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(Zeitsprung 1.10)
Heute ist mein erster Tag in der Uni und ihr glaubt nicht, wie aufgeregt ich bin. Da heute ein Dienstag ist, muss ich schon relativ früh aufstehen, damit ich es zu meinem ersten Kurs schaffe.
Also stehe ich um 5.30 auf, damit ich noch genug Zeit habe. Was soll ich heute bloß anziehen?
„Klopf Klopf",höre ich eine Stimme hinter mir und ein kleines Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht. Hinter mir steht, wie soll es auch anders sein, George.
„Probleme mit dem Outfit",erkennt er die Lage gleich.
„Ja",bestätige ich ihm, während ich meinen Kopf wieder in den Kleiderschrank stecke.
„Wieso bist du überhaupt schon wach?", hake ich nach.
„Konnte nicht mehr schlafen und ich habe dich hier rumhantieren hören. Dann dachte ich mir, dass ich Mal rüber komme. Sag Mal, findest du nichts?", beantwortet er meine Frage.
„Irgendwie nicht",seufze ich und setze mich auf mein Bett.
„Warte, das lässt sich ändern",meint George und keine 30 Sekunden später hatte er ein perfektes Outfit herausgesucht. (Siehe oben)
Respekt.
„Sieht super aus", stellt George fest, als ich mich vorm Spiegel hin und her drehe.
„Danke für das Kompliment",grinse ich und werde leicht rot.
„Dann wollen wir Mal oder",meint George und drückt mir meine Tasche in die Hand.
„Wie wir?", Runzel ich die Stirn.
„Wir. Du und Ich. Zwei Personen.", erklärt George mir.
„Du, du kommst mit?", stottere ich.
„Ja. Ich muss selber noch ein paar Besorgungen machen und jaa..",grinst er verlegen und kratzt sich am Kopf.
Besorgungen soso...und das gegen 6.45? Interessant.
Da ich George aber nicht noch mehr in Verlegenheit bringen möchte, halte ich lieber meine Klappe und nehme meine Tasche entgegen.
Zusammen machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Während des Weges wirft George mir immer wieder Seitenblinke zu, welche ich aus dem Augenwinkel wahrnehme.
Unser Zug geht um 6.55 also müssen wir uns beeilen, dass wir zum Bahnhof kommen.
Schnaufend kommen wir um 6.52 an, holen uns dann noch schnell die Tickets und sitzen um 6.54 im Zug. Keine Minute zu früh, den gerade, als wir uns einigermaßen bequem hingesetzt haben, fährt der Zug schon ab.
„George. Deine Sonnenbrille. Du wirst schon komisch angeguckt!",erinnere ich ihn.
„Hab ich im ganzen Stress total vergessen", schnauft George und setzt sich schnell seine Sonnenbrille auf.
Mit dem Zug brauchen wir 30 Minuten, also sollte ich es gerade schaffen.
„Und, aufgeregt?", fragt George nach 10 Minuten kompletter Stille.
„Schon etwas ",gebe ich zu und knete meine Finger. Eine ziemlich nervige Angewohnheit finde ich, aber was soll ich machen.
„Wird schon nicht so schlimm", versucht George meine Nervosität herunter zuspielen.
Immernoch nervös nicke ich.
Das nächste, was ich merke, ist ein Daumen auf meiner Hand. George hat meine Hand in seine gelegt, sodass er mir mit seinem Daumen über meinen Handrücken streichen kann. Sofort merke ich, wie sich meine Wangen rot färben.
„Nächster Halt: Euston", hört man die Zugdurchsage nach einiger Zeit.
„Komm",meine ich und ziehe meine Hand aus Georges, welchen ich dann hinter mir herziehe.
Von dem Bahnhof kann man die Uni schon sehen, doch George besteht darauf, mich bis zur Vordertür zu bringen.
Mittlerweile ist es 7.26.
„Komm",eile ich vorraus und bin schon fast vor dem Eingang.
„Julia",hält George mich noch einmal auf, bevor ich ins Gebäude hereingehen will, „Pass auf dich auf". Danach ist er weg und ich in einem Gewimmel bin Studenten alleine.
Wo muss ich nochmal hin?
Ach ja, Raum 5. So alt die Uni bin außen scheint, so modern ist sie von innen.
Eine helle, weiße Eingangshalle mit großen Treppen, an denen je Schilder hängen, wohin sie führen. Raum 5 ist zum Glück gleich in der Nähe der Eingangshalle, sodass ich nicht so lange brauche, um den Raum zu finden.
Einmal schlucke ich noch tief , bevor ich die Tür aufstoße. Hinter der Tür befindet sich der größte Vorstellungsraum, den ich je gesehen habe. Und diese Menschenansammlunge. Wollen die alle auch Sportmedizin studieren?
Suchen schaue ich mich nach einem Platz um. Weiter unten, also in Richtung "Bühne" finde ich schließlich einen und lasse mich neben einem rothaarigen Mädchen auf einen, der meiner Meinung nach viel zu harten Stuhl fallen.
„Unbequem nicht?", spricht das Mädchen mich an. Sie hat ebenfalls blaue Augen und viele kleine Sommersprossen um die Nase. Zudem trägt sie eine runde, moderne Brille.
„Jaa. Tat ganz schön weh",gebe ich zu. „Überigens, ich bin Julia",Stelle ich mich vor. „Heyy , ich bin Ina. Schönen Namen hast du.",stellt sie sich vor und lächelt. Ehe ich etwas erwiedern kann, hören wir Geräusche von vorne und drehen uns in Richtung Bühne.
Dort steht ein relativ junger Mann, vielleicht Anfang dreißig.
„Willkommen Studenten zum Semesterbeginn. Ich bin Professor Armstrong und werde euch für dieses Semester unterrichten, welches bis zum 1.4 geht. Zwischendurch gibt es natürlich noch einmal Semesterferien über Weihnachten. Ich hoffe, dass ihr alle gut vorbereitet seit, denn jetzt beginnt der Ernst des Lernens. So langweilt er uns noch eine Weile, bis wir endlich zum relevanten Stoff kommen und er mit dem Unterrichten anfängt.
„Puhh, mein Finger tut richtig weh",jammert Ina, als wir endlich Mittagspause haben. Um ehrlich zu sein geht es mir nicht anders; Professor Armstrong hat soviel erzählt und alles hörte sich einfach so wichtig an.
„Wie alt bist du eigentlich",Frage ich Ina.
„20 und du?"
„18"
Danach quatschen wir noch ein bisschen hin und her, tauschen Nummern aus, damit wir es leichter haben, wenn einer von uns krank sein sollte. Außerdem habe ich sie schon richtig lieb gewonnen, ähnlich wie Lando , George und Alex.

The Roads of Life (George Russell FF)Where stories live. Discover now