Star Wars - Forbidden

XXVI.

Nach dem Tod des Sith-Lords hatte Count Dooku die Streitkräfte zurückgezogen. Ava und ihre Freunde vermuteten, er hole zu einem letzten harten verzweifelten Schlag aus.
Genau diese vier Freunde saßen in der Kantine. Es war Abend und heute Nacht würde Ava den Stand als Padawan verlieren und sich als Jedi-Ritterin erheben.
„Es ist so- ich meine- WOW! Du hast es geschafft, Ava!"
Die Zwillinge bekamen sich gar nicht mehr ein und Ahsoka grinste auch breit.
„Du hast es dir verdient!"
„Danke, meine Freunde! Ich bin so aufgeregt! Immerhin ist das DIE Zeremonie!"
Trotzdem konnte Ava sich nicht komplett freuen. Ein Teil in ihr fühlte sich, als würde etwas fehlen. Nicht ihr, sondern im Orden. Es war merkwürdig. Als vermisse der Orden etwas.
Sie schüttelte diese Gedanken beiseite.
Heute Nacht war ihre Nacht.
Und das würde sie sich von niemandem nehmen lassen!

Es war stockdunkel.
Ava kniete in einem nicht minder dunklem Saal. Sie konnte nichts erkennen, nur die Präsenzen und die Atemzüge verwiesen auf die Jedi-Meister. Sie standen in einem großen Kreis um Ava herum.
Mit einem Mal zischte es und die Lichtschwerter der Meister fuhren aus, hüllten den Raum in grünes, blaues und violettes Licht. Avas Körper  kribbelte vor Aufregung und Gänsehaut machte sich auf ihrem gesamten Körper breit.
Dieser Moment war magisch!
Die Jedi hoben ihre Lichtschwerter zum Himmel. Ava sah zu jeden Einzelnen. Obi-Wan Kenobi, Aayla Secura, Ki-Adi Mundi, Kit Fisto, Yoda, Mace Windu, Plo Koon.
Von jedem hatte sie etwas dazu gelernt, am meisten von Mace Windu und Yoda, die ihre Meister waren.
Sie erinnerte sich, wie Yoda sie zu seinem Padawan gemacht hatte, auf seine eigene rätselhafte Weise.
Wie Mace Windu den letzten Teil ihrer Ausbildung übernommen hatte.
Einzelne, wichtige Augenblicke ihres Lebens kamen ihr in den Sinn.
Ihre erste Mission mit Meister Yoda.
Die Mission mit Meister Plo auf Mustafar. Sein Fast-Tod und ihre Angst.
Dann die Mission auf Naboo. Der Tod der ultimativen Waffe, dieses Sith-Mädchens.
Die Entdeckung ihrer wahren Macht-Verbundenheit.

Die Laserschwerter senkten sich und deuteten auf Ava.
Pures Vertrauen eroberte ihre Emotionen. Die Jedi würden sie niemals verraten!
Mit einem einzigen, eleganten Streich trennte Yoda den Padawanzopf von Ava von ihrem  Haar.
„Als Padawan hast du gekniet, nun erhebe dich als Jedi-Ritter und vollwertiges Mitglied des Ordens!", sprach Mace Windu.
Ava hob den Kopf und begegnete Windus Blick. Sie lächelte leicht, dankbar.
Dann erhob sie sich und mit ihrem Körper erhoben sich erneut die Schwerter der Jedi-Meister zum Himmel.
„Herzlich Willkommen im Orden der Jedi!", sprach Meister Plo.
Der Raum erhellte sich, die Lichtschwerter fuhren sich ein und Ava grinste breit.
Mit der Macht dimmte sie das Licht etwas.
Dabei fing sie sich einen strafenden Blick von Meister Windu ein.
Sie grinste. Das wollte sie schon lange machen, die Macht einmal unnötig nutzen ohne eine Lektion zu bekommen!
„Sagt jetzt bloß nichts, Meister Windu!"
Nacheinander verließen die Jedi-Meister den Raum. Da solche Zeremonien eher selten waren, wurden sie dementsprechend gefeiert und man traf sich nach ihr zum Dinner in einem abgeschiedeneren Teil des Tempels.
Schließlich waren nur noch Meister Plo und Ava im Raum.
„Ich bin stolz auf dich, liebste Ava!"
Ava fühlte sich noch immer wie überrannt von ihren Emotionen. Sie konnte ihre Freude, ihre Dankbarkeit, ihre Liebe nicht in Worten ausdrücken.
Stattdessen nahm sie seine Hand und umfasste sie mit ihren, bevor sie einen leichten Kuss auf die Talons hauchte und seine Hand zu ihrem schneller schlagenden Herzen führte.
„Ich liebe Euch. Mehr als alles andere in dieser Galaxis!", hauchte sie auf Kel'Dor.
„Und ich liebe dich!", erwiderte Plo.
Unter seinen Talons spürte er ihren Herzschlag.
Er wusste, was diese Geste bedeutete.
Dankbarkeit.
Unendliches Vertrauen.

