☁️ Thirtyone

155 17 18
                                    

___

NOZARA

Mehr hatte er nicht gesagt. Nur diese kleinen fünf Wörter - und alleine damit hatte er mich komplett aus der Bahn geworfen.

Wenn ich jetzt, wo ich hier auf der Couch im Hotelzimmer lag, so darüber nachdachte, war meine Reaktion ziemlich dumm gewesen.

Denn diese war gar nicht erst vorhanden gewesen. Es gab einfach keine meinerseits...

Ich hatte ihn nur wie hypnotisiert angestarrt, während er mir mit seinem typischen, nichtssagenden Blick entegegenstarrte und sich dann grinsend zu Levi gewandt hatte.

Keine Ahnung, weshalb mich diese Worte so stark aus der Fassung gebracht hatten. Es war schließlich nicht einmal ein Kompliment. Einzig und alleine war es eine Feststellung seinerseits.

Ich hatte das Kleid an. Punkt.

Wieso war ich nur so schlecht im Kontakt mit anderen Menschen? Mit Charisma wurde ich anscheinend leider nicht gesegnet, während die ganze Prominenz, besonders die drei Jungs, nur förmlich davon strotzen, obwohl sie sich kein Stückchen dafür anstrengten. Sie hatten es einfach.

Alle strahlten so eine starke Präsenz aus. Eine Präsenz, die einen dazu brachte, dass man sie gar nicht erst übersehen konnte, dass man sie sofort charmant finden musste.

Genau die Präsenz wünschte ich mir, doch ganz sicher hatte ich sie nicht und würde sie auch nie bekommen.

Wir waren eine lange Zeit auf dem Festival geblieben, bis sich unsere Gruppe irgendwann aufgelöst hatte. Meine kleine Gruppe aus Felicia, Matt und mir hatte sich danach auf den Heimweg gemacht, weil es nach einer langen Zeit sehr anstrengend geworden war die laute Musik zu hören. Irgendwann war es einfach zu laut und man hatte keine Lust mehr. Wohin sich die andere vierköpfige Gruppe dann verpulverisiert hatte, wusste ich nicht.

Leise zog ich mir die Bettdecke näher an meinen Körper, während ich vor Müdigkeit gähnen musste.

Das einzige bequeme hier war die Bettdecke, die mich etwas entspannen ließ. Gerade war sie noch etwas kalt und kühlte damit meine warme Körpertemperatur herunter, was einfach nur guttat. Obwohl wir gar nicht so viel gelaufen waren, taten mir trotzdem meine Beine weh.

Die Ausklappcouch auf welcher ich mich befand, war ziemlich hart und ich müsste wohl jedes Mal aufpassen, wenn ich mich umdrehen wollte, denn sonst quietschte sie jedes Mal.

Matt und Felicia schliefen jeweils in einem der zwei Einzelbetten.

Was für Glückspilze...

Und da aufgrund des Geldes wegen nur ein Zimmer buchen konnten, war ich die Person, die auf das Sofa geschoben wurde. Das echt harte, quietschende Sofa.

Ich dachte, dass Matt vielleicht ein Gentleman sein und Platz auf der Couch nehmen würde, doch ich hatte mich geirrt.

In diesem Moment beneidete ich die drei Personen, die gerade ein Stockwerk über uns schliefen. Dort befanden sich die besten Suiten, wo es ganz bestimmt keine harte Couch gab, sondern große, bequeme King-Size-Betten.

Hach... so ein großes, bequemes Bett... was für ein Traum. Da geriet ich ja glatt ins Schwärmen.

Mein Wunsch nach Zuhause wuchs immer größer - der Wunsch nach meinem eigenen Bett.

Leicht befeuchtet ich meinen Mund und drehte meinen Kopf mehr in das Kopfkissen hinein- mein eigenes Kopfkissen. Es mochte zwar etwas speziell sein, doch wenn ich schon auf einem unbequemen Sofa schlafen musste, dann bitte auf meinem eigenen Kopfkissen. Die Kopfkissen in den Hotels, wo ich bereits war, waren erfahrungsgemäß nicht so der Brüller gewesen, weswegen ich kurzerhand mein eigenes mitgenommen hatte.

One Distant PretenderTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon