Kapitel 3

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Zuerst spürte ich nur seine weichen Lippen auf meinem Hals und ich hielt die Luft an. Kurz war da ein scharfes Stechen, dann spürte ich das er trank. Gerade als ich mich entspannen wollte, spürte ich es erneut. Ich versteifte mich und ballte die Hände zu Fäusten. Rasend breitete sich die Lust mit einer Macht in mir aus, die mich beinahe in die Knie zwang. Jeder Muskel in meinem Körper war zum Zerreißen angespannt und ich presste die Lippen fest zusammen, um keinen Laut von mir zu geben. Ich schloss die Augen in dem Versuch die Kontrolle zu behalten, doch so spürte ich die Lust nur noch intensiver. Unauffällig bedeckte ich meinen Schritt, in den ich einen Arm möglichst lässig darüberlegte. Mein Körper stand in Flammen und ein leises Stöhnen entkam mir als er sich von mir löste. Augenblicklich beugte ich mich nach vorne, um ihm den Blick auf meine Mitte zu verwehren. Wie peinlich das mir das schon wieder passiert war. Er drehte sich von mir weg und seine Stimme klang lässig als er sprach.

„Wieso liegt ein Fluch über dir?"

Ich blinzelte und starrte ihn irritiert an, noch immer nicht wieder ganz bei mir.

„Ein Fluch?"

Er zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Ja. Der Fluch, der die andauernden Schmerzen bei Berührungen verursacht."

Ich erstarrte. Meine Erektion war schneller verschwunden als ich es für möglich gehalten hätte. Woher...? Misstrauisch musterte ich ihn.

„Woher weißt du davon?"

Ein leichtes Schmunzeln lag auf seinen Lippen, dann wandte er sich ab und ging in Richtung Kommode. Er holte Verbandszeug hervor und kam wieder zu mir zurück.

„Eine meiner Gaben ist es, Dinge die andere nicht sehen können zu sehen. Und dieser Fluch ist kompliziert. Jemand mächtiges muss ihn gewoben haben."

Er legte den Kopf schief und musterte mich als könnte er Dinge sehen, die anderen verborgen blieben. Eine Gänsehaut überzog meine Arme und ich zog unbehaglich die Schultern nach oben. Er griff nach meiner Hand und begann den Verband darum zu wickeln. Fragend schaute ich ihn an.

„Die Reporter und die Fans haben sicher Fotos gemacht wo auch du oben bist."

Er deutete in Richtung meiner Hand und ich verstand was er meinte. Vermutlich gab es bereits etliche Fotos von mir, auf denen man meine blutige Hand sehen konnte. Ich warf ihm einen bewundernden Blick zu. Daran hätte ich beim besten Willen nicht gedacht. Ich stand auf und streckte ihm meine Hand entgegen.

„Ich bin Keen King."

Ein Schmunzeln lag auf den Lippen des Fremden als er sie ergriff.

„Sinner Demond."

Ein glucksendes Lachen entkam mir und er sah mich fragend an.

„Tut mir leid. Mir kam nur gerade der Gedanke, dass dein Name perfekt zu Si's passt. Wir stehen bei Moon Entertainment unter Vertrag. Die Agentur hat Si als Trainee aufgenommen und später sogar mit uns debütieren lassen, obwohl er sich geweigert hat seinen richtigen Namen oder irgendetwas sonst preiszugeben. Sein Spitzname Si ist das einzige was wir und die Fans über ihn wissen und die zwei Buchstaben sind genau dieselben wie die, mit denen dein Name anfängt."

Plötzlich schoss mir eine verrückte Idee durch den Kopf. Sinners Augen wurden schmal, fast so als wüsste er bereit an was ich soeben gedacht hatte. Meine Vermutung wurde bestätigt als er entschieden den Kopf schüttelte.

„Vergiss es, dass mache ich ganz bestimmt nicht."

Beleidigt schaute ich ihn an.