Mit seiner anderen Hand nahm Plo Avas. Er spürte ihre weiche Haut auf seiner härteren.
Liebevoll erwiderte er die Geste und hielt Avas Hand an sein Herz gedrückt.
Sie sahen sich in die Augen.
Plo erkannte, tiefe Liebe in ihren grünen Augen glühen.
Er schloss Ava in die Arme, versuchte seine Liebe für sie auszudrücken.
Ava sank gegen seine Brust, schmiegte sich daran.
Eine Weile verharrten sie so.
Der Kel'Dor und die Humanoidin.
„Wir sollten gehen!"
„Ja, meine liebste Ava!"
Langsam löste Plo sich von seiner Geliebten. Gemeinsam verließen sie den Saal und betraten den großen Raum zum Dinner.
Die Jedi saßen schon an der langen Tafel. Alle Meister waren gekommen, Ava entdeckte Ahsoka, Anakin Skywalker, Huan und Hian.
Ahsoka stand als erste auf und schloss ihre Freundin in die Arme.
„Meine Glückwünsche!"
Die Umarmung wurde heftiger, als Huan und Hian dazu kamen.
Die Arme lösten sich von ihr und Ahsoka streckte ihr ein kleines, hübsch verpacktes Geschenk hin.
„Danke, Soka!", strahlte Ava, „ich hoffe, es war nicht zu teuer."
„Keine Sorge. Meister Plo hat mir geholfen, etwas Passendes für eine Jedi zu finden!", grinste Ahsoka.
Hat er das...
Ava warf Plo einen Blick zu.
Sie setzte sich an ihren Platz, zwischen Ahsoka und Plo.
Sie legte das Geschenk auf den Tisch und erhob sich erneut. Die Meister wurden still und warteten gespannt auf die Rede.
Ava räusperte sich.
„Freunde, Meister, Jedi. Ich denke, in meiner Zeit im Orden der Jedi habt Ihr alle mich kennen gelernt. Und Ihr wisst, dass ich keine große Rednerin bin", verhaltenes Lachen. Auch Ava grinste, „Doch dieses Mal kann und will ich mich nicht davor drücken. Ich bin Euch allen über alle Maßen dankbar. Jeder Meister hat mir auf meinem Weg geholfen. Wenn nicht persönlich, dann durch meine Freunde Ahsoka, Hian und Huan. Ich danke Euch!" Ava verneigte sich einmal kurz, „Doch nun ist es an der Zeit, zu genießen!"
Ava setzte sich und die Platten auf dem Tisch zeigten leckeres - und gesundes - Essen. Der Geruch breitete sich aus.
„Gut gesprochen!", flüsterte Plo.
„Ich danke Euch, Meister!", neigte Ava den Kopf.
Neugierig öffnete sie das kleine Geschenk. Darin lag eine wunderschöne silberne Kette.

„Sie ist wunderschön!"
Sanft strich Ava über das Symbol. Die Kette lag auf blauem Samt gebettet in einer schönen Schachtel.
Ava nahm sie heraus und Ahsoka verschloss sie in ihrem Nacken.
„Sehr hübsch! Ihr hattet Recht, Meister Plo! Die Kette steht Ava ausgezeichnet!", meinte Ahsoka.

Sie luden sich verschiedene Gerichte auf den Teller und fingen an zu essen.
Immer wieder nahm Ava die Glückwünsche der anderen Ritter und Meister an.

Am späten Abend waren nur noch Plo, Ahsoka und Anakin da.
„Ich werde morgen so einen Muskelkater im Gesicht haben!", stöhnte sie auf.
Ahsoka und Anakin lachten.
„Nein, ernsthaft! Ich habe noch nie in meinem Leben so lange lächeln müssen!"
„Nun ist es ja vorbei!", sagte Plo mit weicher Stimme und strich leicht über ihren Rücken.
Ahsoka gähnte.
„Ich glaube, wir gehen mal schlafen, oder Snips?"
„Gute Idee, Skyguy!"
„Gute Nacht, Meister Plo und Ava!"
„Auch euch eine gute Nacht!"
Erneut waren die zwei alleine.
Ava konnte sich nicht mehr beherrschen. Dieser Abend hatte sie komplett aufgewühlt. Mit schnellen Schritten näherte sie sich Plo und schlang die Arme um ihn.
Kurz war Plo überrascht von der Intensivität, mit der Ava sich an ihn schmiegte. Es weckte sein Inneres. Dann erwiderte er die Berührung, nicht minder intensiv.
Ava streckte sich und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab, genoss seine Nähe.
„Schlaf mit mir, bitte!", wisperte sie und strich über seinen Rücken hinab zum Steißbein.
Plo spannte sich an.
„Ava. Das geht nicht! Du hast meine Spezies studiert! Du weißt es.", murmelte er.
„Wann ist es wieder soweit?", fragte sie murmelnd und vergrub die Nase in seiner Tunika.
Force, dieser Geruch! Ich liebe diesen Kel'Dor!
„In- in ein paar Wochen!", flüsterte er zögerlich zurück.
„Lass mich dir diesmal helfen."
„Das kann ich nicht zulassen! Es ist zu gefährlich!", sagte Plo nachdrücklich.
„Bitte! Plo, es ist mein innigster Wunsch!"
Plo seufzte als er den Kampfgeist in ihren Augen sah.
„Lass- lass uns wann anders darüber sprechen!"
Ava wusste, heute würde sie nicht weiter kommen und ging daher auf das Angebot ein.
„Du hast Recht. Lass uns nicht streiten. Nicht heute."
Ava lehnte sich wieder an Plo und behutsam erwiderte er die Umarmung.