XXII.

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Ava fing an zu strahlen als sie Mace Windu und Qui-Gon Jinn heimlich aus dem Tempel heraus beobachtete.
Das muss ich Soka erzählen!
Glücklich hüpfte Ava davon, auf der Suche nach ihrer besten Freundin. Sie fand sie in den Archiven über einen Haufen Holodaten sitzen.
„Soka! Mission ist geglückt!"
Ahsoka, bis gerade eben noch vollkommen verzweifelt, grinste nun breit.
„DIE Mission?"
Ava nickte begeistert und setzte sich Ahsoka gegenüber.
„Was lernst du da?"
„Ich habe keine Ahnung", Ahsoka schielte auf die Dateien, „Ach ja. Skyguy wollte, dass ich einen Planeten der Republik genauer studiere."
„Und welchen hast du genommen?", fragte Ava gespannt. Sie selbst hatte sich für Dorin entschieden als Meister Yoda ihr eine ähnliche Aufgabe gab.
„Dorin."
„Echt? Ich auch! Meister Yoda hat mich sogar genötigt, Kel'Dor zu lernen. Ich musste gefühlt alles wissen!"
„Dann kannst du mir doch helfen, oder? Ich verstehe nicht, was die Kel'Dor mit der Liebe machen! Ich finde nichts darüber!", jammerte Ahsoka.
„Du meinst Liebe als romantisches Gefühl?"
Ahsoka nickte.
„Ja, ohne Lady Jocasta hätte ich dazu auch nichts gefunden. Ich erkläre es dir. Du weißt sicher schon, dass die Kel'Dor - oder Kel Dorianer - ihre Gefühle über Gesten ausdrücken."
Ahsoka zog eine Augenbraue hoch.
„Weil sie nicht wollen, dass auch Fremde über ihre Gefühle wissen und die Atemmasken machen es schwierig, die Emotionen abzulesen. Daher haben sie Gesten entwickelt um sich so auch außerhalb ihrer Heimat auszudrücken.", erklärte Ava.
„Okaayy. Und was hat das jetzt mit Liebe zu tun?"
„Nun, andere Spezies wie Menschen sagen 'Ich liebe dich' und die Kel'Dor haben eine Geste entwickelt. Ihre Bedeutung reicht aber weitaus tiefer als Liebe, finde ich."
„Wieso? Was ist es denn für eine Geste? Was bedeutet sie?", fragte Ahsoka.
Ava hob die Hände und legte die Fingerspitzen aneinander. Dreimal drehte sie ihre Hände nach vorne.
„Das ist sie. Als Paar macht man das natürlich mit nur einer Hand, weil die andere Hand ja vom Partner kommt. Man dreht dreimal von sich weg, danach macht der Partner das Gleiche. Die drei Drehungen stehen jeweils für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft."
Ava überlegte, wie sie ihre nächsten Worte formulieren sollte. Es war schwierig, die Bedeutung in Basic-Sprache zu verfassen!
„Weißt du, Soka, die meisten Kel'Dor glauben, dass der eigene Verstand sterblich ist, unsere Seele aber unsterblich. Und durch diese Geste wird nicht nur unendliche Liebe, sondern auch diese unsterbliche Seelenverbindung ausgedrückt."
„Die Kel'Dor meinen also, dass die Seele mit dieser Geste einen Bund eingeht?"
„So ähnlich. Es ist kein Bund wie Heiraten, es ist tiefer. Man könnte es mit einer Meister-Padawan-Bindung vergleichen. Es ist auf mentaler Ebene und wenn das Paar machtsensitiv ist, dann können sie auch kommunizieren, obwohl sie vielleicht nie eine Ausbildung genossen haben!"
„Wow!", machte Ahsoka ehrfürchtig, „Das ist so unfassbar!"
Ava sah ihrer Freundin dabei zu, wie sie sich Notizen auf ihrem Datapad machte.
„Wie bist du eigentlich auf Dorin gekommen?", fragte Ava neugierig.
„Kennst du Meister Plo? Ach Quatsch, natürlich kennst du ihn. Ihr wart ja schon öfters auf Mission! Jedenfalls, er war es, der mich in den Tempel gebracht hat. Und... Ich hatte das Gefühl, mich auf diese Weise bei ihm zu bedanken!"
Ava nickte. Eine Welle der Zuneigung durchfuhr sie als sie an Meister Plo dachte. Sie hatte ihn lange nicht mehr gesehen! Ava vermisste ihn, ihr Training nahm sie stark ein und trotz Windus Mission war Ava stark mit ihren Studien beschäftigt.
„Ist es leichter, diese Gesten in Kel'Dor auszudrücken?"
„Ja, viel leichter! Kel'Dor ist eine fühlende Sprache. Wenn man die Bedeutung der Wörter weiß, dann kann man sie fühlen."
„Aha. Und du kannst Kel'Dor?"
„Etwas. Im Holonet gibt es gute Videos zum Lernen und seitdem schaue ich Filme oder so auf Kel'Dor. Meister Plo war leider auf Mission, als Meister Yoda mir diese Aufgabe gab, deshalb konnte er mir nicht helfen."
„Kannst du mal was auf Kel'Dor sagen?"
Koh-toh-yah, Soka. Ich freue mich, dass ich dir helfen konnte!"
Begeistert sah Ahsoka zu Ava. Ihre Augen glänzten fasziniert.
„Cool!"
Koh-toh-yah ist eine Begrüßung. Ich habe übrigens gesagt, dass ich mich freue, dass ich dir helfen konnte!", grinste Ava.
„Koh-ta-yah?"
„Fast!", lachte Ava, „Koh-toh-yah!"
Dabei sprach sie langsam und deutlich.
Koh-toh-yah!"
Stolz nickte Ava.
„Kannst du vielleicht über meine Notizen darüber sehen?"
„Na klar!"
Ahsoka gab Ava ihr Datapad und konzentriert las Ava sich die Stichpunkte durch. Sie verbesserte ein paar Grammatikfehler, doch ansonsten war alles richtig.
„Nur ein paar Grammatikfehler, aber ansonsten passt alles!"
Zufrieden lehnte Ahsoka sich zurück.
„Zum Glück!"
Gemeinsam räumten sie den Tisch auf und gingen gemeinsam in die Kantine. Huan und Hian waren auf Mission und nur ein paar Meister waren in der Kantine. Ava erkannte Kenobi, Yoda, Mundi und - zu ihrer größten Freude - Meister Plo. Sie stupste Ahsoka an.
„Begrüß ihn auf Kel'Dor!"
Unsicher sah sie sie an.
Ermutigend blickte Ava zurück und flüsterte: „Was soll schon passieren?"
Sie holten sich ihr Essen und steuerten auf die Meister zu.
Koh-toh-yah, Meister Plo! Dürfen wir uns dazu setzen?"
Sehr gut Ahsoka! Perfekte Aussprache!

