Kapitel 21

5.8K 190 22
                                    

Es war still im Lager geworden und alle hatten sich eine Beschäftigung gesucht. Man könnte auch Ablenkung sagen, würde auf's selbe hinaus laufen. Ich wollte gerade nach Isabel sehen, als ich stehen blieb. Kurz rang ich mit mir, drehte dann aber doch um und suchte Erik's Quartier auf.

Da die Tür offen stand, klopfte ich nur an den Türrahmen und trat ein.
"Erik?", fragte ich vorsichtig.
"Was willst du?", fragte er ebenso misstrauisch. Ich betrat nun ganz die hölzerne Behausung und schloss die Tür hinter mir. Ich musste den Anderen ja nicht gleich auf die Nase binden, dass ich mit dem Anführer der 'Gegner' sprach.
"Was wird das, wenn's fertig ist?", fragte er abermals.
"Ich will wissen was mit deinem Bruder passiert ist! Den egal was du oder dieses Kojote-Mädchen sagen, du und ich wissen beide wo Jaromir ist!", stellte ich die Fakten auf den Tisch.
"Du solltest jetzt vielleicht lieber gehen", meinte er mit einem unterdrückten Zorneslaut.
"Nein! Denn das was euch beiden passiert ist droht auch meinen Brüdern zu passieren. Also schieß los!", forderte ich ihn erneut auf. Er seufzte resigniert, offenbar hatte er schnell bemerkt was für ein sturer Kopf ich war.
"Das ist aber ne lange Geschichte...-", versuchte er es nochmal.
"So wie ich das sehe, haben wir jede Menge Zeit, also...?", fiel ich ihm ins Wort.
"Okay, wie du schon weißt sind Jaromir und ich 'Horizon' nach gefahren. Es war auch alles gut bis die Silberlichten uns aufforderten gegen sie zu spielen. Das wollten wir auch, aber Horizon ist schlau. Sie hat uns gegeneinander ausgespielt, die Schwächen des Einen gegen den jeweils Anderen ausgenutzt. Jaromir sah mich auf einmal als seinen Feind an, während die Silberlichten zu seinen Verbündeten wurden. Es war schon unwahrscheinlich das wir zu Zweit gegen sie gewinnen würden, aber alleine hatte ich überhaupt keine Chance...-", erzählte er.
"Hast du aufgegeben?", unterbrach ich ihn.
"Spielt das eine Rolle? Hätte ich verloren hätte mich kein anderes Schicksal ereilt... Sie tätowierten mir das Kreuz auf die Brust und ließen mich vor Ragnarök's Tor zurück.", beendete er seine Rede.
"Und du meinst...?", ließ ich meine Frage im Raum stehen.
"Das hat sie schon immer getan und das wird sich so schnell auch nicht ändern!", sagte er und stand auf. Wir mussten also schnell sein, wenn wir Leon und Marlon zurück haben wollten.
"Warte  wo willst du hin?", fragte ich verwirrt.
"Ihr habt gewonnen, Ragnarök gehört jetzt euch, wir werden euch nun verlassen. Viel Glück, dir noch. Aber ich fürchte deine Brüder werden nicht mehr lange gemeinsame Wege gehen, du solltest dich mit dem Gedanken abfinden und nicht all zu viel Hoffnung schöpfen...", war alles was er noch sagte bevor er ging.

Ich lief ebenfalls nach draußen in Richtung Lager.
"Du solltest dich mit dem Gedanken abfinden und nicht all zu viel Hoffnung schöpfen...", äffte ich ihn nach, "Der hat doch keine Ahnung, unsere Mannschaft ist stark, Marlon würde sich niemals gegen Leon stellen!" 
"Ist es schon so weit dass du Selbstgespräche führst?", fragte mich jemand.
"Mit irgendjemand normalen muss man ja mal reden!", grinste ich ihn an. Er lachte kurz.
"Du, ähm... wir müssen reden", stammelte Markus dann vor sich hin.
"Du meinst darüber dass du mich geküsst hast und dann weggelaufen bist?", fragte ich und lief weiter.
"Genau darüber", brachte er es auf den Punkt. Als ich merkte das wir von neugierigen Blicken gelöchert wurden, zog ich Markus ein Stück beiseite.
"Wir sehen uns mal etwas um!", rief ich den Anderen zu.

Als wir außer Hör- und Sichtweite waren, kam eine peinliche Stille auf also beschloss ich den ersten Schritt zumachen.
"Also wieso hast du mich geküsst?", fragte ich.
"Wieos küsst man wohl jemanden?", stellte er die Gegenfrage. Ich verdrehte die Augen.

'Okay zugegeben, dass war ne dumme Frage'

"Ich hab mich in dich verliebt", nuschelte er plötzlich. Jedoch so leise das ich glaubte mich verhört zu haben.
"Könntest du das kurz nochmal wieder holen?", fragte ich aufgeregt. Mein Herz pochte in mir wie ein Drucklufthammer, so das ich Angst haben musste das es mir jeden Augenblick sämtliche Rippen bricht.
"Ich hab mich in dich verliebt", sagte er diesmal lauter. Ich lächelte ihn glücklich, wären meine Ohren nicht im Weg hätte ich wahrscheinlich einmal ums ganze Gesichte herum gestrahlt.
"Super", grinste ich und nahm all meinen Mut zusammen, "Dann hast du ja wohl kein Problem damit, wenn ich das hier tue?" Es war nicht mal mehr eine wirklichr Frage, ich beugte mich einfach  vor und drückte meine Lippen auf seine. Gleichzeitig spürte ich wie sich sein Mund zu einem Lächeln verzog. Kurz löste er sich wieder von mir.
"Nein ganz und gar nicht", grinste er schelmisch. Als er mich wieder küssen wollte hielt ich ihn jedoch zurück.
"Nur noch eine Frage Nummero Uno...-", began ich.
"Jede die du willst Prinzesschen", lächelte er. Ich verdrehte wieder die Augen, waren wir nicht bald zu alt für solche Spitznamen?
"Wieso bist du nach dem Kuss weggelaufen?", fragte ich dann. Er seufzte kurz, gewährte mir aber eine Antwort.
"Nun ja, ich dachte ich hätte damit vielleicht eine Grenze überschritten oder dass du... vielleicht gar nicht in mich verliebt bist..." Ich schmunzelte über seine Worte während meine Hände sich um seinen Hals legten.
"Wie könnte ich mich nicht in jemanden wie dich verlieben", hauchte ich gegen seine Lippen, "Schließlich bist du doch der coolste Junge unter Tausenden"
"Wo du Recht hast...", grinste er und platzierte seine Hände an meiner Hüfte. Plötzlich spürte ich wieder seine warmen Lippen auf den meinen und ich genoss dieses Gefühl, ich kostete es aus und versuchte den Kuss solange wie möglich in die Länge zu ziehen. Doch leider sind  wir noch immer nicht in einem Märchen, sonst wäre Maxi nämlich nicht um die Ecke gekommen und hätte uns gestört.
"Man Leute knutschen könnt ihr wann anders, wir wollten doch die Gegend erkunden, also hopp hopp!", kommandierte er uns herum. Ich sah ihn böse an, ich hatte wirklich nichts gegen Maxi, absolut nichts... Aber warum musste er so ein unpassendes Timing haben? Markus und ich lösten uns schließlich voneinander und trotteten ihm hinterher um weiter die "Gegend zu erkunden".

Danke an alle die diese Fan-Fiction überhaupt noch lesen!
Eure Alina🌹

DWK ~ und die Schwester der Masannek BrüderWhere stories live. Discover now