„Du weist doch noch gar nicht was ich sagen wollte."

Er schnaubte.

„Und ob ich das weiß. Es stand dir klar und deutlich ins Gesicht geschrieben. Ich werde ganz sicher nicht Si's Platz in der Gruppe als sein Doppelgänger einnehmen. Ganz davon abgesehen das sofort jeder merken würde das ich nicht Si bin. Meine Persönlichkeit entspricht der von Si nicht einmal zu einem Prozent und ich werde mich sicher nicht verstellen und Si's Persönlichkeit annehmen."

Ich schloss die Augen und meine Schultern sackten nach unten. Das wäre auch zu schön gewesen. Plötzlich hörte ich wieder seine Stimme.

„Wenn du möchtest werde ich dir aber noch aus diesem Zimmer helfen und dann verschwinden."

Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Erneut überkam mich Besorgnis. Ich würde durch die Menschenmenge vor der Türe gehen müssen. Ich warf Sinner einen Blick zu und nickte dankbar. Er zwinkerte mir zu und ging in Richtung Türe. Ich folgte ihm. Meine Finger zitterten leicht und Angst kroch in meine Glieder. Schwungvoll öffnete Sinner die Türe, legte einen Arm um meine Schultern und trat gemeinsam mit mir nach draußen. Blitzlichter blendeten mich und die Angst schlug mit voller Kraft zu. Sinner zog mich näher zu sich und aus irgendeinem Grund beruhigte mich diese Geste. Ich vertraute ihm aus einem selbst mir unklaren Grund. Überall waren Menschen, die nach vorne drängten, um zu uns zu gelangen. Vorsichtig, aber bestimmt bahnte uns Sinner einen Weg durch die Menge. Überall stießen Leute gegen mich und Menschen griffen nach mir, doch ich verspürte keine Schmerzen. Nur zu bewusst war ich mir, dass Sinner mein Leben in seinen Händen hielt. Würde er sich dazu entscheiden mich zurückzulassen, wäre das vermutlich mein Tod. Ich hatte keine Ahnung wie lange sein Schutz gegen die Schmerzen anhalten würde. Vermutlich würde der Fluch nicht allzu lange nachdem er meine Haut nicht mehr berührte zurückkommen. Ich warf Sinner einen Blick zu. Dass er es nicht gewöhnt war von Kameras umgeben zu sein, merkte man ihm nicht im Geringsten an. Lässig zog er mich in Richtung des Fahrstuhls. Sein Gesicht war entspannt und er schien sich kein bisschen unbehaglich zu fühlen. Die Aufzugtüren öffneten sich und er schob mich hinein während er gleichzeitig verhinderte, dass uns jemand folgte. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten, sackte ich in mich zusammen. Ich war am Ende. Als sich die Türen im dritten Stock, in welchem sich unser Apartment befand, wieder öffneten, hatte ich mich erneut aufgerichtet, um mich in die Menge zu stürzen. Gemeinsam mit Sinner kamen wir schließlich unbeschadet vor der Türe an hinter der sich vermutlich bereits die anderen befanden. Unbeholfen holte ich den Schlüssel hervor. Bevor ich versuchen konnte mit meinen zitternden Fingern die Türe aufzusperren, nahm mir Sinner den Schlüssel aus der Hand und sperrte an meiner statt auf. Schnell schob er mich durch die Türe und trat ebenfalls ein. Mit einem Klicken schloss sich die Türe hinter uns. Mein Blick fiel auf Ryan, Klyde und Aron, welche wie zur Salzsäule erstarrt vor uns standen und Sinner anstarrten, der noch immer einen Arm um meine Schultern gelegt hatte.






So, das wars für heute (glaube ich...😅). Hoffe euch gefällts. Bald kommt der nächste Teil. Oh Gott, jetzt hab ich ja schon wieder eine Idee wie's weiter geht😬. 

PS. : Die Ideen kommen schneller als meine Hände schreiben können😂🤗.

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