Plo Koon war mehr als überrascht als er seine kleine Soka ihn auf Kel'Dor begrüßen hörte.
Koh-toh-yah, little Soka! Natürlich, setzt euch!"
„Gut gemacht, Soka! Deine Aussprache war sehr gut!", meinte Ava begeistert und setzte sich Meister Plo gegenüber.
Trotz der Maske gelang es jedem am Tisch, Plos Überraschung zu erkennen.
„Meister Yoda bestand darauf, dass ich auch die Sprache des Planeten beherrsche, den ich mir für meine Studien herausgesucht habe. Ich habe mir Dorin ausgesucht und dementsprechend Kel'Dor!"
Meister Yoda ließ ein leises Kichern hören.
„Sprachen wichtig sind. Und eine gute Kel'Dor - Sprecherin du bist, ja ja!"
„Ich danke Euch, Meister Yoda! Ich hoffe, es ergibt sich nach dem Krieg die Möglichkeit, Dorin zu besuchen. Ich fände es so schön, einige Zeit dort zu verbringen, die verschiedenen Clans, ihre Gastfreundlichkeit zu erleben, die Tempel der Baran Do zu sehen!"
Eine leise Sehnsucht schlich sich in Avas Stimme.
„Ich werde in zwei Wochen nach Dorin reisen. Wie du nach deinen Studien weißt, müssen Kel'Dor alle paar Jahre ihre Luft atmen. Wenn Meister Windu nichts einzuwenden hat, bin ich mir sicher, du kannst mich begleiten, kleine Ava!"
Avas Augen fingen an zu strahlen.
„Das wäre wundervoll! Ich bin sicher, Meister Windu erlaubt es. Immerhin kann ich es jetzt schon kontrollieren und gezielt einsetzen!"
„Gute Fortschritte du gemacht hast. Stolz wir sind!"
„Danke Meister!", lächelte Ava warm.
„Ich bin sicher, Meister Windu wird dich bald deine Prüfungen ablegen lassen!", pflichtete Meister Kenobi bei.
Ava sah zu Ahsoka, ein trauriger Ausdruck lag etwas versteckt in ihren Augen.
„Ich bin sicher, du wirst auch bald soweit sein!"
Ava umarmte ihre Freundin leicht.
„Meinst du?"
„Ja. Sieh es einfach als Prüfung. Geduld ist eine wichtige Tugend, auch wenn nicht jeder Jedi sie hat!"
„Du hast recht! Auch wenn Skyguy das wohl ungeduldigste Wesen der gesamten Galaxis ist!"
Damit brachte sie den gesamten Tisch zum Lachen.
„Recht du hast!", gluckste Yoda.
Sein Herz füllte sich mit Freude, seine Freunde so glücklich zu sehen.
Da öffnete sich die Tür und die Meister Windu und Jinn traten ein. Auch sie gesellten sich dazu.
„Es tut gut, Euch wiederzusehen, Meister!", sagte Ava fröhlich, „Wie liefen die Verhandlungen?"
„Sehr gut. Der König ist bereit sich der Republik anzuschließen. Er wollte noch heute Kontakt zum Kanzler aufnehmen!"

Star Wars - ForbiddenWhere stories live. Discover now