Chapter 3

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"Wir sind Experimente."sagte Patrick und betonte das "wir sind" dabei besonders.

"Wir? Zum letzten Mal, wir haben damit nichts zu tun."sagte ich, packte nun Fabian am Arm, der mittlerweile aufgehört hatte sich so an mich zu krallen und war im Begriff aus der Halle zu verschwinden, doch Patrick stellte sich uns in den Weg.

"Ihr müsst mir glauben."sagte er flehend,"Ich-ich weiß, dass das hier verrückt sein mag, aber ich hab eine Erklärung für all das und ihr müsst solche Kräfte haben. Bitte glaubt mir."
Zweifelnd sah ich zu Fabian, der bloß verstört zu Patrick blickte.
"Los wir gehen, Maurice."sagte er.
Doch da vernahmen wir ein Räuspern hinter uns.

"Das würde bei mir vielleicht etwas erklären."sagte Michael zittern und kniff die Augen zusammen.
"Aber es hat nicht ansatzweise was mit deiner Fähigkeit zu tun."erklärte er und hatte nun doch meine Neugier erweckt.
"Erzähl."forderte Patrick ihn auf und ich drehte mich zu Michael.

"Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum mein Leben so verlaufen ist, wie es eben verlaufen ist. Im Grunde fing es mit diesem Tattoo an."

Er schob seinen Ärmel hoch. Wieder schlangen sich Ranken um seinen Arm. Doch sie waren weder stark, kraftvoll und grün, wie bei Palle, noch grau-schwarz und bröckelnd, wie bei mir. Sie waren bläulich, schienen irgendwie unsichtbar und waren knochig.

"Ich hab Geister gesehen. Sie haben mit mir gesprochen. Es war schrecklich. Bei vielen sah ich, wie sie getötet worden sind. Ich kriege die Bilder nicht aus dem Kopf. Und die Geister haben mich nicht in Ruhe gelassen. Ich hab sie nicht beachtet, wollte meine Fähigkeit nicht trainieren. Ich dachte ich wär verrückt geworden. Ich bin einfach durch die sie durchgegangen und hab angefangen zu trinken, dass hat die Geister von mir fort geschafft. Wenn ich nicht bei vollem Bewusstsein war, konnte ich sie auch nicht sehen. Doch trinken hat irgenwann nicht mehr ausgereicht und ich hab zu anderen Drogen gegriffen. Die Geister waren weg und sind es immernoch. Ich will sie nicht sehen."

Er hatte uns sein Herz ausgeschüttet und er schien es ernst zu meinen, denn all das was er sagte machte einen so ehrlichen Eindruck, dass ich nicht anders konnte, als betroffen zu schweigen und ihm zu glauben.

"Bullshit. Maurice, bitte lass uns abhauen."Fabian zog mittlerweile an meinem Shirt und ich war überfordert mit allem. Mit dem was ich erfahren hatte, mit den Menschen, die um mich herum standen, mit der Frage, ob ich auch so eine Geschichte zu erzählen hatte.

Hatte ich aber nicht.

Ich hatte nie etwas übernatürliches erlebt. Ich würde nicht zu ihnen gehören. Dennoch riet mir eine Stimme hier zu bleiben und mehr zu erfahren. Irgendwas hier schien mir so glaubwürdig, dass ich einfach alles erfahren wollte. Vielleicht war es auch bloß, dass bisschen Farbe, dass sich plötzlich in meine graue Welt geschlichen hatte und mir seine Pracht zeigen wollte. Vielleicht sollte ich dem entgegen kommen.

"Du meintest, dass ihr Experimente seid. Wie meintest du das und wie können da solche Kräfte raus kommen? Ich will mehr erfahren."sagte ich uns zog mir einen Stuhl hin.

"Was?"fragte Fabian,"Bitte Maurice. Alleine geh ich da nicht raus."
"Dann bleibst du wohl auch hier."sagte ich neckisch.
Geschlagen schob er sich ebenfalls einen Stuhl dazu.

