Hell yes #1

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𝐂'𝐦𝐨𝐧, 𝐰𝐞'𝐝 𝐥𝐨𝐨𝐤 𝐜𝐮𝐭𝐞 𝐭𝐨𝐠𝐞𝐭𝐡𝐞𝐫
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Die Ausgangsbeschränkung wurde immer noch als so eine bezeichnet, jedoch konnte man inzwischen sagen wir hatten eine Ausgangssperre mit dem Recht zu Überleben.

Wir durften Lebensmittel einkaufen gehen. Ende.

Eine Frau wurde von der Polizei kontrolliert, was sie gekauft hatte. Sie hatte Schulhefte für ihren Sohn gekauft, und bekam dafür eine Anzeige.

Es war eine extreme Situation, dafür, dass ich niemanden kannte, der den Terra Virus hatte. Und ich kannte viele Menschen.

Inzwischen hatte ich mir meine Haare geschnitten und mehr für die Schule gelernt, als das gesamte Semester davor. Wie viel uns die Lehrer gaben war lächerlich.

Ich schnaubte leise, zog mir die Jacke an. Es war Mitternacht, meine gesamte Familie schlief. Und ich konnte nicht schlafen, da ich nachmittags eingeschlafen war.

Was der Grund war, warum ich nun beschlossen hatte, nach draußen zu gehen.

Ich rebellischen Teenager.

Schnell zog ich mir noch meine Schuhe an und verließ dann leise unsere Wohnung. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen wollte, doch alles war besser als weiterhin eingesperrt zu sein.

Mit meinen Eltern hatte ich heute gestritten, wegen einer Kleinigkeit. Ich hatte nur darauf gewartet, nachdem wir dauernd aufeinander saßen und nichts machen konnten. Es tat trotzdem weh, mit ihnen rumzuschreien. Ich bereute es.

Doch jeder von uns wusste, dass morgen wieder alles okay war. So lief es immer bei uns - wir stritten, jeder redete nur noch das Nötigste mit dem anderen, und dann ging jeder wieder zu seinem normalen Verhalten zurück. Wir redeten nie darüber.

Ich wusste nicht, ob ich das gut fand oder nicht.

Als ich nach draußen trat, wurde ich etwas nervös. Es war normal, ich war nicht oft nachts draußen. Ich liebte es, im Dunklen draußen zu sein, doch es war ziemlich gefährlich als Frau. Vor allem in einer Großstadt.

Da jedoch jeder in Quarantäne war und nichts wirklich Partys stattfanden und weiteres, ging ich einfach davon auf, keine perversen Creeps zu treffen.

Ich ging durch die Straßen, beobachtete fasziniert, wie sich die Straßenlampen immer anschalteten, wenn ich ihnen näher kam. Es war so friedlich und so still, doch gleichzeitig hörte ich so viel mehr als am Tag.

Alle Sinne schienen in der Nacht geschärft zu sein.

Als ich in den Himmel sah, verstand ich, worüber die Medien redeten, wenn sie sagten, dass sich die Natur erholte wegen des Virus. Ich sah mehr Sterne, als ich jemals in dieser Stadt gesehen hatte. Der Mond schien in einem goldenen Licht auf mich hinunter.

Ich verließ die Straßen, machte mich auf den Weg in den Skaterpark. Dort gab es nicht wirklich viele Lichter, weniger als hier. Ich wollte mehr von den Sternen sehen.

Ich atmete tief durch, liebte die Stimmung, in der ich gerade war. Es war friedlich. Alles sah schön aus, als würde ich die Welt plötzlich durch eine Kamera sehen. Oder ich würde mir jedes Detail einprägen, um es später zu zeichnen. Meine Gedanken, sie wurden davon geschwemmt, existierten für einen Moment und dann nie wieder.

Maebry - PandemicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt