
"Komm mit mein Liebling wir holen uns noch was zum Naschen bevor unser Film beginnt", sagte sie und während die Frauen enttäuscht begriffen das Daeon vergeben war, ließ dieser zu, das Cassandra ihn fortführte. Erst als die andren Frauen außer Sicht waren, stieß Cassandra ihn von sich und schnaufte verärgert.
"Du kommst bei Frauen sehr gut an wie ich eben sehen konnte", sagte sie.
"Natürlich, ich hatte noch nie Probleme bei dem weiblichen Geschlecht. Manchmal rennen sie mir sogar hinterher", sagte er grinsend und Cassandra hatte Mühe ihm nun keine Szene zu machen.
"Das gefällt dir wohl", sagte sie als sie sich in die Schlange vor den Kassen stellten, wo man Popcorn und andere Leckereien kaufen konnte.
"Manchmal, meistens nervt es mich. Zumal mir andere Frauen egal sind, da ich dich habe", sagte er und sie konnte nicht verhindern ganz rot anzulaufen. Komisch war es, das ihre Eifersucht sofort getilgt war und ihr Herz sogleich schneller pumpte.
"Warum gerade ich? Ich meine, du könntest fast jede haben, ich verstehe es nicht", murmelte sie und da sie nun dran waren, bestellte sie Popcorn und Cola. Sie bezahlte und nahm die Ware entgegen als sie plötzlich die Lippen von Daeon dicht an ihrem Ohr spürte.
"Weil ich dich Liebe Baby", flüsterte er und beinahe hätte sie alles fallen lassen. Noch nie hatten ein paar Worte sie so sehr aus der Fassung gebracht und sie fühlte sich von diesem Geständnis völlig überfordert, weswegen sie es mit einem schrillen lachen als Unsinn abtat und beinahe flüchtend zum Kinosaal eilte. Daeon folgte ihr im gemütlichen Tempo und als sie ihre Sitze erreichten, tat Cassandra so als wären diese Worte nie gesagt worden.
"Hast du schon mal Popcorn gegessen?", fragte sie, nachdem beide sich gesetzt hatten. Daeon betrachtete sich das sogenannte Popcorn, das Cassandra in einer großen Schachtel mit sich trug. Mit einem Kopfschütteln verneinte er.
"Du bist wohl wirklich ein Hinterwäldler", murmelte sie und war froh als der Film endlich begann. Sie versuchte sich auf die Handlung des Filmes zu konzentrieren, doch leider Gottes musste sie immer wieder zu Daeon blicken. Lässig saß er neben ihr und verfolgte den Film mit großer Neugier, während er mit seinen riesigen Händen massig Popcorn in sich hinein schaufelte. Es schien ihm wohl zu schmecken.
"Ich wusste nicht, das du auf solche Flachzangen stehst", murrte Daeon, als Dwayne auf der Leinwand zu sehen war und Cassandra nun sichtlich ins Schwärmen kam.
"Er ist keine Flachzange", schimpfte sie.
"Da es nur ein Film ist, lasse ich es durchgehen", murmelte Daeon, fixierte Dwayne aber mit mörderischen Blicken. Welch ein Glück, das sie diesem Schauspieler nie über den Weg laufen werden. Daeon würde sich vermutlich auf Dwayne stürzen und ihn in der Luft zerreißen. Cassandra verschluckte sich beinahe am Popcorn, als sie sich vorstellte, wie ein Kampf zwischen den beiden ablaufen würde. Das wäre sicher Filmreif. Leise kicherte sie und stellte fest, wie viel Spaß es ihr machte, an der Seite von Daeon zu sein. Sie wünschte, der Tag würde niemals Enden. Allerdings würde ihr Herz dies nicht auf Dauer aushalten.

Die Braut des Schattens (1)Where stories live. Discover now