Nur noch Palle stand jetzt in der Mitte unseres Kreises, oder besser gesagt Dreiecks und schien den Moment der Aufmerksamkeit zu genießen, bis er began zu reden.

"Wir waren Teil eines Genexperiments. 'Wie kann man das Menschlichewesen mit Wissenschaft erweitern, ohne Tecknik',war im Grunde genommen die Hauptfrage. Dazu nahmen sie eine Reihe von Testobjekten. Es waren alles ungeborene Kinder, die noch im Mutterleib gentechnisch verändert werden sollte. Die Veranlagerung sollte sich aber erst später, im erwachsenen Alter entwickeln. Unsere Mütter hatten wohl eine Menge Kohle dafür bekommen. Nun, das Geld hatte den meisten nichts gebracht. Viele von ihnen starben, gemeinsam mit ihrem Kindern. Nur vier Mütter überlebten mit ihren Kindern und das sehr knapp. Eine Menschenrechts-Organisation hatte wohl Wind davon bekommen und die Mütter und die Kinder aus dem Labor befreit. Da war ich fünf Jahre alt. Die Organisation hatte wohl nur nicht gewusst, dass sich irgendwann ein 'Gen-Power' zeigen würde. Sie dachten es ging lediglich um irgendwelche kleinen ungefährlichen Experimente, was natürlich trotzdem für eine Befreiung berechtigt ist. Jedenfalls sind wir deshalb frei. Das Tattoo gehört wohl zu gezielten Veränderung dazu."damit beendete er seinen Vortrag und atmete erst einmal durch.

Auch ich nahm mir kurz Zeit zum durchatmen.
Genveränderung?
Veranlagerung?
Labor?
Testobjekten?
Alles Begriffe, die ich nie mit mir selbst in Verbindung gebracht hörte.

Ich schüttelte den Kopf. Nein, ich gehörte ja auch nicht zu ihnen. Ich hatte keine "Gen-Power" oder was auch immer.

Ich war ein normaler Arbeiter. Eine fleißige Biene. Ich war kein übernatürliches Metawesen. Ich war Maurice.

Das Tattoo bedeutete nichts. Außerdem hatte meine Mutter mir nie davon erzählt und sie würde mir mit Sicherheit von sowas großen und wichtigem erzählen.

"Aber du kannst Blumen mit Nebel wachsen lassen. Das hat doch nichts mit Genen zu tun."widersprach Fabian.
"Oh, wenn du wüsstest wie weit die Wissenschaft wirklich ist, würdest du große Augen machen."lächelte Patrick.
"Woher weißt du das alles."wollte nun Michael wissen.

Das interessierte mich jetzt auch brennend, doch Patrick zuckte nur mit dem Schultern.
"Geheim."sagte er knapp, dann widmete er sich mir zu:"Maurice, was ist eigentlich deine Fähigkeit?"

Plötzlich lagen alle Augen auf mir und ich spürte vor allem die brennenden Blicke Fabians.
"Ich hab wirklich nichts übernatürliches an mir. Ich hab nie sowas erlebt, wie ihr zwei."gab ich zu.

Das löste irgendwie eine unangenehme Stille im Raum aus.

"Nun, wir werden es schon noch heraus finden, aber zu erst würde ich sagen, dass das für heute reicht. Ich denke wir müssen alle etwas nachdenken."beschloss Patrick schließlich,"Treffen wir uns morgen, um die selbe Zeit?"
"Wofür?"fragte Michael.
"Nun, ich würde gerne mehr über euch erfahren uns vor allem würde ich Maurice gerne helfen seine Fähigkeiten heraufzubeschwören. Ich denke, wie sollten uns gegenseitig helfen, damit wir damit nicht mehr ganz so alleine sind."erklärte Patrick lächelnd.

Ich nickte. Ich hatte keine Ahnung wieso, aber ich fühlte mich hier sehr gut aufgehoben. Das selbe konnte ich wohl nicht über Fabian sagen.
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Armer Osaft. Eine Runde Mitleid für unser armes Ding :c

~1056Wörter~

Cyberpunk||FreedomsquadWhere stories live. Discover now